Prolog

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Als ich acht Jahre alt war, hat mein Grandpa folgendes gesagt: "Das Leben ist eine Verkettung von Zufällen".

Obwohl mein Opa eigentlich ununterbrochen mittels Lebensweisheiten kommunizierte, war mir diese eine auf misteriöse Weise im Gedächtnis geblieben und in gewissermaßen, hatte ich immer gedacht ich verstünde was er meinte.

Das Leben an sich, war ein riesen großer Zufall.

Nichts von alldem was wir in unserem Alltag kennen wäre hier, wenn die Erde nur ein kleines bisschen näher oder weiter entfernt von der Sonne sein würde. Egal was von beidem, es wäre entweder unerträglich heiß oder unerträglich kalt.

Es war nur ein Zufall, dass die Dinosaurier ausgelöscht wurden und es war nur ein Zufall, dass der Mensch heute war wie er nun mal war.

Und im Universum würden jeden Tag weitere Zufälle passieren, die die Menschheit beeinflussten oder auch nicht.

 Was Grandpa aber tatsächlich gemeint hatte, sollte ich erst Jahre später lernen, als dieser eine Zufall mein Leben komplett veränderte.

Ich würde gerne glauben, dass es mir vorbestimmt war Oakley zu treffen. Dass es eine Bedeutung hatte.

Aber der Welt bedeutete es nichts. So viele Romanzen waren auf ihrer Oberfläche aufgeblüht und verwelkt, so kurzweilig im Angesicht des Universums.

Und so war es letztendlich doch wieder nur ein Zufall. 

Bis ich ihn traf, war ich noch nie jemandem so nah gekommen. Mein Leben war nicht schlecht, jedenfalls oberflächlich betrachtet.

Grandma, Grandpa, meine Schwester Ruthie und ich, lebten in einem Vorort von Columbus. Unsere Nachbarschaft war friedlich und grün. Bäume säumten die Straße und tatsächlich war das hier auch keine der Gegenden, in denen jedes Haus aussah wie das andere. Es gab hier strahlend weiße, mit Holz verkleidete Holzhäuser, normal verputzte, gestrichen mit jeder Abstufung von gelb, blau und grün und auch efeubewachsene Backsteinhäuser, so wie unsres eines war.

Grandma hasste den Efeu, sie meinte er würde uns eines Tages komplett verschlucken, aber sie unternahm nichts gegen ihn. Grandpa hatte ihn nämlich gepflanzt und niemand durfte seine Pflanzen anfassen, so wie ihr niemand beim Backen reinreden durfte.

Sie backte für ihr Leben gern und sie tat es auch unglaublich gut.

Meine Eltern waren Insekten Forscher und ehrlich gesagt wusste ich gerade nicht mal wo sie sich aufhielten. Wahrscheinlich in irgendeinem Dschungel, auf irgendeinem abgelegenen Teil der Erde, wo sie irgendeine vom Aussterben bedrohte Ameisenart in ihrem natürlichen Lebensraum beobachteten. Die einzigen Lebenszeichen die Ruthie und ich von ihnen bekamen, war ein paar Postkarten zu unseren Geburtstagen und zu Weihnachten.

Natürlich wünschte ich sie hätten mich mitgenommen auf ihre Abenteuer, aber ich verstand dass das nicht ging. Ich musste hier in die Schule gehen und hier war auch meine Geigen Lehrerin und meine Freunde.

Darüber hinaus, konnte ich mir vorstellen dass Ruthie mit mir kommen wollte, wenn ich mit Mom und Dad um die Welt zog und sie würde im Dschungel höchstwahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit von den Affen als ihre Königin akzeptiert werden und mit ihnen davon laufen.

Ruthie hatte allgemein, sehr viel mehr Ähnlichkeiten mit einem Affen, als mit anderen Kindern ihres Alters. Sie kletterte auf allem herum, klammerte sich an allem fest und trug eigentlich nie Schuhe, wenn man sie nicht dazu zwang. Außerdem liebte sie es sich und alles andere um sie herum schmutzig zu machen. Sie war erst sechs Jahre, weshalb man das irgendwie noch als süß bezeichnen konnte, aber wie gesagt, unter Affen wäre sie vielleicht sogar zu gut aufgehoben.

Opa nannte sie deshalb oft liebevoll, sein kleines Äffchen. Oma hatte auch ein paar Spitznamen für sie, wobei nicht viele davon wirklich schön klangen. Um nicht falsch verstanden zu werden, Oma liebte Ruthie, sie liebte es nur nicht so sehr, sich vor ihren Freundinnen zu blamieren und das tat sie wohl oft mit ihrer Affen Enkelin. Genauso wie sie sich dafür schämte, dass Opa sich selbst als Coupon König betitelte. Eigentlich hatten wir das auch nicht nötig. Wir waren nicht gerade arm, Mom und Dad sorgten mit ihrem Geld für uns.

Wir hatten sogar ein weiteres Haus, weiter östlich in der Stadt. Theoretisch war es unseres, aber es war riesig und seit unsere Eltern nicht mehr hier waren, lebten wir eben bei Grandpa und Grandma.

Also da sieht man es. Eigentlich ein relativ normales Leben.

Aber wie der vorhin besprochene Zufall es so wollte, veränderte es sich von Grund auf, als Oakley in mein Leben trat.

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Soooooooooooooo, das war der Prolog. Wie ihr seht, hab ich erstmal mit einer kleinen Einführung in Rosies Leben begonnen. Ich wollte dabei nicht so sehr auf Rosie persönlich eingehen, denn sie werdet ihr im Laufe der Geschichte erst besser kennenlernen :D
Im ersten Kapitel, gehts dann erst so richtig los.

Ich hoffe euch hat der Prolog gefallen :D Wenn ja, dann lasst doch einen Vote da. Über Kommentare würde ich mich auch freuen und Kritik wird natürlich auch angenommen :D

Das wars eigentlich schon für den Anfang :D

Bis zum nächstenmal :D

PearlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt