Teil 18

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Punkt 12 Uhr kommt eine Krankenschwester mit einem Tablett herein.
Es gibt Gulasch mit Nudeln. Da ich Vegetarier bin, frage ich die Krankenschwester, ob ich vielleicht etwas anderes haben kann. Sie schaut mich nur grimmig an und nimmt das Tablett wieder mit. Sind in diesem Krankenhaus eigentlich alle grundsätzlich schlecht gelaunt?

Im Moment, in dem sie raus geht kommen drei andere Leute ins Zimmer gestürmt. Theresa, Elias und Jonas sind gekommen, um mich zu besuchen.
Sofort fühle ich mich ein bisschen besser, zu wissen, dass meine Freunde immer für mich da sind.

Theresa ergreift zuerst das Wort: "Ella! Was machst du denn nur? Quinn hat mich vorhin angerufen, dass du im Krankenhaus liegst. Ich hab sofort alle zusammengetrommelt und wir haben uns auf den Weg zu dir gemacht."
"Quinn? Woher weiß er, dass ich im Krankenhaus liege"
"Gute Frage, keine Ahnung. Er wusste auch auf welcher Etage. Wir fragen ihn nachher einfach oder?"
Ich nicke nur, aber wüsste lieber gleich woher er das weiß.

Elias benimmt sich merkwürdig. Er fasst sich die ganze Zeit in die Haare und lässt immer wieder seine Blicke durch das karge Zimmer schweifen. Er wirkt irgendwie abwesend. Vielleicht liegt das an seiner Angst vor Krankenhäusern.

"Was ist denn nun eigentlich passiert gestern?"

Ich erzähle alles was ich weiß und alle hören mir aufmerksam zu.
Geschockt fragt Theresa mich, ob das wirklich mein Ernst sei.
"Ich weiß doch auch nicht was los war. Das letzte, an das ich mich erinnere ist, dass du bei André geblieben bist und Elias wild mit einem Mädel rumgeknutscht hat."
Jetzt meldet sich Elias doch zu Wort: "Scheiße, wieso habe ich nicht gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt? Du bist an uns vorbei auf Toilette gegangen. Da sahst du auch schon ziemlich fertig aus, aber ich hab' mir nichts weiter dabei gedacht. Dachte du bist betrunken."
"Wann war das?"
"Ich weiß nicht, ich hab' nicht auf die Uhr gesehen. Auf jeden Fall warst du mit Sebastian an der Bar."
"Wahrscheinlich habe ich dort irgendwo die Drogen ins Getränk bekommen. So macht man das doch mit K.O.-Tropfen oder? Sebastian könnte wissen, was passiert ist. Wo ist der denn überhaupt?"
"Wir wollten ihn vorhin mitnehmen, aber er ging nicht an sein Handy", erklärt Theresa mir.
"Mh. Ich rufe ihn nachher auf jeden Fall an. Er muss einfach mehr von gestern wissen."

"Wie lange musst du hier bleiben Schnulli?"
"Der Arzt hat gesagt, wenn es mir heute schon besser geht, kann ich heute schon gehen."
"Okay, wie geht es dir im Moment?"
"Wenn ich euch sehe, geht es mir schon besser. Ich will auch gerne heute noch nach Hause. Hier halte ich es keine Nacht aus."
"Dann sagen wir das dem Arzt und nehmen dich gleich mit."
"Das wäre super."
"Gut, dann gehe ich schon mal eine Krankenschwester suchen."
Jonas ist wirklich der Beste. Er weiß einfach genau, was zu tun ist und was ich am liebsten möchte. Und das nach der ganzen Zeit, die er weg war.

"Wie war eigentlich euer Abend? Erfolgreich?"
Ich zwinker den beiden zu, woraufhin sie so tun, als wüssten sie nicht wovon ich rede.
"Elias?"
"Du kennst mich doch. Ein Abend wie dieser bleibt nicht ohne Erfolgserlebnis."
Er zieht die Augenbrauen nach oben, als wäre er der Aufreißer schlechthin. Ich verdrehe die Augen und lache.
"Du bist bescheuert."

Little LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt