Kapitel 15

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Phil: 

Aus meinen Boxen dröhnte laut Musik, ‚I just want it all' von Kid Ink. [Siehe rechts!] Eigentlich stand ich auf jede Musik, aber das Lied hatte ich früher immer mit Candy gehört. Auch wenn sie eine Bitch geworden war, ich vermisste die alte Candy umso mehr.  

„Hey Kleine.", Tascha kam in mein Zimmer und setzte sich neben mir auf die Couch. Heute war Samstag, darum war sie da. Unter der Woche war sie meistens an der Uni, sie studierte Medizin. 

„Wie läuft's so? Gibt es irgendwelche Jungs?" 

Das fragte sie immer obwohl es immer die gleiche Antwort war. Und es sie eigentlich überhaupt nichts anging. 

„Nein.", sagte ich also und zog die Decke über meinen Kopf. Ich gammelte jetzt schon seit gestern nach der Schule zuhause, aber ich konnte mich einfach nicht aufraffen und irgendwas tun. Ich schaffte es noch nichtmal Harry anzurufen, obwohl ich wusste, dass mir besser gehen würde, wenn ich was mit ihm machen würde. Irgendwie wollte ich mich auch ein bisschen elend fühlen, bemerkte ich.  

„Phil, was ist mit Zayn?" Tascha versuchte die Decke ein bisschen von mir runter zu ziehen. Aber keine Chance.  

„Geh mir mit dem weg!", kreischte ich hysterisch. „Der ist für mich gestorben!" 

Normalerweise war ich eher der ruhige Typ, aber diese Woche war einfach zu viel für mich gewesen. Wie viel konnte ein einziger Mensch eigentlich ertragen? 

„Ist schon gut, chill dich mal runter.", meinte Tascha und stand wieder auf. Irgendwie wünschte ich mir, dass sie da bleiben und mich ausquetschen würde, obwohl ich nichts erzählen wollte.  

„Wenn du was brauchst, ich bin in meinem Zimmer lernen." 

Dann war es wieder still und nur Kid Ink durchbohrte die Stille. Mir liefen die Tränen aus den Augen. Was war nur los? Bald waren Ferien und ich fühlte mich so elend wie nie zuvor..  

Irgendwann war ich dann wohl wieder eingeschlafen, denn Tascha weckte mich. 

„Hey.", meinte sie leise. Ich drehte mich um. „Jemand ist da, der unbedingt mit dir reden will." 

Was? Es gab also jemanden auf der Welt, der sich darum scherte, wie es mir ging? Unglaublich. Ich setzte mich also auf, schlüpfte in meine Hello-Kitty-Kuschelhausschuhboots, die eigentlich für den Winter waren, und ging langsam aus meinem Zimmer. Im Vorbeigehen warf ich einen Blick in den Spiegel, meine schwarzen Haare hingen zu einem losen Dutt und ich sah echt gammlig aus, mit den weißen Kuschelboots, den grünen Stoffpants und dem schwarzen Top. Wenn es Zayn war, er wollte ja sowieso nichts von mir.. 

Aber in der Tür stand nicht Zayn. Auch nicht Harry, er wäre eigentlich meine eigentlich meine erste Vermutung gewesen. Dort stand Candy. Wunderschön, mit ihren perfekten, in weichen Wellen fallenden hellbraunen Haaren, in einem blassgelben Kleid, zu dem sie einfach gleichfarbige Ballerinas trug. Ihre rießigen, braunen Augen blickten mich traurig an und ich fragte mich, wie ich eigentlich gegen so jemanden bestehen sollte? Warum gab Gott einem Menschen alles und dafür den anderen nichts?  

„Hey.", meinte Candy leise. „Stör ich grad?" 

„Nein, ich hab mir nur gerade die Augen ausgeheult.", zischte ich. Candy traute sich trotzdem die Tür hinter sich zu schließen. Ich setzte mich auf eine Treppenstufe.  

„Was willst du hier?" 

„Phil.. du weißt das ich dir Zayn niemals wegnehmen wollte..", begann sie unsicher. Sogar jetzt wirkte sie unglaublich lieb und süß. 

„Du bist so eine Schlampe. Ich hab noch nie jemanden so hinterhältiges gesehen wie dich. Du bist erbärmlich Candy, das ist alles." 

Sie sah aus, als hätte ich sie geohrfeigt. Ihre Mundwinkel fielen nach unten und ihr stiegen Tränen in die Augen. 

Sorry for having fun..Where stories live. Discover now