Haru

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„Keine Sorge, es wird schnell entschieden..entspannt euch doch erst einmal, in einer Stunde werdet ihr Gewissheit haben.“ er lächelte, beinahe freundlich und verließ dann den Saal. Die anderen 4 blieben, wahrscheinlich um uns zu überwachen. „Ich will nicht sterben!“ fing eines der anderen Mädchen an zu schreien, sie weinte. Einer unserer Aufpasser griff ihren Arm und brachte sie raus vor die Tür. Danach war nichts mehr von ihr zu hören. Bei einigen brach Panik aus, sie fingen an zu weinen, schrien, flehten die Aufpasser an ihnen zu helfen die diese sofort entsorgten. All dies geschah innerhalb einer Stunde. Am Ende, waren wir nur noch zu 8, 3 davon Mädchen. Noemi, Amy und ich waren von unserer 10ner Gruppe übrig. Bei den Jungen waren es 5 von 15. Die Tür öffnete sich erneut und ihr Anführer kam herein. „So wenige? Dachte es wären mehr..“ sagte er etwas enttäuscht. Das war es also, so wurde entschieden wer starb und wer blieb. Wir hatten es selbst in der Hand gehabt, ob wir leben oder sterben würden.  Dann grinste er, beinahe als wäre er stolz. „Willkommen im Schwarzen Schwur.“ er sah mich an und ich bekam eine Gänsehaut. „Schön das auch du hier bist..“ er grinste mich an, es hatte etwas bedrohliches an sich beim genaueren hinsehen. „Stellt euch in einer Reihe auf und nennt eure Namen. Es wird von Links begonnen..“ sagte er und so wurde gehorcht. Es fing bei den Jungen an: Jace, Kenai, Mio, Akira und Yoshi. Danach die Mädchen, ich kam zuletzt. „Und du?“ fragte er mich, seine Augen schienen mich beinahe zu durchbohren. „May.“ unsere Blicke trafen sich, für einige Sekunden verharrten wir. Es war beinahe so, als wolle er in meine Seele blicken, doch ich hielt stand. Dann wendete er den Blick von mir und ging langsam an unserer Reihe wieder zurück. „Ihr könnt euch nun frei bewegen. Aber wenn ihr dem Zaun des Grundstückes zu nahe kommt, werdet ihr eines schnellen Todes sterben. Ich hoffe, ihr habt verstanden.“ seine Stimme war warnend. Dann verließ er den Raum und alle schienen sich etwas zu entspannen. Ich sah zu dem Typen mit den hellblauen Augen und ging zu ihm. „Gib mir mein Handy wieder.“ sagte ich und sah ihn abwartend an. „Du hast hier kein Netz.“ entgegnete er, seine Augen auf mir ruhend. „Ist mir egal, ich brauche kein Netz.“ antwortete ich schon fast trotzig. Er stieß ein genervtes 'Tch' aus und ging Richtung Tür. Ich folgte ihm.Im Flur angekommen bemerkte ich durch die dort vorhandenen Fenster das es bereits Dunkel draußen war, aber wer weiß wann sie uns nach oben gebracht hatten.  Wir gingen eine kleine Treppe hoch mit höchstens 5 Stufen, dann waren wir in einer kleinen Abstellkammer angekommen wo er aus einem Regal mein Handy nahm und es mir gab. „Meine Kopfhörer fehlen.“ sagte ich darauffolgend. In einer schnellen Bewegung nahm er die Kopfhörer aus dem Regal, die genau neben meinem Handy gelegen hatten und gab sie mir. Dadurch, dass der Raum klein war, standen wir nah voreinander. Er sah zu mir runter, seine kalten Augen blickten in meine. Ich bekam eine Gänsehaut, doch nicht aus Angst sondern weil sie mich einfach so zu durchdringen schienen. Er hatte so etwas an sich, etwas unbeschreiblich interessantes und faszinierendes. Er wendete den Blick ab und ging aus der Kammer, ich folgte und er machte die Tür zu nachdem ich draußen war. „Wie heißt du?“ ich sah fragend zu ihm hoch. „Haru.“ antwortete er und es schien als würde er mich ansehen, doch bei genauerem hinsehen streifte sein Blick mich nur. Ich sagte nichts mehr sondern steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und steckte den Stecker ins Handy. Dann startete ich die Musik und ging in Richtung der Eingangshalle. Dort angekommen, stieg ich die Treppen hinauf die ich schon bei meiner 'Anreise' gesehen hatte. Ich war im ersten Stock und öffnete einige wenige Zimmer aus reiner Neugier. Größtenteils waren es nur Schlafzimmer und Badezimmer, also nichts was einen groß interessieren konnte. Am Ende des Flures war ebenfalls eine Tür, man konnte geradezu auf sie zu gehen wenn man von der Treppe heraus hoch kam und sich dem rechten Gang zuwendete. Ich öffnete sie, eine große Wendeltreppe führte nach oben. Ich stellte mich in die Mitte des Treppenraumes und sah nach oben. Ganz oben war eine Dachkuppel aus Glas durch die ich den Nachthimmel sehen konnte. Es sah wunderschön aus. Die Treppe wurde von kleinen Lampen beleuchtet, die sanftes Licht verstrahlten. Ich lief die Treppe hoch, war gespannt was es dort zu sehen gab. Oben angekommen, stand ich vor einer weiteren Tür, über mir die Dachkuppel. Ich öffnete die Tür und trat hinaus. Ich war auf dem Dach angekommen. Ich ging zum Breiten Steingeländer am Rand des Daches und sah geradeaus. Wir waren umgeben von Wald, es hatte etwas mysteriöses an sich. Ich setzte mich auf das Geländer, meine Beine über der Tiefe baumelnd. Die Aussicht war wunderschön. Ich lächelte und hörte der Melodie zu die durch die Kopfhörer an meine Ohren drangen. Durch den Wind wurden meine Haare leicht nach hinten geweht und das Gefühl des Windes auf meiner Haut fühlte sich wie sanfte Berührungen einer Hand an. Ich schloss die Augen und genoss es einfach.

Der Beat der mein Herz belebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt