Eis

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Ein Klopfen reißt mich aus den Schlaf. Ruckartig stehe ich auf und Luna miauzt empört. Ich wälze mich aus den Bett. Wer weckt mich denn so früh? Oder hat mein kleiner Ausflug mich so müde gemacht? Vor der Zimmertür steht Matt. "Hey!", begrüßt er mich. Matt sieht verdammt gut aus, sein Haar ist verzaust und ... Oh Gott was denke ich da! "Das nenne ich einen schönen Anblick!". Ich schaue an mir runter. Ich habe noch mein Pyjama an, bestehend aus Shorts und knappen Top. Ich kann nicht verhindern, dass ich rot werde. "Was machst du hier? Und woher weißt du in welchen Zimmer ich bin?". Empört verschränke ich die Arme vor der Brust. Irgendwie erscheint mir die Situation vollkommen surrealistisch. Hat er nicht keine Lust auf mich gehabt? "Steht in deiner Akte". "Aber..", setze ich an. "Mir war langweilig", unterbricht er mich. "Wird Zeit, dass ich mich meinen Pflichten widme". Sein anzügliches Grinsen ist wieder da. Ok... Was soll ich schon darauf erwidern? Eigentlich wollte ich ihn vor der Tür stehen lassen, aber er war bevor ich reagieren kann in den Zimmer. "Hast du noch immer nicht ausgepackt?", fragt er. Luna! Wie sollte ich ihn die schlafende Katze erklären? Allerdings ignoriert er sie komplett. Nein, er tut sogar so, als ob er sie nicht sieht. Er mustert alles in den kleinen Zimmer nur sie nicht. Dabei darf man auf dieser Schule keine Haustiere halten. Luna dagegen mustert ihn wachsam. "Liana? Dein Anblick gefällt mir natürlich sehr, aber ich hatte eigentlich geplant zu trainieren". Schnell schnappen ich mir ein Paar Klamotten und ziehe mich im Bad um. Seinen plötzlichen Sinneswandel kann ich gar nicht verstehen. Aber ich muss wachsam sein.

"Was weißt du über uns?", fragt Matt. "Das mit den Gen", beantworte ich seine Frage. "Unsere Kräfte werden in mehrere Bereiche eingeteilt. Kräfte auf natureller Basis: wie wir beide. Alles was mit den Naturgewalten zusammenhängend ist. Dann physische Kräfte: wie Jake und Mel. Sie können ihren Körper auf übernatürlicher Weise nutzen. Es gibt dann noch die psychologischen Kräfte. Jemanden zu etwas zwingen oder heilen.". Ich lausche gespannt seiner Erklärung. "Wie ich beobachtet habe bist du zwar weiter als die meisten. Aber trotzdem, wie fühlt es sich an deine Kraft zu nutzen?", fragt er mich. Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. "Na ja, als ob heiße Lava durch meine Venen fließt". Matt nickt:"Das dachte ich mir schon. Um die Kraft heraufzubeschwören stellt man sich dann diese spezielle Empfindung vor". "Wie ist das bei dir?", will ich von ihn wissen. Er grinst:"Na ja, sagen wir mal da ist viele nackte Haut". Wie schafft der Typ es alles auf diese Schiene laufen zu lassen? Ich schnaube empört. "Vergiß es! Ich will gar nicht wissen, was in deinen Kopf vorgeht." Matt lehnt sich näher zu mir. "Schade, ich glaube es wird dir gefallen." Ich erröte. "Matti!!!", eine schrille Stimme lässt uns beide auseinander fahren. Die Blondine aus der Bibliothek steht in der Tür des Trainingsraum. Allerdings hat sie diesmal auch nicht mehr an, als letztes mal. "Lara", Matt umarmt sie und sie flüstert ihn irgendwas ins Ohr. Er schüttelt den Kopf darauf. Sie scheint das nicht erwartet zu haben und verzieht ihre vollen Lippen. "Lara, später!". Lara sieht mich giftig an. Warum habe ich das Gefühl was verpasst zu haben? Beleidigt stürmt sie raus. "Ich rufe dich später an, Süße!", ruft er ihr hinterher. "Ist klar, das sagt doch jeder", kommentierte ich. "Ja, aber ich halte mein Wort". Jetzt geht Matt zu einen der Zielscheiben:"Versuch sie von dort aus zu treffen, wo du jetzt stehst". So genau habe ich meine Kraft nie verwendet. Ich schließe meine Augen und beschwören meine Kraft herauf. Als ich sie aufmachen tanzen kleine Flammen auf meiner Hand. Matt hat sich zu mir gestellt und beobachtet mich. Ich schieße die erste Flamme auf das Schild. Sie trifft das Schild genau in der Mitte. Das Schild müsste eigentlich ausbrennen, aber stattdessen erscheint ein neues, was sich diesmal bewegt. Ich konzentriere mich darauf und treffe das Schild am Rand. Dann erscheinen mehrere, die wild durcheinander in alle Richtungen fliegen. Ich teile die Flammen in mehreren Teilen auf und treffe jedes Ziel unterschiedlich erfolgreich. Dann sind alle Schilder weg. Ich höre ein Klatschen und drehe mich um. An der Tür haben sich mehrere Schüler versammelt, die mir zugeschaut haben. "Damit wäre die Prüfung ja kein Problem", Melanie kommt aus der Menge. "Da bin ich sogar etwas eifersüchtig. Die faulsten Paten kriegen die begabtesten Schüler!". "Hey!", protestiert Matt. Erstaunt schaue ich die Wand mit den Schildern an. Ich hätte nie gedacht, dass ich so gut meine Kraft beherrsche. Mein oberstes Ziel war immer meine Kraft geheim zu halten und nicht sie zu trainieren. "Wie hast du so schnell gelernt?", Jake taucht hinter Melanie auf. "Anfängerglück?", versuche ich das ganze runter zu spielen. Er scheint mir nicht zu glauben, aber sagt nichts weiter dazu. "Dann sollten wir weitermachen". Was soll das Ganze? Ich verstehe nicht was er von mir will.
Matt führt mich nach Draußen zu den Pool. Schlagartig muss ich an gestern denken. Was hat er hier Draußen getan? Zum Glück sind hier gerade keine Schüler, die mich beobachten könnten. "Schau genau hin", Matt geht zu den Pool und hält seine Hand da rein. Ich wollte schon einen Witz reißen, darüber dass ich bestimmt nicht nackt baden gehen werde, als plötzlich ein weißer Rauch aufsteigt. Erstaunt gehe ich zu den Rand des Pool näher. Er ist komplett zugefroren und kleine Kristalle tanzen in der Luft. "Boh!". Matt nimmt die Hand weg. Eine dicke Eisschicht bedeckt den Pool. Wahrscheinlich kann man jetzt auf ihn Schlittschuhlaufen. Ich mustere Matt und seine eisblauen Augen haben Ähnlichkeiten mit den Eiskristallen um uns herum. "Das wird deine Aufgabe." "Wie meinst du das?". "Auf den Grund des Pools liegt ein Schlüssel und diesen musst du rausholen. Du hast den ganzen Tag Zeit.", erklärt er mir. Ich bin noch immer schwer von Begriff. "Soll ich etwa das ganze Eis auftauen?". Als er nickt, wäre ich fast umgekippt. "Das ist unmöglich!". "Wenn du diese Aufgabe bestehst, dann bist du offiziell Schülerin und darfst auf Einsätze gehen.". Ohne ein weiteres Wort geht er weg.

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Es geht weiter! Über eure Bewertungen und Anregungen würde ich mich sehr freuen :-)

Another You!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt