Part 4

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Vier Stunden später sitzt Abigail in einem kleinen Park und starrt Löcher in den Boden. Sie muss unbedingt eine Bleibe für heute Nacht finden. Zu ihren Freunden möchte sie nicht. In dem Moment klingelt ihr Handy. Abigail wirft einen kurzen Blick auf das Display. 'Paul' steht dort. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht nimmt sie das Gespräch an: „Hey Paul." „Hallo meine Kleine. Na, wie wütend sind deine Eltern geworden?", fragt Paul lachend. „Sie haben mich rausgeschmissen.", fasst Abigail knapp zusammen. Einen kurzen Augenblick ist es still. Dann räuspert Paul sich: „Sie haben bitte was?!" „Ich soll mich zuhause nie wieder blicken lassen.", erklärt Abigail und rutscht unruhig hin und her. „Scheiße, Abs. Wo bist du?", Paul klingt besorgt. „In einem Park. Hab' meine Sachen dabei.", antwortet sie leise. Verzweifelt kämpft sie gegen die aufsteigenden Tränen. „Okay. Du nimmst jetzt deine Sachen und steigst in ein Taxi. Danach fährst du zu meiner Wohnung und stellst deine Sachen dort ab. Der Schlüssel ist in dem Blumentopf neben der Tür. Anschließend kommst du zur O2-Arena und gehst zu dem Nebeneingang. Sag' dem Mann dort, dass du mich kennst und er dich zu mir bringen soll.", sagt Paul. Jetzt laufen Abigail doch die Tränen über das Gesicht. „Danke, Paul. Danke, danke, danke.", flüstert sie. „Beeil' dich, Süße.", meint er nur. „Mach' ich. Bis gleich.", verabschiedet Abigail sich und legt auf.

Kurz darauf steht sie vor der riesigen O2-Arena und sucht nach dem Nebeneingang. Tatsächlich steht dort ein Mann, der ihr böse entgegen blickt. Ängstlich nähert sie sich ihm. „Ähm... Entschuldigung. Ich... suche Paul. Er meinte, Sie sollen mich zu ihm bringen?", fragt sie vorsichtig. „Abigail?", fragt der Mann. Sie nickt. „Alles klar. Paul hat dich schon angekündigt. Komm' mit.", meint er. Schweigend laufen sie durch das riesige Gebäude. „Sie sind dort vorne, in einem der Räume. Die Jungs haben grade Pause und Paul ist bei ihnen.", erklärt der Mann und steuert auf eine Tür zu. Verwirrt nickt Abigail. Sie weiß, dass Paul als Bodyguard auf eine Boyband namens One Direction aufpasst. Aber das war es dann auch schon. Wer das genau ist, kann sie nicht sagen. Der Mann öffnet eine Tür und sieht hinein. „Paul? Die Kleine ist hier.", sagt er und winkt Abigail dann zur Tür. Vorsichtig betritt sie den Raum. Dort sind einige Jungs, die vielleicht drei oder vier Jahre älter sind als sie. Neugierig mustern die fünf sie. Paul steht auf und kommt auf sie zu. „Da bist du ja. Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Warum hast du denn nicht gleich angerufen?", fragt er und nimmt sie in den Arm. „Ich wollte dich nicht nerven.", murmelt Abigail. „Tust du doch nie. Na komm'. Setz' dich erstmal hin.", er schiebt sie zu einer Couch. Zögernd lässt sie sich darauf fallen. Paul setzt sich auf einen Stuhl. „Dann erzähl' mal, Kleine. Was haben deine Eltern gesagt?", fragt er. Abigail wirft einen kurzen Blick zu den Jungs, aber Paul hat es gesehen und beruhigt sie: „Die Jungs sind in Ordnung." „In Ordnung?", hakt einer mit braunen Locken nach. „Na vielen Dank auch.", nuschelt einer mit ziemlichen Muskeln und ebenfalls braunen Haaren. Paul sieht Abigail auffordernd an. Seufzend gibt sie nach: „Meine Mum hat eigentlich gar nichts mehr gesagt, nachdem du weg warst. Aber mein Dad meinte, dass er mich nie wiedersehen will. Ich soll mein Leben selbst auf die Reihe kriegen und er will mir nicht dabei zusehen, wie ich mich selbst kaputt mache. Dann meinte er, ich soll meine Sachen packen und sie sind gegangen. Sie wollen mich zwar finanziell unterstützen, aber ansonsten bin ich ja achtzehn. Ich soll mir eine Wohnung suchen." Paul sieht sie stumm an. Der blonde Junge unterbricht schließlich das Schweigen: „Wow. Das ist... heftig." „Okay, Abs. Du kannst mir nicht erzählen, dass sie dich nur wegen dem kleinen Tattoo rausschmeißen. Was hast du in den letzten Wochen alles angestellt?", Paul sieht sie streng an und Abigail schrumpft in sich zusammen. „Ähm... ich hab'... vielleicht die eine oder andere Grenze überschritten...", murmelt sie. „Abs?", Paul zieht eine Augenbraue hoch. „Na schön. Ich hab' vielleicht das eine oder andere Mal zu viel getrunken und ab und zu mal die Schule geschwänzt. Außerdem bin ich halt selten zuhause. Und eventuell hab' ich mal ein paar... Sachen ausprobiert. Aber ich schwöre dir, so schlimm war es gar nicht.", verteidigt sie sich. „Was für Sachen hast du ausprobiert?", fragt Paul. „Vielleicht mal ein paar... Drogen... eventuell...", murmelt Abigail leise. „Abby... das ist doch keine Lösung. Das weißt du selbst. Wie sieht es im Moment aus?", Paul wirkt ganz ruhig. „Hab' seit zwei Monaten nichts mehr genommen.", sie senkt den Kopf. „Okay. Wenn du bei mir wohnen willst, dann ist alles, was härter ist als Alkohol verboten, klar?", seufzt Paul. „Ich darf bei dir wohnen?", fragt Abigail erstaunt und hebt den Kopf. „Ja, aber nur wenn du wieder zur Schule gehst. Keine Fehltritte mehr. Keine Drogen. Nicht zu viele Partys. Und ich bitte dich Kleine, nicht zu viele Jungs.", gespielt gequält sieht Paul sie an. Abigail beginnt zu grinsen: „Geht klar. Ich geh' wieder zur Schule und werd' nichts mehr einwerfen. Partys nur noch am Wochenende. Das mit den Jungs werde ich dir nicht versprechen." „Immerhin etwas. Gut. Dann stell' ich dir erstmal die Jungs hier vor. Die wirst du ab jetzt wahrscheinlich öfters zu Gesicht bekommen. Also, da wären Louis, Harry, Liam, Zayn und Niall.", erklärt Paul und deutet jeweils auf die Person. „Hey.", grinst Abigail. „Hey.", lachen die fünf. „Okay und dein Namen ist Abs?", fragt Niall grinsend. „Abigail. Aber von mir aus auch Abby oder Abs.", antwortet sie lachend. „Alles klar.", lacht Niall. „Sag' mal, kommst du aus Irland?", fragt Abigail neugierig. „Ja, stimmt. Wieso?", Niall sieht sie verwundert an. „Der Akzent.", erklärt sie. „Was? Das hört man immer noch?", lacht Niall. „Das wird man immer hören, Nialler.", grinst Liam. „Wie wäre es mit einer Runde FIFA? Abs, kannst du auch spielen? Hast du Lust?", fragt Harry. „Ich kann nicht wirklich spielen. Aber Lust hätte ich schon.", erwidert Abigail. „Nicht schlimm. Dann bringen wir dir das halt bei. Wenn du jetzt sowieso öfters mal bei uns bist, kannst du ja einem Team beitreten. Sonst ist es immer unfair aufgeteilt.", erklärt Louis und zwinkert ihr zu. Zayn steht auf, läuft zu der Konsole und schaltet sie ein. „Hast du denn schonmal gespielt?", fragt Liam. „Ähm... ja schon. Ich hab' 'ne zeitlang mit... einem Kumpel gespielt. Ist aber schon etwas länger her.", murmelt Abigail und schluckt. Jetzt nicht anfangen zu heulen. Aber die Jungs fragen zum Glück nicht weiter nach, sondern fangen mit Feuereifer an, ihr alles mögliche zu erklären. Glücklicherweise weiß Abigail noch einiges von früher, sodass sie zumindest ein wenig von dem Gefasel versteht und nicht vollkommen planlos dasitzt.

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Und da sind die Jungs auch schon :D lasst bitte mal eure Meinung da oder ein Sternchen. :)

Würde mich sehr freuen, wenn ich mal eine Rückmeldung bekommen würde. Gefällt irgendjemandem diese Geschichte bis jetzt?

Bis bald :)

Rose <3

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