~ 10 ~

557 50 5
                                    

🌿 ICH VERLOR ALLES, AUßER ALLAH!

Nun stand die vor mir, schaute mich von oben bis unten an und sie schämte sich kein bisschen, für das was sie danach tat. Sie zog an meinen Khimar und begann zu schreien, mich zu verfluchen. Sie wollte mir meine Bedeckung von meinem Leib reißen.

Einer vom Infostand sah dies und kam auf uns zu. Er packte meine Mama am Arm und sagte ihr: "Lassen sie die Junge Frau in Ruhe."

Ich schaute ihn mit weinenden Augen an und meinte nur : "Sie ist meine Mutter."

Sein Blick, enerklärlich. Er ließ sie sofort los und blieb trotzdem dort stehen. Er war sichtlich betroffen. Meine Mutter knallte mir eine vor allen und sagte nur: "Komm du mir nach Hause!"
Sie ging und ich war wie erstarrt. Es ist nun wirklich mein Ende dachte ich mir und ich war plötzlich so schwach wie ein Körnchen. Meine Freundin nahm mich in den Arm, weil sie bemerkte wie ich drohte zusammenzubrechen. Ich war am Ende meiner Kräfte. Ich war einfach nur schwach und kaputt nach all der schweren Zeit. Meine Motivation war für eine ewige Sekunde weg. Der Bruder vom Infostand sagte mir nur mit seiner betroffenen Stimme: "Schwester ich bin sprachlos. Wenn wir dir irgendwie helfen können, sag es uns bitte. "

Ich verneinte mit einem Kopfschütteln und ging mit Yiliz weiter, Richtung Moschee. Auf dem Weg dahin drohte ich mehrere Male mich einfach hinzuschmeissen und Allah um Hilfe anzuflehen. Mein Kopf wurde so schwer, dass ich mir wünschte einfach in Sujud zu fallen, die Niederwerfung zu verrichten und bis ans Ende meines Lebens nicht mehr aufzustehen. Ich sagte die ganze zeit nur noch ALLAHU AKBAR, ALLAHU AKBAR..

Ya Allah welch Zeichen willst du mir damit geben? Dass ich den Kampf aufnehmen soll? Ihre Schläge, Ihr fluchen ertragen soll? Jaa vielleicht war es wirklich das, vielleicht sollte ich beginnen zu kämpfen..

Nach ewigen Stunden in der Moschee, beschloss ich nach Gause zu gehen. Ich dachte das erste mal daran, abzuhauen. Aber wohin?
Schnell war dieser irrsinnige Gedanke weg.
Zuhause angekommen, sah ich meine Mutter und meinen anderen Khimar. Mir schossen die Tränen in den Augen, als ich sah wie sie den zerschnitten hat. Daneben ware meine Abaya auch zerschnitten.
Sie weinte ebenfalls, aber ich war so wütend, wenn ich ihre Tränen sah. Weshalb weinte sie? Wieso weint sie nicht, wenn sie die Hukm Allahs bricht, aber weint weil ihre Tochter Allahs Wohlgefallen erreichen will?
Wieso? ich verstand sie nicht mehr.
Sie schrie mich an und meinte ich solle ihr den Khimar auch geben, den ich anhatte. Was sollte ich auch tun, ich gab ihr meinen Khimar und ging weinend in mein Zimmer. Den Rest des Abends verbrachte ich dort. In der Nacht begab ich mich im Gebet. Nichts gab mir solch eine Ruhe wie das Gebet, wie das Alleinsein mit Allah.
Und wieder war ich wie neugeboren, fetankt mit neuer Energie. Zwar hatte ich keine Bedeckung mehr zu Hause, aber ich wusste wahrlich Allah prüft mich nur, weil Er mich ins Paradies bringen will. Somit entschloss ich mich, mich Krank zuschreiben und wieder Yiliz zu bitten mir etwas zur Bedeckung zu geben! Ich schwor mir nämlich nicht mit einer Hose rauszugehen. Niemals!

Wieder kamen komische Gedanken in mein Kopf. "Aabidah lass dir das doch nich immer gefallen. Geh einfach, geh weg zu irgendjemandem, zu irgendeiner Schwester, weit weg von hier oder mach am besten eine Hijrah. Geh einfach. Dann bist du frei. Geh..Geh nach Syrien."

Diese Gedanken machten mich verrückt. Ich fragte mich ob es die Gedanken von Allah waren oder vom Schaytan, der mich austricksen will. Keine Ahnung, aber eins wusste ich. Ich war kurz davor den größten Fehler meines Lebens zu begehen..

#AlMusaafiruun

Ich verlor alles, außer Allah!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt