Kapitel 8

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Anna warum hast du mich alleine gelassen? Warum Anna! Ich war doch deine beste Freundin! Du hast mich einfach sterben lassen. Du hättest mich retten können, stadesen bist du einfach stehen geblieben und hast nichts gemacht. Es ist deine Schuld! Deine!

Nicht schon wieder. Beruhige dich Anna. War nur ein Traum. Es war nicht deine Schuld. Ich ließ mein Blick im Zimmer schweifen und meine Augen blieben auf meiner Uhr hängen. 9 Uhr?! Ich hab vers... warte heute ist Donnerstag. Heute ist der neue Anstrich. Stimmt ja. Keine Schule. Trotz meiner kleinen Panik stand ich auf, was Zac zum wecken brachte. Ich kniete mich hinunter zu ihm und kraulte seinen Kopf. Auch wenn Zac keine Ahnung hat von Gebärdensprache fragte ich ihn trotzdem ob er spazieren wollte. Und obwohl er ein Hund war, glaube ich wirklich er hat mich verstanden. Doch bevor wir raus gingen, muss ich noch duschen.

Unten in der Küche füllte ich Zac's Futternapf und lief wieder hoch in mein Zimmer. Und richtete meine Sachen her. Im Badezimmer ließ ich das Wasser laufen, während ich mir mein Pyjama auszog. Die Narben verblassen einigermaßen und die blauen Fleck sind auch fast weg. Der Anblick auf meinen Körper war sehr unangenehm, das ich deshalb mein Blick vom Spiegel wendete.

In der Dusch Kabine ließ ich das lauwarme Wasser auf meinen Körper prasseln. Es entspannte meine Muskeln und eine Gänsehaut breitete sich auf sie aus. Ich schäumte meine Haare gründlich, das selbe tat ich auch mit meiner Haut.

Diese dusche half mir über diese Träume klar zu kommen. Ich wünschte so sehr sie würden aufhören. Selbst Hypnose half nicht. Aber was half, war mir selbst die Schuld zu geben. Es stimmte. Es war meine Schuld. Hätte ich Emma nur von dort raus gezogen, dann würde sie noch unter uns leben. Aber nein ich war feige. Ich hab sie da einfach stehen lassen. Immer noch in Gedanken ließ ich das Wasser auf mich drauf fließen. Irgendwann bemerkte ich das meine Haut schon verschrumpelte und kam aus der Dusche raus. Mit meinen Bademantel um meinen Körper lief ich wieder rein in mein Zimmer.

In frischen Klamotten und trockenen Haaren, sah ich was Zac unten so trieb. Als ich feststellen musste das er eingeschlafen war musste ich breit Grinsen. Erst freute er sich und dann schlief er einfach ein. Na schön dann spaziere ich wohl heute alleine. In meinen Balarinas lief ich schon den mir bekannten Weg. Umgeben von lauter Bäumen lief ich weiter und weiter. Habt ihr auch manchmal das Gefühl ihr werdet von allen Seiten beobachtet? Wenn ja bin ich erleichtert das ich nicht die einzige war. Immer tiefer zwischen den Toten Seelen, blutete mein Herz immer mehr. Und es starb als es bei einer bestimmten Seele stehen blieb.

Emma Gosro

1997 - 2015

"Und ich hoffe ich sehe dich jeden Tag hoch schauen in die Wolken."

Tränen kullerten und ich lass den Spruch immer und immer wider. Es war meine Schuld. Ich sackte auf die Knie und bedeckte mein Gesicht mit meinen Händen. Ich will nicht mehr! Warum hast du mich alleine gelassen Emma! Warum?! Ich wollte es herraus brüllen. Alles. Jedes einzelne Wort wollte ich aus tiefster Seele herraus brüllen. Es rollten so viel Tränen das ich schon fast nichts mehr sah.

"Anna?" Erschrocken wischte ich mir übers Gesicht und stand vom Boden auf. Was wollte er hier? "Hey alles in Ordnung?" Ich nickte und wollte schon gehen, da hielt er mich am Arm fest. Wie ein Schlag zuckte ich auf.

Was wollte Derry?

Ich blickte zu boden, doch drehte mich zu ihm um. "Anna weinst du?" Frägt er mich das wirklich? Ist das nicht offensichtlich? Ich starrte ihn mit meinen verheulten Augen montom an. Derry sagte nichts sondern starrte einfach weiter in meine Augen. Es war ein Blick Duell zwischen uns. Keiner wollte aufgeben aber auch keiner wollte weiter starren. Ich konnte nicht anders und sah weg. Es drehte sich in mir gerade alles. "War das deine Freundin?" Ich nickte einfach und schloß meine Augen. Ja sie WAR meine Freundin. Und es tropften mehr Tränen. "Tut mir leid das... wollte ich nicht." Derry wusste nicht was er sagen sollte oder geschweigeden tun.

Aber ich nahm es ihm nicht übel. Was konnte man den schon groß artiges machen? Trösten? Und das wie lange. Somit kommt Emma auch nicht wieder zurück. "Komm lass... spazieren gehen." Derry schob mich sanft vom Grab von Emma weg und führte mich hinaus vom Friedhof.

Eine Weile gingen wir nur neben einander den altbekannten langen Weg des Waldrandes. Doch ich frag mich woher Derry diese Wege kennt. Er sieht nicht aus wie ein Typ der gerne abseits der Stadt wohnt. "Nutella oder Marmelade?" Verwirrt sah ich ihn an und er lachte nur. "Ich wusste nicht das du so schnell vergesslich bist." Ich überlegte und verstand wo rauf er hinaus wollte. Leicht lächelte ich ihn an und schnippte zwei mal. "Also Marmelade?" Ich nickte und wieder lachte er. "Ich dachte jedes Mädchen steht auf Nutella." Tja ich bin halt nicht jedes Mädchen, meinte ich mit meinen Händen was Derry mehr zum lachen brachte. Wir spielten das Spiel solange weiter bis wir uns entschieden zurück zu laufen.

"Also das von vorhin... ehm das werde ich keinen sagen." Derry lächelte mich leicht an und es erwärmte mir das Herz. Dankbar lächelte ich zurück und nahm überhaupt nicht war das mein Handy klingelte. Es war mein Vater. "Anna? Wo bist du Schatz? Du liegst nicht in deinem Bett und Zac ist auch h..." Ich konnte nicht mal mein Vater zu ende hören, da wurde mir schon das Handy aus der Hand genommen. "Ehm Hallo Vater von Anna. Ich bin Derry Rowllen. Ihre Tochter ist beim Friedhof gewesen und da haben wir uns zufälligerweise getroffen. Anscheinend hatten wir beide die Zeit aus den Augen verloren. Ich bring Ihre Tochter schnellst möglich nach Hause." Verdutzt musterte ich Derry. Er redet echt mit meinem Vater so... Formel. Ich verstand nicht was mein Vater zu ihm sagte, aber ich bekam noch mit das Derry mit 'Kein Problem' und 'Bis später' Antwortete bis er auflegte. Derry gab mir mein Handy zurück und sah wohl mein Gesichtsausdruck und fing an zu lachen. "Keine Sorge. Dein Vater ist nicht sauer, er meinte Regelrecht das er sich nur sorgen macht und du nach hause kommen sollst." Ich nickte und lief weiter den Weg von dem wir gekommen sind. Hin und wieder fragte mich Derry einige Sachen und ich einige von ihm. Dummerweise hatte ich mein Schlüssel nicht mit genomen weswegen ich klingelte. Die Tür wurde mir rasant geöffnet und mein Vater nahm mich in die Arme.

"Anna ich hatte mir sorgen gemacht. Warum hat du nicht bescheid gesagt das du Emma besuchst." Vor einer Stunde hatte ich es vergessen und nun kam alles wieder hoch. "Danke Derry das du sie begleitet hast. Du hast was gut bei mir." Als mein Vater das sagt schüttelte er seine Hand und Derry winkte mir am Schluss zu. "Kein Problem Mister. Dann bis morgen Anna." Ich nickte ihm noch zu, bevor mich mein Vater mit nach drinnen zog.

"Anna mach das nie wieder, oky? Ich hab fast die Polizei gerufen." Wieder nahm er mich in die Arme und strich mir die Haare hinunter. Hab ich ihn so erschreckt mit meiner Abwesenheit?

StillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt