Kapitel 4

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...und stoße einen Seufzer der Erleichterung aus. Vor der Tür steht meine Mutter, und sie starrt mich an als würde sie an meinem Verstand zweifeln. Erst nach ein paar Sekunden fallen mir die Pfanne und das Messer wieder ein. Ich senke die Hände und lächelte:

"Hi Mama!"

"Lilith?" fragt sie verwirrt. Sie tritt an mir vorbei in die Wohnung und mustert die zugezogenen Vorhänge, "ist alles okay?"

"Ja klar, was soll denn sein?", antworte ich, während ich in der Küche meine Verteidigungs-Waffen zurück in die Schränke stelle.

"Ist das jetzt eine ernst gemeinte Frage? Ich komme hier nach Hause und werde von meiner fast erwachsenen Tochter bewaffnet mit ein Bratpfanne empfangen!?"

"Ich dachte das ist ein Einbrecher", versuche ich mich rauszureden, "und...du wieso hast du eigentlich geklingelt? Mal wieder den Schlüssel vergessen?"

Sie seufzt und zieht die Vorhänge zurück: "Ja hab ich."

Ich laufe in Richtung meines Zimmers als sie mich nochmal zurückruft: "Die Geschichte mit dem Einbrecher nehm ich dir übrigens nicht ab!"

In der darauffolgenden Woche sehe ich den mysteriösen Mann nicht mehr wieder, worüber ich wirklich froh bin.
Wir schreiben ziemlich viele Klausuren, aber mit jeder geschriebenen Klausur rücken die Sommerferien näher.

Die letzte Klausur ist Chemie. Maelle ist, im Gegensatz zu mir, ziemlich gut darin, und daher schon eine halbe Stunde vor mir fertig. Als ich endlich, völlig mit den Nerven am Ende, aus dem Raum trete, steht sie da und wartet auf mich.

"Und, wie wars?", fragt sie.

Ich schaue sie ausdruckslos an: "Na, was denkst du denn..."

"Komm schon, so schlimm wird es schon nicht sein!" versucht sie mich tu trösten.

"Ist ja jetzt auch egal."

Maelle lacht.

Ich hake mich bei ihr unter und wir laufen aus der Schule, wegen der Klausur durften wir früher gehen.

"Die Ferien können kommen!", ruft Maelle, "Amerika, wir kommen!"

Noch vier Wochen, dann würden wir zusammen nach Miami fliegen. Maelles Eltern waren auch getrennt, aber sie hat den Vorteil, dass ihr Vater in einer der coolsten Städte Amerikas arbeitet. Ich habe monatelange Überredungsarbeit geleistet um meine Mutter zu überzeugen mich mit Maelle in die USA fliegen zu lassen. Aber es hat geklappt und ich zähle schon seit längerem die Tage bis zur Abreise.

'Nichts kann uns noch aufhalten' denke ich und schlage mit Maelle den Weg zur Eisdiele ein.

It's my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt