Stimmen

Kapitel 8

Die Straße zu dem Dorf war sehr klein und holprig. Autos sind hier wohl schon lange nicht mehr gefahren. Jetzt wo ich darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich auch nirgends irgendwo ein Auto gesehen habe. Und ebenso wenig ein Flugzeug oder derartiges. Ich sah mich noch einmal um und stellte fest, dass auch weit und breit auf den Feldern nirgends ein Traktor oder so zu sehen war. Ich dachte jedoch nicht weiter darüber nach. War vermutlich nichts ungewöhnliches bei so einem abgelegenen Dorf im Moment nichts zu sehen. Also ging ich normal weiter. 
Der Weg zog sich und zog sich. Er schien schier unendlich zu sein. Nach geschätzten 40 Minuten kam ich auf eine Straße, grob gebaut aus Pflastersteinen. Ich schien mich der Stadt zu nähern. Und tatsächlich. Um die nächste Kurve erkannte ich schon eine Art Stadtmauer - dürfte eine alte Stadt sein - und freute mich, dass ich endlich angekommen war. 

Als ich näher kam, erkannte ich, dass am Eingang der Mauer jemand stand, er oder sie sah aus wie eine Art Wächter. Und tatsächlich. Als ich ankam, fragte mich der eindeutig maskuline Wächter: "Wer seid ihr?" "Ähm, mein Name ist Sofya.", antwortete ich. "Sofya und weiter?", fragte wiederum er. "Sofya Zantorski." "Euer Name scheint mir unbekannt. Was ist euer Anliegen?" Mein Anliegen? Bitte was? Ich war verwirrt. "Ähm, also..", begann ich stotternd. Was sollte ich denn sagen? "Ich..." "Sie solle reden!" Mein Gegenüber wurde wohl langsam ungeduldig. "Tut mir leid", sagte ich schnell. "Ich bin nur noch sehr durch den Wind. Ich habe mich verlaufen und suche eine Unterkunft, so wie einen Ort wo ich frische Kleidung und etwas zu essen bekommen könnte." Er sah mich zweifelnd an. "Ihr dürft eintreten. Geht zum Hauptplatz. Dort wird man euch weiterhelfen." Mit diesen Worten schritt er beiseite und deutete mir, dass ich eintreten solle. Zögernd ging ich an ihm vorbei, durch das große Tor hindurch und betrat die Stadt.