Sie wollte mit ihren Worten malen. Sie wollte mit Worten Menschen berühren. Sie wollte etwas bewegen. Doch sie tat nichts von all dem. Ihre Worte waren stumpf und belanglos. Niemand interessierte sich dafür. Sie schrieb mehr für sich als für andere. Doch das war ihr egal. Sie schrieb und schrieb und schrieb. In der Hoffnung, dass sie irgendwann mal jemanden berühren kann. Doch sie wusste, dass es nie passieren würde.
Vielleicht schrieb sie auch für das Gefühl. Vielleicht schrieb sie, um dieser Welt zu entkommen. Das weiß niemand. Sie war ein Geheimnis. Wie der Ozean. Unergründlich. Tief. Nur wenige hatten den Mut und das vertrauen sie zu ergründen. Doch die, die es taten erkannten, es. Sie war voller Magie. Sie war irgendwie sie selbst und doch das was andere von ihr wollten. SIe lächelte nicht selten, doch wunderschön. Anfangs schien sie still, doch irgendwann ging sie auf. Wer sie richtig kannte, wusste, dass sie in ihrer eigenen Welt lebte. Stundenlang konnte sie stumm da sitzen, ohne dass es jemandem auffiel. Sie liebte die Philosophie. Wenn sie in etwas aufging, dann war es das schreiben. Sie schrieb und schrieb und schrieb. Und sie lächelte dabei. Sie füllte eine Seite, zwei Seiten. Danach war noch eine Zeitlang dieser verträumte Blick in ihren Augen.
Doch wer sie kannte, kannte auch die andere Seite von ihr. Diese Seite von ihr, die andere nicht kannten. Ihre Gedanken. Niemand kannte all ihre Gedanken. Aber die, die sie kannten wussten, dass ihre Gedanken sie manchmal quälen. Sie wussten, dass ihre Gedanken sie kaputt gemacht haben. Sie war nicht immer dieses wundervolle magische Mädchen. Sie war auch die traurige. So kannten sie die, die sie nicht wirklich kannten. Die traurige. Die die sich immer anstellt. Sie war die, die sich immer als Opfer darstellt. Die die niemanden an sich ranlässt. Doch sie wussten nicht, dass das einen Grund hat. Sie wussten nicht, dass sie sich nicht extra als Opfer darstellt oder dass sie nicht mehr vertrauen konnte. Über sie wurde geurteilt, ohne dass sie auch nur irgendwer wirklich kannte.
Sie zeigte diesen Teil nicht gerne. Diesen schwachen Teil von ihr. Und obwohl dieser Teil sie immer mehr einnahm versuchte sie stark zu bleiben. Sie wollte als dieses starke lebensfrohe Mädchen in Erinnerung bleiben. Sie wollte mit Worten malen, etwas bewegen.
Doch sie scheiterte kläglich.