Kapitel 43

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Mit meinem Engel neben mir fuhren wir gerade zur ihr nach hause. Anna wurde heute entlassen und da ihre Eltern arbeiteten, hatte ich mich freiwillig dafür gemeldet sie abholen zu dürfen. Immerhin, war ich dann endlich nach einer Woche alleine mit ihr. Mit alleine meinte ich nicht mehr mit der gruseligen Oma im Zimmer von Anna. Sie war jetzt nicht so gruselig, doch sie sprach mit sich selbst und hin und wieder fragte sie mich wie ich hieß und als ich ihr antwortete, fragte sie nach jede fünften Minute nochmal.

"Die Oma war gruselig oder?" Fragte ich vor einer Roten Ampel und drehte mich leicht zu Anna. Sie lachte und nickte. Ich sah in ihrer wunderschön blauen Augen und merkte gar nicht das die Ampel auf Grün schaltete. Es wurde hinten gehupt und Anna zog scharf die Luft ein und hielt sich an der Autotür fest. Ich fuhr weiter und parkte gleich mein Wagen an die Seitenstraße. "Anna was ist los?" Sie machte die Augen nicht auf, sonden kniff sie enger aufeinander. Was war denn los. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Schulter. Sie zuckte auf, weswegen ich meine Hand schnell weg zog. "Anna? Schatz?" Ihre zugekniffenen Augen entspannten sich und sie löste ihr klammer Griff von der Tür.

Sie sah entschuldigen zu mir herüber und meinte das ihr Gehupe zu arg in die Psyche ging. Nun verstand ich auch und fragte nicht weiter nach, sondern versuchte mich auf die Straße zu konzentrieren.

Vor Annas Haus parkte ich mein Wagen in ihrer Einfahrt und half ihr aus dem Auto. Jana hatte mir die Schlüssel fürs Haus gegeben, weswegen ich die Tür auf machte. Die Tasche von Anna legte ich auf den Boden und zog mein Mädchen mit rein. "Zac ist bei deiner Mutters Freundin wenn du dich fragst wo er ist." Meinte ich noch und lief in die Küche. "Hast du Hunger?" Anna nickte und setzte sich auf einer der Barhocker.

Vom Kühlschrank holte ich alles was ich für das leckere Gericht Kurkuma brauchte. Anna beobachtete mich, das wusste ich, doch ich ließ es zu und holte eine Pfanne aus dem Schrank. Als Anna im Krankenhaus war, war ich die Woche mit meinen Eltern öfter bei ihren Eltern und ich wusste nun wo alles stand. Die Pfanne aufgeheizt kippte ich eine wenig Rapsöl hinein.

Ich rieb das ganze Gemüse und gab auch einwenig Wasser hinzu. Woher ich kochen konnte, lag an meine Oma, sie zeigte es mir damit ich irgendwann mal alleine was herzaubern könnte, da sie nicht immer da sein wird. Und sie hatte recht. Sie ist vor einem Jahr gestorben und hatte mich mit dem Wissen eines Chefkoch zurück gelassen. Natürlich war ich traurig das sie starb, aber ihr Alter kam und irgendwann müssen wir doch alle sterben.

Die Tomaten noch hinein in die Pfanne und braten lassen. Ich würzte noch mehr. Ich schaltete die Herdplatte ab und legte jeweils ein Teller auf beide Tisch Seiten gegenüber. Anna hatte schon dekoriert und schmiss sich sogleich auf ein Stuhl. "Lass es dir schmecken." Sie nickte und nahm mit einem Schwung ein Löffel in den Mund. Ich wollte eigentlich schon sagen das es heiß war, doch ich gönnte mir den Anblick. Sie Schrie auf und meine Augen weiterten sich. Nach ihren gehäzten Wasser trinken, verstand sie auch das sie gerade geschrien hatte. Ein breites lächeln lag auf meinem Gesicht und ich beobachtete Anna wie sie vor sich hin grinste.

~

Anna's Sicht

Ob wohl ich vielleicht erst in einigen Wochen richtig Sprächen könnte, bin ich schon froh für die kleinen Dinge. Ich konnte nun lachen und schreien.

Derry und ich waren gerade mit Zac, den wir vorhin bei Mrs. Weng abgeholt hatten, spazieren. Als er mich sah flippte er schon aus. Eindeutig hatte er mich vermisst, so wie ich ihn.

"Anna?" Ich drehte mich zu Derry um und musste anfangen herzhaft lachen. Zac leckte Derrys Gesicht von allein Seiten ab. Lachend kniete ich mich zu ihm und strich Zac den Rücken hinunter. Er tobte umher. "Kann es sein das er mich mag?"

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