Teil 22

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Wieder zuhause angekommen, setze ich mich auf mein Bett und mache mein Notebook an, um meine Mails zu checken und zu chatten.
Es gibt einen anonymen Chat, in dem man mit Leuten aus der Umgebung reden kann. Das gefällt mir super gut. Man kann über alles Mögliche völlig zwanglos quatschen. Im Chat geht es gerade um gute Restaurants in der Nähe. Das finde ich nicht so spannend, also sehe ich nur zu und klinke mich nicht ein.

Wie ich so weiter die Nachrichten überfliege, sehe ich wie sich ein neues Mitglied zu Wort meldet: ~Ist euch mal aufgefallen wie viele Leute in letzter Zeit K.O.-Tropfen eingeflößt kriegen? Ich habe heute schon zum Vierten mal in der Zeitung davon gelesen.~

~Hab ich auch gelesen. Und eine Freundin von mir ist auch davon betroffen.~

~Wann war das?~

~Diesen Freitag.~

~Ach du scheiße, muss man sich als Frau jetzt ernsthafte Sorgen machen?~

Ich überlege, ob ich auch etwas dazu schreibe. Mir schwirren so viele Fragen im Kopf herum.
Ich beschließe erstmal zu fragen, ob jemand vergewaltigt wurde.

~Ja. In der Zeitung steht bei allen vier Fällen, dass sie Opfer einer Vergewaltigungstat waren.~

~Ich bin nämlich heute früh im Krankenhaus aufgewacht und mir wurde gesagt ich wurde unter Drogen gesetzt. Allerdings fanden die Ärzte keine Spuren einer Vergewaltigung.~

~Dann würde ich an deiner Stelle froh sein, dass du mit einem blauen Auge davongekommen bist. Wie kann man nur so dumm sein und nicht auf sein Getränk aufpassen?~

~Gute Idee den Betroffenen nach so einem Vorfall zu beleidigen.~

In dem Moment klingelt mein Handy. Sebastian ruft mich an. Sehr gut, mit ihm wollte ich sowieso sprechen.
„Hey Ella, warum hast du angerufen?"

Ich erzähle ihm die ganze Geschichte von gestern und er hört aufmerksam zu.
„Ich habe mich schon gefragt, wo du hin bist. Du warst auf dem Klo und kamst nicht wieder. Aber da ich eh betrunken war, habe ich mir da keine Sorgen gemacht. Dachte du bist mit irgendwem nach Hause."

„Ich?" Wie kommt er bloß darauf. Ich bin noch nie mit jemandem nach Hause gegangen.

„Hätte doch sein können. Du warst total betrunken und liebesbedürftig."

„Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Warst du die ganze Zeit bei mir?"

„Bevor du auf's Klo gegangen bist schon."

„Hast du vielleicht gesehen, wie mir irgendjemand etwas ins Getränk getan hat?"

„Nicht dass ich wüsste."

„Irgendwas anderes?"

„Auch nicht."

„Schade, ich hatte gehofft du könntest mir weiter helfen."

„Nee, tut mir leid."

„Na gut. Bis später."

„Tschüss."

Ich habe wirklich gedacht Sebastian hätte irgendwas gesehen. Das kann doch nicht sein. Er war doch den restlichen Abend bei mir.
Es macht mich fertig, nicht zu wissen was passiert ist.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 19, 2016 ⏰

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