Teil 7

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Wie ich so zu meinem Fahrrad gehe, höre ich Schritte hinter mir. Ich drehe mich um und sehe Quinn zu mir laufen.
"Wartest du auf mich?" fragt er und läuft weiter auf mich zu.
"Bist du auch mit dem Fahrrad da?"
"Nein, ich bin gelaufen. Aber ich habe gehofft, dass du mit mir läufst."
"Haben wir denn den selben Weg?"
"Ja, ich wohne nicht weit weg von dir. Ich bin mit meinen Eltern vor einer Woche in die gleiche Straße gezogen."

"Was für ein Zufall", denke ich mir und grinse in mich hinein.

Bis nach Hause ist es zu Fuß ungefähr eine halbe Stunde. Ich habe also genug Zeit, Quinn über alles auszufragen was mich interessiert.

"Du spielst gut", sage ich endlich, um das Schweigen zu brechen.
"Danke, ich spiele seit ich 8 bin."

Irgendwie kommt kein richtiges Gespräch zustande. Obwohl ich versuche irgendetwas zu sagen, fällt mir nichts schlaues ein. Die Wörter in meinem Kopf bilden sich nicht zu vernünftigen Sätzen.
Es ist aber auch schwer etwas zu sagen, wenn ich ihn die ganze Zeit anglotzen muss. Er sieht so verdammt gut aus.
Erst jetzt bekomme ich mit, dass meine Wangen förmlich glühen. Scheiße. Ich muss knallrot sein. Wie eine Tomate. Hoffentlich fällt ihm das nicht auf. Ich schaue zur Seite, damit er nicht sieht, was für eine Wirkung er auf mich hat.
Schließlich ist er es, der sich jetzt wieder zu Wort meldet: "Habt ihr hier in der Nähe einen Baumarkt?"

Was war das bitte für eine Frage? Einen Baumarkt? Viel ihm nichts besseres ein, um diese Stille zu beenden?

Während ich ich ihm erkläre, wo der nächste Baumarkt ist, sieht er mich ziemlich genau an. Ich merke wie sein Blick auf mir liegt und verhaspel mich. Schnell rette ich mich und rede einfach weiter. Aber er sieht mich immer noch so an. Als könne er durch mich hindurch in mein Innerstes sehen. Mir wird die Situation wieder unangenehm und ich versuche unauffällig wegzuschauen, damit er nicht merkt was mit mir los ist.
Schon wieder frage ich mich warum er so eine Wirkung auf mich hat.
Eigentlich macht er nichts romantisches. Er wirkt sogar eher kühl und distanziert.

Wir kommen bei seinem Haus an und bleiben stehen.
"Wenn du mir deine Nummer geben willst, kann ich dich zu unserer WhatsApp-Gruppe hinzufügen", stammel ich leise.
"Ja, warte."
Er gibt mir seine Nummer und grinst. "Dann bis zur nächsten Probe."

5 Minuten später ist er im Haus verschwunden. Ich steige auf mein Rad und fahre die paar Häuser weiter bis zu unserem Haus.

Mein Fahrrad stelle ich in die Garage, da ich es heute nicht noch einmal brauche.
Sonst lasse ich es einfach in der Einfahrt stehen. Unser Dorf ist nicht groß, hier kennt sich fast jeder. Niemand würde mein Fahrrad stehlen.

Ich schließe die Haustür auf und gehe nach oben.

Little LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt