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🌿 ICH VERLOR ALLES, AUßER ALLAH!

Ich saß im Zug Richtung Bonn. Eine lange Reise hatte ich vor mir, 3,5 Stunden. Ich fühltr mich komisch. Einerseits fühlte ich mich allein in dieser fremden Stadt, 3 Tage lang, andererseits freute ich mich, denn ich hatte mich erkundigt wo es islamische Läden gab und wollte auf jeden Fall ein paar Kleidung kaufen. Ich freute mich auf mein Iftar, was ich mir irgendwo draußen kaufen musste, um es dann in meinem Hotelzimmer zu esseb. Ich ging also mit gemischten Gefühlen in diese unbekannte Stadt.

Angekommen! Das ist also Bonn. Ich war froh, dass ich einen guten Orientierungssinn habe und somit durch die Innenstadt durch, zu meinem Hotel kam. Subhan'Allāh soviele Schwestern hatte ich gesehen, viele waren sogar mit Khimar und Niqab.

Mein Herz drohte wieder zu weinen. Den ganzen Monat Ramadan schon zitterte es, sobald es praktizierende Schwestern dort draußen sah.
Sie saheb so frei aus. So glücklich. So gottesfürchtig. Und ich? Ich mit meiner Hose, meinen Chucks, meinem normalen Oberteil und meinen Haaren. Ich zeigte jedem Unbekannten mein Aussehen. Soviele Brüder die ich hier draußen sah, und vor lauter Scham senkte ich meinen Blick so sehr und so intensiv lang, dass ich jeden kleinsten Stein auf dem Asphalt sehen konnte. (...)

Ich war vor dem Hotel angekommen.
Schnell machte ich mich fertig, denn um 11.30 Uhr hatte ich mein erstes Seminar.

Abends im Hotel

Es war ein anstrengender aber war dennoch ein schöner Tag. Wir waren sehr viele Azubis und viele waren sogar Muslime. Leider fastete niemand, sonst hätte ich mein Fasten bestimmt mit eine von den Schwestern gebrochen. Khair in shā'a Allāh.
Ich habe mir nun einen Dönerteller gekauft und warte auf mein Iftar.
Es war so schön, allein im Hotelzimmer zu sein. Ich habe mir viele Bücher mitgenommen, so als ob ich hier 2 Wochen verbringen würde. Ich freute mich schon auf die Nacht. So ganz allein mit Allah und es ist die 27te Nacht also konnte es die Nacht von Lailatul Qadr sein.

Und wieder bat ich Allah im Sujud, dass meine Angst gegenüber meiner Mutter verschwindet, dass ich mich endlich bedecken könnte.
Doch innerlich wusste ich wie unmöglich es sein würde.
Wahrscheinlich hatte ich mir meine Du'a deshalb immer selbst zerstört, aber ich hielt es einfach für nicht möglich. Es klang so unvorstellbar!

Und so ging ich spät in der Nacht mit Tränen in den Augen und dieser unheimlichen Gewissheit, dass ich in 2 Tagen den Ramadan verließ ohne dass sich etwas in mir verändern würde, schlafen. Diese Gewissheit machte mich so kaputt und sensibel.
Ich bib ein schwacher Mensch geworden, sehr schwach.

Doch morgen würde ich islamische Kleidung kaufen gehen. Für den Gang in die Moschee. Darauf freute ich mich. Ich freute mich sehr.
Und noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn ich gewusst hätte welch Rahma' Allahs mich da erwartet...

#AlMusaafiruun

Ich verlor alles, außer Allah!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt