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24. Mai 1874

Gestern war ein schöner Frühlingssonntag. Wir hatten meinen 18. Geburtstag gefeiert. Meine Mutter hatte mir mein Lieblingsbrot gebacken. Brot mit Sonnenblumenkernen. Ich habe eine Vorliebe für Sonnenblumenkerne. Die ich nebenbeibemerkt vom reichem Bauer klaue, der etwa 4 Strassen weiter weg wohnt. Zum Brot gab es noch Wein, Bohnen und Fisch. Ich war sehr überrascht, denn Fisch konnten wir uns eigentlich nicht leisten. Aber ich hatte Vater nicht gefragt woher er den Fisch hatte. Denn ich wollte die gute Stimmung nicht zerstören. Es war mein bester Geburtstag bisher. Es kamen sogar Josephine und ihre Familie. Josephine und ich kannten uns schon seit wir klein waren. Ich hatte sie wirklich sehr gern. Ihr lächeln war das bezaubernste das ich je gesehen hatte. Und ihre Augen hatten die Farbe eines blauen Morphofalters.
Als unsere Familien am Esstisch sassen und assen, kam Josephine lächelnd zu mir und sagte sie müsse mit mir etwas bereden. Ich lächelte und stand auf. Sie hielt meine Hand und führte mich zum Wald. Im Wald hörte man die Vögel zwitschern. Wir liefen immer tiefer in den Wald. Es kamen fast keine Sonnenstrahlen durch die grossen Bäume. Josephine stoppte plötzlich und ich lief in sie hinein. Ich entschuldigte mich und sah zu ihr runter. Sie war einen Kopf kleiner als ich. Ihre blauen Augen trafen meine braunen. Ich ging einen Schritt zurück und es gab ein lautes Geräusch unter meinem Schuh. Wie, wenn man das Gehäuse einer Schnecke zerdrücken würde. Ich hob angeekelt meinen Schuh hoch. Und sah nach was ich zerdrückt hatte. 'Was ist es?' fragte Josephine. 'Ich weiss es nicht.' antwortete ich und nahm es in die Hand. Es war eine Art Käfer. Es leuchtete wie eine Glühbirne, aber es war keine. Es sah aus wie ein Termit, aber das war es auch nicht. Ich zerkniff meine Augen und brachte diesen Käfer näher an mich, da ich durch die geringen Sonnenstrahlen nichts sehen konnte. Es gab ein Summen von sich, wie das einer Fliege, aber eine Fliege war es auch nicht. 'Eustace, lass diesen Käfer und höre mir doch zu' sagte Josephine. Doch ich sah wie hypnotisiert auf den Käfer. Erst als Josephine mich zu rütteln begann, löste ich mich von dem Käfer. 'Was sagtest du?' fragte ich und liess den Käfer auf den Boden fallen. Josephine verkreuzte ihre Arme vor ihrer Brust und zog eine Braue hoch. Ich kratzte verlegen meinen Hinterkopf und lächelte beschämt. Josephine schüttelte lächelnd ihren Kopf. Ich rückte näher an sie heran. Sie sah wieder hoch zu mir. Wir näherten uns immer mehr. Ich sah zu ihren wundervollen rosaroten Lippen. Endlich berührten sich unsere Lippen. Sie bewegten sich in Harmonie. 'Eustace! Wo bist du? Wir schneiden das Brot!', hörte man die schreie meines Vater. Josephine und ich entfernten uns. Sie sah schüchtern auf den Boden, doch ich sah ihr lächeln. Josephine lief vor. Ich beugte mich noch nach dem Käfer, der nicht zu übersehen war, da er hellgelb leuchtete, und steckte ihn in meine linke Hosentasche. Schnell rannte ich Josephine hinterher.

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Liebe Leser/innen
Ich wünsche euch viel spass beim lesen vom 'Living Dead'. Ich würde mich freuen wenn ihr auch Kommentare hinterlasst, auch um die Geschichte möglichst zu verbessern. Ich wurde von den 3 Filmen, die ich bei der Info augezählt habe, inspiriert und wollte eine Geschichte/Buch, nennt es wie ihr wollt, schreiben. Ich hoffe euch gefällt der erste Einblick in meine Geschichte.

LG
S

Living DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt