Erinnerung

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Die nächsten Tagen verbringe ich viel mit Matt. Er bereitet mich auf meinen ersten Einsatz vor. Ich lerne ihn immer mehr kennen. Nun bin ich fast eine Woche schon hier und habe Heimweh. Wie geht es wohl Clara? In zwei Tagen ist ihre Prüfung. Ich bin weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten und habe keine Möglichkeit mit ihr zu reden. Allein ihre Stimme zu hören, dass würde mir schon helfen. "Liana! Ich weiß, dass mein Anblick dich zum Träumen bringt, aber ich brauche deine Aufmerksamkeit!". Matt hält mir ein Schwert entgegen. "Entschuldige, ich kann mich einfach nicht konzentrieren". Ich schaue mir das Schwert genau an, während ich es in der Hand balanciere. "Aus welchen Jahrhundert ist das?". Matt lacht:"Das Schwert ist relativ stumm, daher kannst du es nicht auf die herkömmliche Weise nutzen". Er nimmt auch eins und hält es mit der Spitze nach links. Nun schließt er seine Augen. Weißer Rauch verteilt sich auf seiner Haut und wandert weiter zu den Schwert. Eine dicke Eisschicht bildet sich auf ihn. Ich muss zugeben, dass ich es inzwischen mag, wenn er seine Kraft einsetzt. Die Art wie er es tut, hat schon was beeindruckendes an sich. Wie würde er wohl reagieren, wenn er wüsste was ich wirklich bin? Wozu ich imstande bin und was ich getan habe? Liana, was denkst du nur! Das wäre klar, für ihn wärst du nur ein Monster. Eine Laune der Natur. Matt öffnet seine Augen und sieht mich mit seinen eisblauen Blick an. "Du bist dran. Versuch deine Kraft auf das Schwert zu projektieren. Es ist manchmal leichter zu kämpfen, wenn man seine Kraft mithilfe einer Waffe bündeln kann. Ich zum Beispiel bevorzuge den Bogen." Er nimmt meine Hand, die das Schwert hält. Das habe ich nicht erwartet und kann gerade eben ein Keuchen verhindern. Es ist als ob kleine Blitze auf meiner Hand tanzen, als er mich berührt. Mit den Fingern streicht er über meiner Hand bis zu den Schwert. Dabei fällt mir auf, wie gut er riecht. Irgendwie nach Zitrone, so frisch. Liana! Du redest wie ein Idiot, was ist nur los mit dir... "Du solltest deinen Weg finden, mit deiner Kraft am Besten umzugehen. Ich dachte dieses Schwert wäre was für dich." Er schaut mir tief in die Augen und ich schaffe es einfach nicht mich von seinen Blick los zu reißen. "Matti!". Eine nervige und mir inzwischen bekannte Stimme löst die Starre von uns beiden auf. Immer sobald wir trainieren taucht Lara auf. Sie hängt wie eine Klette an Matt! Ich schaue Weg als er sie zur Begrüßung küsst und tue so, als ob ich mich mit den Schwert befassen würde. Melanie meint, dass Lara und er sowas wie eine On-Off-Beziehung haben. Sie war wohl mal eine seiner Schüler und so sind sie zusammen gekommen. Die beiden können nicht ohne den anderen. Wenn ich die beiden zusammen sehe versetzt es mir immer einen Stich und gleichzeitig sollte es mir doch egal sein! Meine eigene erste Beziehung hat mein Leben zerstört und das war mir eine Lektion fürs Leben. Es ist besser allein zu sein, so würd man nicht verletzt. "Alles ok?", fragt Matt und etwas was ich nicht deuten kann zeigt sich auf seinen Gesicht. Ich nicke. "Ich mache für heute Schluss. Kommst du alleine klar?". "Ja, habt Spaß ihr beiden!", täusche ich ein Lächeln vor. Dann sind die beiden auch schon weg und lassen mich allein mit meinen düsteren Gedanken.

"Gehst du mit mir aus?". Mein Herz rast und würde am Liebsten zerspringen. "Ja! Auf ein richtiges Date?". Marc umarmt mich. "Ja, natürlich auf ein richtiges kitschiges Date. In einen viel zu teuren Restaurant, dass ich mir nicht leisten kann. Dann verbringst du zwei Stunden damit dich fertig zu machen. Und kommst dabei tatsächlich zu spät zu der vereinbarten Zeit. Am Ende gebe ich dir einen Abschiedskuss und begleite dich bis zur Haustür. Was meinst du?". Ich lache:"Ich würde niemals zu spät kommen zu den Date!" Marc schüttelt den Kopf:"Also bleibt dir keine Wahl". Glücklich lehne ich mich zu Marc rüber und küsse ihn. Überrascht löst er sich von mir mit einen breiten Grinsen. "Sollte nicht ich den ersten Schritt wagen?". "Halt den Mund und küsse mich!"
"Liana, du bist was Besonderes". Wir beide hatten ein schönes erstes Date. Es war überhaupt nicht angespannt und wir haben viel gelacht. Mit Marc fühle ich mich so frei. "Das sagst du bestimmt zu jeder". Marc lehnt sich zu mir rüber in den Auto, dass er von seinen Vater ausgeliehen hat. "Aber bei dir ist es wirklich so." Es endete in einer wilden Knutscherei und wir verloren jedes Zeitgefühl. Irgendwann lösten wir uns voneinander. "Ich bringe dich lieber nach Hause bevor dein Dad mich umbringt". Als er versuchte den Wagen zu starrten, machte der Motor nur ein klägliches Geräusch und war dann vollkommen still. Marc fluchte und sagte was von einer defekten Zündung. Wir beide hatten die Männer nicht bemerkt, die unser Auto umzingelt hatten. Ich wusste nicht was die Drei wollten. Das war auch nicht wichtig. Wichtiger war, dass es nichts Gutes war. Sie zerrten Marc und mich aus den Auto. Ich weiß noch wie ich heulte und um Hilfe schrie, aber keiner hörte uns. Einer hielt mich fest und die anderen beiden schlugen Marc. Ich glaube die Männer waren betrunken. Marc konnte sich nicht gegen sie wehren. Und als dann jemand an meinen Haaren zog, dann war alles verschwommen. Wichtig war nur die Wut. Diese Wut brachte mich dazu mich zu verwandeln. Die Männer hatten keine Chance. Sie hatten sich das falsche Opfer ausgesucht und mussten büßen. Ich weiß nicht mehr viel von den was passierte, als ich vollkommen zum Übernatürlichen wurde. Ich wurde in den Moment zu jemanden fremden. Ein anderes Ich hatte die Kontrolle über mich. Es stimmt, was man uns lehrt: Die Übernatürlichen sind Monster ohne Reue.
Als ich wieder zu mir kam, waren alle tot. Ich fiel hin vor Marcs toten Körper. Überall war Blut. Auf den Boden, meiner Kleidung, auf den Auto... Irgendwie hatte ich meine Eltern angerufen. Ich befand mich in einen Art Schock und dachte nicht nach. Meine Eltern wurden dann hingerichtet. Man befand sie dann für schuldig an den Tod der Männer und meiner ersten Liebe. Keiner hat auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass ich es war. Es war nicht möglich und ich hatte Glück gehabt, sagten sie. Dabei wollte ich nur schreien, dass ich der Mörder war! Ich habe mein Leben zerstört und das von anderen ausgelöscht!

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Hallo Ihr Lieben! Diesmal ein sehr emotionales Kapitel. Viel Spaß ;-)

Another You!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt