*Freie Bodenarbeit 4: Wenden und Hand wechseln*

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Einer der Vorteile der freien Bodenarbeit gegenüber dem Longieren ist, dass man das Pferd öfter Hand wechseln lassen kann und daher die Beine nicht so einseitig belastet werden. Doch wie vermittelt man einem Pferd, dass es wenden soll?

Wendungen erfordern am Anfang, dass Sie sich bewegen und in den Laufweg des Pferdes stellen. Wie immer lassen sich diese Hilfen nach und nach abbauen, bis ein Schritt oder ein Handzeichen reichen.

Wendung zur Wand hin

Der einfachste Weg, ein Pferd zum umdrehen zu bewegen ist es ihm den Weg abzuschneiden. Die meisten Pferde bremsen dann und drehen sich zur Wand hin um. Dreht sich das Pferd nicht in die gewünschte Richtung, kann man sich auch in einem leicht spitzen Winkel zur Bande aufstellen, um dem Pferd die Richtung zu verdeutlichen. Eine Peitsche als Verlängerung für den Arm hilft am Anfang.

Wendung zur Mitte hin

Um ein Pferd zur Mitte hin zu wenden, stellen Sie sich im stumpfen Winkel zur Bande hin. So fungieren Sie quasi als Abweiser und schieben das Pferd von der Bande weg. Wie Ihr Winkel zur Bande sein muss, damit das Pferd nicht nur abkürzt sondern wirklich umdreht, erfordert ein wenig herumprobieren.

Vorhandwendung

Neben den Stops und Drehungen aus der Bewegung heraus, kann man das Pferd auch aus dem Halten heraus wenden. Das erfordert feinere Abstimmung und eine viel nähere Kommunikation mit dem Pferd.

Für eine Vorhandwendung muss das Pferd stehen bleiben und Sie direkt neben sich tolerieren, ohne sofort auszuweichen. Halten Sie das Pferd an und stellen Sie sich an der Außenseite neben das Pferd, mit Blickrichtung zum Pferd. Wichtig ist, dass Sie hinter der Schulter des Pferdes stehen.

Schieben Sie nun mit der hinteren Hand die Kruppe des Pferdes von sich weg. Will das Pferd davon laufen, bremsen Sie es mit einer Hand an der Brust. Eine Gerte erleichtert es die Hinterhand zu erreichen - das Pferd sollte einer leichten Berührung mit der Gerte ausweichen. Nach und nach können Sie die direkten Hilfen dann abbauen - Sie sollten aber immer hinter der Schulter stehen bleiben als Unterscheidung zur Hinterhandwendung.

Hinterhandwendung

Etwas kniffliger als die Vorhandwendung, ist die Hinterhandwendung. Diese Wendung bauen Sie ebenfalls aus dem Halten auf. Ziel ist es, dass die Hinterbeine auf der Stelle treten und die Vorhand darum tritt.

Dafür stellen Sie sich vor die Schulter des Pferdes neben den Hals. Schieben Sie nun das Pferd zur Seite weg. Will das Pferd nach hinten ausweichen, kann man es mit einer Gerte in der hinteren Hand am Oberschenkel antippen.

Tipp

Viele Pferde reagieren besser wenn man mit dem Rücken zum Hals steht und das Pferd so wegschiebt. Stehen Sie dabei so nah am Pferd, dass es nicht nach vorne gehen kann.

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