* Chapter 2 *

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Ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen, aber obwohl sie wusste das Leigh manchmal zu viel feiern ging. Meine Mom machte mir Mut. Sie wusste auch, dass sie manchmal zu viel Geld aus dem Fenster wirft, aber das ist für sie Nebensache. Meine Mom wünscht sich immer eine nette und freundliche Schwiegertochter, die ihren Ehemann wirklich liebt. Ich bin mir bei Leigh unsicher. Zwar ist sie liebevoll, doch manchmal fühle ich bei ihren Küssen nichts mehr. Nicht das ich sie nicht lieben würde, aber bei Leigh fühlt sich einiges nicht mehr richtig an.

Es fühlt sich falsch an.

*** 

" Harry! " 

Gemma kam auf mich zugerannt und ich stolperte in ihre Arme. Ein Geruch von einen fruchtigen Parfüm gelangte in meine Nase. Our Moment.  Sie trug es immer noch, seit dem Launch. Gemma war in Make Up und Parfüm generell sehr wählerisch, aber wenn ihr was gefällt, dann trägt sie es ein Leben lang. Wie unser Duft, den wir zusammen gestellt haben. 

An meinem skeptischen Blick muss Gemma gesehen haben, dass etwas nicht stimmt. Und ja, es stimmte einiges nicht mehr. 

" Harry? Was ist los? " 

Sie schaute mich vielsagend an, ihre grünen Augen schweiften an meinem Körper auf und ab. 

" Es ist nur so... " 

" Du vermisst sie, mhm? " 

Mit einem Nicken beantwortete ich ihr die Frage. Sie wusste es doch. Warum musste sie es mir extra noch unter die Nase reiben? Wollen mich hier alle verletzten? Wollen sie mich quälen und fertig machen, wie man ein kleines Kind ärgert, indem man ihm sein Spielzeug wegnimmt. Mein Spielzeug, mein Traum. Meine Brüder?

Es machte mich sauer, dass alle mich an diese Trennung erinnerten. Morgends  stehe ich wieder schweißgebadet auf und deute meine Träume. Danach kann ich fast nicht mehr richtig frühstücken, denn dieser verdammte Radiosender muss immer seine ' Oldies ' spielen. Am Abend  kommt man nachhause, Leigh umarmt mich und  sagt mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Verstehst du jetzt wie mies es sich anfühlen muss?

" Ehm Gemma? Du musst es ihm nicht immer sagen. "

Leicht schrecke ich hoch, sehe das jemand im Türrahmen steht.

Abby.

* Flashback 2009 *  

" Haha Harry nein. "

" Doch komm schon, komm her! "

Mit einer Handbewegung zeigte ich auf den Baum hinter mir.

Abby lief langsam durch das nasse Gras. Der Sommerregen hatte es gewässert. Die Wasserperlen glitzerten im Licht und reflektierten kleine Regenbögen, die sich auf das Gras spiegelten. Sie schritt weiter zu mir und lächelte, ihre Mundwinkel hoben sich niedlich an und ihre Hände fuhren durch den langen Schilf am Ufer des kleinen Baches. Ich beobachtete wie sie ein und ausatmete. Ihr Brustkorb hob sich mit jedem Atemzug und ihre Lider schlossen sich. Die Sonne glitzerte auf ihr Top, welches mit kleinen Pailletten verziert war. Nicht aufdringlich, schlicht und natürlich. So wie man es von Abby gewöhnt war. Sie kam bei mir an und ich umfasste ihre Handgelenke. Ich konnte ihren Puls fühlen, er stieg an und fuhr hoch.

" Lass die Augen geschlossen... "

Behutsam zog ich die kleine, rosé - goldene Kette heraus, die ich am Tag davor in einem Schmuckladen erstanden hatte. Es war schwierig den kleinen goldenen Öffner zu öffnen, denn mit männlichen Fingern ging das leider sehr schlecht. Doch nach gefühlten zwei Stunden des Versuchens, ging es auf und ich konnte ihr die Kette um den Hals legen. Sie fiel perfekt auf ihre Schlüsselbeine und betonte den langen Hals.

" Und Augen auf! "

Sie fasste sich an den Hals und drehte den kleinen Schlüssel hin und her. Abby's Nägel waren weiss lackiert, passend zum Kleid. Ihre braunen derben Boots peppten dann noch alles auf. Sie hatte genau die Mitte getroffen zwischen schick und lässig.

" Danke. "

Ihr Gesicht kam näher an meins heran und die blauen Augen wurden weit aufgerissen. Ihre blonden Haare wehten im schwachen Wind .

Küss mich endlich... Bitte...

Dann passierte es auch. Ihre weichen Lippen fielen auf meine und sie verschmolzen. Alles war harmonisch und alles fühlte sich perfekt an, sie war diejenige mit der ich meinen ersten Kuss teilen  durfte. 

Nach dem Kuss machte Abby einen Schritt nachhinten und öffnete ihre Augen. Sie stammelte irgendetwas zusammen, welches aber eher süß als peinlich war. 

" Das ... Das war schön Haz. Wir sehen uns in der Schule. " 

Ein Lächeln fuhr über ihre Lippen. Abby drehte sich um ,rannte zu ihrem Fahrrad, stieg auf das Rad und fuhr weg. Ihre derben Stiefel knickten das Gestrüpp und ihre goldblonden Haare wehten imm Wind. Als Verabschiedung gab sie mir einen Luftkuss, den ich erwiderte. Es war alles perfekt. 

* Flashback Ende * 

" Können wir reden? " 

Ich drehte mich zu Abby, zog an ihrem rechten Ellenbogen. Sie nickte schüchtern und gab Gemma eine entschuldigende Handbewegung. Abby folgte mir in mein altes Kinderzimmer, sie setzte sich auf mein gemachtes Bett. 

Sogar die alten Schulhefte lagen noch da wie 2010 und der Füller neben einem unbeschriebenen Blatt Papier. Niemand hatte es gewagt hier etwas anzurühren. Niemand, nicht mal Mum. 

" Ich hab sie gefunden. Sie lagen ganz tief im Mülleimer. Wieso im Mülleimer Harry? Wolltest du unser gemeinsames Jahr einfach so wegschmeissen? Einfach so? Es war doch schön Haz... Ich darf dich doch noch Haz nennen, oder? " 

" Mhm... " 

Ein schwacher Impuls brachte mich zum nicken. Ich hatte keine Lust  viel zu reden, nur das nötigste. 

" Harry! Du wolltest mit mir reden, nun rede auch mit mir! " 

Abby wurde langsam unruhig und nervös. Sie atmete schneller, ihre Lippen zitterten. Sie wusste nicht warum ich sie zu diesem Gespräch gezogen hatte. Sie wusste nicht, dass mir Leigh gerade egal war und auch das ich ein egoistischer Idiot bin. 

" Also du musst da etwas für mich erledigen... " 

" Los komm schon! Muss ich dir alles aus der Nase ziehen? " 

" Du musst mir helfen Leigh abzuservieren." 

Bestimmt legte ich die Faust auf den Schreibtisch und Abby wurde rot. Genauso wie früher. Sie war immer noch die alte Abby, so wie ich sie in der High school getroffen habe. 

" Und wie soll ich dir dabei helfen? "

Ich habe  gewusst, dass diese Frage kommt. 

* * * * *

Lonely Stage ( Harry Styles )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt