Samu und Alex spielten mit den Gitarren rum, nahmen ein paar Riffs auf und Alex präsentierte seine Mischkunst. Samu war Feuer und Flamme und vollends aus dem Häuschen.
Er setzte sich wieder in meinen Sessel, zog mich auf seinen Schoß und redete weiter auf Alex ein, der neben uns Platz genommen hatte. Kopfhörer auf, Kopfhörer ab, Rumgezappel, lautes Lachen, pure Beigeisterung und Fassunglosigkeit. Mir wurde schon ganz schwindelig.
Alex schaltete die Lautsprecher ein und spielte verschiedene Aufnahmen aus den letzten Monaten vor. Samu lauschte gespannt und kommentierte fleißig.
Als ich die ersten Töne eines Songs, den Alex anspielte wahrnahm,horchte ich auf und sah zu ihm.
"Nein! Mach das aus." Alex grinste nur.
Ich wollte aufstehen, aber schon erklang meine Stimme aus den Boxen und Samu hielt mich fest, damit ich nicht an die Knöpfe am Mischpult kam.
"No. Let me here that."
"Nein! Das hab ich hier alleine aufgenommen. Außer Alex hat das keine gehört. Mach das aus."
Alex blieb unbeeindruckt und ignorierte mich. Samu zog mich an seine Brust und hielt mich umklammert.
Ich schämte mich. Der Song war persönlich und einer der wenigen, die ich allein eingesungen hatte und das auch ganz allein. Ich hielt mir dei Augen zu und wollte das der Boden mich verschluckt. Tat er aber nicht.
Samu lauschte andächtig, während ich durch meine Finger luscherte. Alex nickte im Takt und sah immer wieder zu Samu rüber.
"What's your problem, Sophia? This is great. I love it."
Ich sagte gar nichts mehr, sah Samu nur unsicher an.
"I love your voice. The sound is super. The lyrics...hello? Great work!"
Alex nickte anerkennend. Ich fühlte mich wie eine Tomate, obwohl ich nicht dazu neige rot zu werden.
"Stop beeing so ashamed. There is no need to. Really really cool song."
Er zog mich weiter zu sich und küsste mich kurz.
"Jaja..gut jetzt." meinte ich. "Seid ihr jetzt fertig mit eurer Spielstunde?"
Beide lachten.
"Du hättest ihn mal vorher herbringen sollen. Das wäre cool gewesen."
"Oh entschuldige bitte. Zukünftig werde ich das beherzen. Wenn ich jemanden kennenlerne werde ich ihn zukünftig erstmal hier abliefern."
"She thought, that I'm an idiot!" grinste Samu.
"Bist du ja auch." lachte ich und boxte ihm gegen den Arm.
"I know. But you really like this idiot." freute er sich.
"Das überlege ich immernoch."
Samu guckte gespielt böse. "We'll talk about that later." Er zwinkerte.
"Was habt ihr heute noch auf dem Plan?", fragte Alex.
"We're having a date." sagte Samu überzeugt.
"Ooooouuuuu!" kam von Alex. "Was macht ihr?"
"Surprise." meinte Samu.
"Wir müssen auch gleich mal los. Ich muss noch nach Hause fahren und mich hübsch machen."
"You already are."
"Schleimer!"
Samu und Alex verabschiedeten sich. Samu ließ seine Mailadresse da und wir gingen zurück zum Auto.
"That was such a cool time in your studio. I love that place. A little paradies in the middle of this crazy and loud city. Alex is a great guy. Must be super cool to work with him."
"Das ist es. Es läuft sehr gut zusammen. Schön das es dir gefallen hat."
Samu zog mich zu sich und küsste mich innig.
"Wann holst du mich ab?"
"Around 8."
Ich sah auf meine Uhr.
"Super. Dann habe ich noch Zeit genug und muss nicht hetzen. Was machen wir?"
"Just like I said: Uberraschung!"
Ich grinste. "Okay. Ich bin gespannt. Wie chic muss ich aussehen?"
"Yeah. I think we'll need some nicer clothes like now."
"Okay. Dann gebe ich mir Mühe."
Noch ein langer Kuss und ich fuhr los Richtung Los Feliz und Samu Richtung Hotel.
Er wollte das volle Programm, also bekam er das auch. Ich drehte meine Haare zu großen Locken und entschied mich für das kleine Schwarze, dazu schwarze High Heels, eine große goldene Kette und eine rote kleine Handtasche.
Dunkle Augen, rote Lippen...schnell noch einen Blick in den Spiegel und schon klingelte es. Ich schnappte mir meine Tasche mit Klamotten für morgen, lief die Treppe runter und öffnete die Haustür.
Auch ich bekam das volle Programm: Da stand er. Schwarzer Anzug mit Weste und Krawatte. Schwarze Lederschuhe. Wohl das erste Mal, dass ich ihn nicht in Turnschuhen sah. Die Haare saßen ordentlich und er wirkte fast etwas stolz, als ich ihn anerkennend musterte.
"Entschuldigen Sie Mister Bond, aber ich habe heute schon eine Verabredung mit Herrn Haber. Wir müssen unser Date leider verschieben."
"Wow! Honey, you look amazing."
"Danke. Du auch! Wo kommt der Anzug her?"
"I bought it after we left the studio." lachte er.
"Okay. Du weißt, wo man hier edle Anzüge und gutes Sushi bekommt. Eigentlich könntest du direkt hierbleiben."
"Google is my friend...and Alex told me about this suit thing."
"Dann wundert es mich, dass du so aussiehst und nicht mit Shorts hier stehst." lachte ich.
Ich zog die Tür ins Schloss und Samu hielt mir seinen Arm hin.
"Madame!"
"Danke, der Herr."
Ich hakte mich ein und lies mich zum Wagen bringen. Samu öffnete die Tür, ließ mich einsteigen und schloss sie wieder.
"Mein Gott, ich werde aber hofiert heute." sagte ich, als Samu auf dem Fahrersitz Platz nahm.
"Yes, madame." grinste er und fuhr los.
"Wo fahren wir denn jetzt hin?", fragte ich neugierig.
"Surprise." Er ließ sich nichts entlocken.
Wir fuhren eine Weile durch die Stadt Richtung Highway No 1 und langsam bekam ich eine Ahnung, die sich bestätigte.
Samu parkte auf dem Platz vorm Santa Monice Pier und ich musste lachen.
"I hope this is not too cheesy, but I saw it in so many movies and always wanted so have such a typical movie date."
"Ich war ehrlich gesagt noch nie abends hier."
"Yes!" freute er sich und rieb sich die Hände.
Samu öffnete mir die Tür und wir schlenderten zum Pier hoch. Tatsächlich war es etwas kitschig. Die bunten Lichter und das Jahrmarktfeeling gaben einem wirklich das Gefühl in einem typischen Hollywood Film zu sein.
Der Abend begann mit Dosenwerfen und einem Autorennen im Simulator. Das wollte Samu dann auch gleich nochmal machen.
Wir schlenderten den Pier weiter hinaus und landeten am Ende in dem kleinen Riesenrad, was jeder schonmal in einem Film gesehen hat. Ich war schonmal damit gefahren, als ich im Urlaub in LA gewesen war, jedoch hatte ich den Ausblick noch nie im Dunkeln genossen. Der Blick auf die beleuchtete Stadt war wunderschön. Man sah ein paar Schiffe auf dem Meer und am Strand spielten ein paar Musiker.
Samu legte den Arm um mich und ich lehnte mich an an.
"It's cheesy, oder?"
"Ja, aber ich mag es." meinte ich.
Endlich bekam ich den ersten heißersehnten Kuss an diesem Abend. Es war anders als sonst. Gefühlvoller, vertrauter und rettungslos romantisch.
Das änderte allerdings nichts daran, dass ich ihn am liebsten sofort aus diesem verdammten Anzug gepellt hätte. Seine Küsse machten die Situation auch nicht gerade besser.
Ich schob ihn vorsichtig von mir weg und beendete den Kuss. Samu schien das zu verstehen, lehnte seine Stirn an meine und seufzte.
"Yeah. You are right. We should slow it down. We have a table in a restaurant in the next hour and we really should eat, before we drive back to the hotel." lachte er.
Zu meiner Überraschung hatte Samu einen Tisch im Nobu reserviert. Hier war ich schon öfters essen und es war eines meiner Lieblingsrestaurants in LA, weil's hier das beste Sushi gab und die Atmosphäre ganz großartig war.
Wir saßen an einem Tisch etwas abseits und bestellten Essen und Wein.
"You look so beautiful. I can't stop starring at you." sagte er und nahm meine Hand, die auf dem Tisch lag.
"Danke. Du siehst auch wirklich toll aus. Ich mag den Anzug. Und endlich trägst du mal keine Chucks. Ich hätte dich ja fast nicht erkannt."
Die Stimmung zwischen uns blieb vertraut und verliebt. Immer wieder beugte Samu sich über den Tisch, küsste mich, strich über meinen Arm. Das Essen wurde zur Nebensache.
Der Wein stieg mir schon ein wenig zu Kopf und Samu hielt sich zurück, weil er das Stück zum Hotel noch zurück fahren musste.
Er war immernoch von dem Tag im Studio begeistert, fragte genauer nach, woher ich Alex kannte, ob ich nicht vielleicht doch in absehbarer Zeit wieder nach Deutschland ziehen würde, obwohl er durchaus verstand, dass mich die Arbeit hier hielt, weil ich von Deutschland aus niemals auf diesem Niveau arbeiten könnte.
Immer wieder erntete ich Komplimente und die Stimmung zwischen uns knisterte gehörig, als der Nachtisch serviert wurde.
Ich entschuldigte mich uns verschwand auf die Toilette. Als ich mein Make Up vor dem Spiegel auffrischte, kam mir eine Idee, wie ich die Stimmung noch etwas spannender machen konnte...
Ich ging zurück zu unserem Tisch, gab Samu einen kurzen Kuss, bevor ich mich wieder setzte und steckte ihm meinen Slip in die Tasche seines Jackets.
Gespannt beobachtete ich ihn, wie er mich fragend ansah. "What is it?"
Er griff in seine Tasche und blickte unter dem Tisch in seine Hand. Grinsend biss er sich auf die Unterlippe und steckte ihn zurück in die Tasche.
Er sah mich an. "You not really did this?"
Ich lächelte nur, leckte auffordernd die Schokocreme von meinem Löffel und hielt seinem Blick stand.
Samu leckte sich über die Lippen, sah grinsend und kopfschüttelnd zu Boden. "You are fucking killing me, Sophia."
Ich musste lachen und widmete mich meinem Dessert, während Samu mehr oder weniger in seinem Cheesecake rumstocherte.
"Schemckt der Kuchen nicht?" , fragte ich.
"I'm pretty sure, there is a much better dessert waiting for me in my hotelroom." zwinkerte er.
"Oh ja, da bin ich mir ganz sicher." flüsterte ich.
"I can't belive you did this." lachte er erneut.
Ich grinste ihn stumm an.
"Even the thought of , that you are not....no...let's change the issue...I'm going crazy."
"Vielleicht möchte ich das Thema ja gar nicht wechseln." Langsam strich ich mit meinem Fuß an der Innenseite seiner Wade hinauf.
"Sophia....stop it." zischte er, ohne wirklich zu wollen, dass ich aufhörte.
"Vielleicht sollten wir die Rechnung bestellen."
Keine 15 Minuten später saßen wir in Samus Wagen auf dem Weg ins Hotel. Die Fahrt war kurz, aber jede Ampel rot.
Samu rutschte ungeduldig auf seinem Sitz hin und her und als wir an der nächsten roten Ampel hielten, konnte er nicht mehr widerstehen und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Ich sah zu ihm rüber und er glitt demonstrativ an der Innenseite meiner Schenkel hinauf. Jedoch stoppte er auf halber Höhe und sah mich überrascht an.
"Oh no...you're not....."
"Was?" lachte ich.
Sein Zeigefinger glitt unter das obere Ende eines meiner halterlosen Strüpfe, die sicher vom Kleid verdeckt wurden.
Er lehnte sich zu mir rüber. "You're wearing hold-ups?"
Ich grinste.
"There is nothing sexier for me than this. Nothing."
"Grün."
Samu sah mich verwirrt an. "Grün?"
"Ja. Die Ampel ist grün."
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Von der Muse geküsst -The truth about Hollywood Hills
FanfictionIch bin Sophia. Erfolgreich in meinem Job als Musikproduzentin und Songwriterin. Ich schreibe und produziere für nationale Projekte, aber auch für internationale Künstler und TV-Produktionen. Ich war selbst als Sängerin erfolgreich in Europa unterwe...