9. Kapitel

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~Kiras Sicht~

Ich wache in einem fast komplett dunklem Zimmer auf. Erst weiß ich nicht wo ich bin, doch nur kurze Zeit später fällt mir alles wieder ein. Ich bin Zuhause, bei meinen Eltern. Ich schaue mich in dem kleinen Zimmer um. Es ist das Wohnzimmer einer kleinen Wohnung, in der einen Ecke steht ein Flügel, zwei von drei Türen sind geschlossen. Ich gehe auf die offene zu, als ich näher komme sehe ich eine Küchen und gleich daneben das Esszimmer. Dann sind die anderen beiden wohl das Schlafzimmer und die Haustür. Ich drehe mich um und gehe auf den Flügel zu, als ich bei ihm ankomme lege ich eine Hand auf das schwarze kühle Holz. Ich laufe um ihn herum uns setze mich auf den Klavierschemel. Als ich ihn öffne kann ich gut die Tasten erkennen. Das Licht einer Straßenlaterne wirft ihren Schein auf die Tasten. Erst streiche ich nur leicht über die Tasten, dann erinnere ich mich an ein hebräisches Schlaflied. Meine Pflegemutter hat es mir vorgesungen als ich noch klein war. Irgendwann brachte mir mein Pflegevater bei, wie man es auf dem Klavier spielt. Leise und langsam fange ich an zu spielen, mit der Zeit werde ich immer schneller, bis ich das richtige Tempo erreicht habe. Doch ich werde nicht lauter.

~Zivas Sicht~

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Geräusch geweckt. Ich drehe mich zu Tony und sehe, dass er ebenfalls wach ist. Ich setze mich auf. Jemand spielt Klavier. Ich erkenne das Lied sofort. Ein Lied, das ich in meiner Kindheit nur zu oft gehört und selbst gesungen habe. Langsam stehe ich auf und gehe zur Tür. Als ich zögere höre ich wie Tony zu mir kommt und mir einen Kuss auf die Schläfe gibt. Ich drücke die Klinke nach unten und die Tür geht auf. An Tonys Flügel sitzt Kira und spielt leise ein hebräisches Schlaflied. Sie hat uns noch nicht bemerkt, erst als ich auf sie zukomme schaut sie auf. Ihre Finger verharren in der Bewegung und der Flügel verstummt kurz danach. "Du spielst sehr gut", sagt Tony der immer noch hinter mir steht. Ich nicke nur, unfähig auch nur ein Wort zusagen. "Danke. Ich wollte euch nicht wecken, tut mir leid", sagt sie mit leiser Stimme. "Das ist in Ordnung", wieder muss Tony antworten. Durch meinen Kopf jagen alte Erinnerungen, an meine Kindheit und meine Mutter. Meine Mutter sitzt an meinem Bettrand und singt mir das Lied vor. Mein Blick schweift ab.

Tiva - Die Überraschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt