Tjaaa........ Here we go again...
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„Warst du das?"
Mrs. Smiths schrille Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
Die Mathelehrerin hatte sich vermutlich noch immer nicht von dem Schreck erholt und zeigte nun panisch und anklagend mit dem Finger auf mich.
„Was? Nein!", rief ich empört und gleichzeitig verwirrt aus und sah mich erschrocken um. Wieso? Wieso denn ich?
Mittlerweile schauten sich auch die anderen um. Dass es niemand umgestoßen hatte, müssten dann auch die letzten begriffen haben. Und dann, nach ewiger Stille, hatten sie den Schock überstanden und fingen alle an, durcheinander zu reden.
„Wie ist das passiert?" - „Habt ihr etwas gesehen?" - „Oh Gott, was war das denn?" - „Wer war das denn wieder?"
Jessie und ich starrten verwirrt umher, sodass ich erst gar nicht bemerkte, wie Mrs. Smith mit drohend erhobenem Zeigefinger näher kam. Die allgemeine Unruhe - die man eigentlich gar nicht mehr Unruhe nennen konnte - schien sie gerade nicht im Geringsten zu interessieren.
„Lily Jones...", murmelte sie mit funkelnden Augen und wackelte mit besagtem Finger, was vermutlich bedrohlich sein sollte. Was?
Das, was mir jedoch mehr Angst machte, war die Tatsache, dass sie es für möglich hielt, dass genau ich das gewesen war. Was, wenn sie etwas ahnte?
„Ich war das nicht", beteuerte ich überraschend ruhig und schüttelte mit dem Kopf.
Wieso war ich überhaupt so ruhig? Morgen war das Schultreffen und wir hatten einen Verräter im Mathekurs! Hallo? Was war mit mir los? Vorhin war ich doch noch unruhig auf meinem Stuhl herumgerutscht und jetzt verhielt ich mich so verdächtig, dass Mrs. Smith auf die Idee kam, dass ihre Vermutung auch noch stimmte!
„Ach, wirklich? Wäre es nicht möglich, dass du deine tollen Wasser-Fähigkeiten wieder einmal ausprobieren musstest, hm?", wollte Mrs. Smith wissen und kam noch einen Schritt näher.
Ich atmete innerlich erleichtert auf. Sie dachte noch immer, es hätte sich jemand einen Scherz erlaubt. Und das war gut so. Wenigstens das.
„Nein. Ich war mit ihren tollen Mathe-Fähigkeiten beschäftigt", gab ich trocken zur Antwort und biss mir gleich darauf auf die Lippe. Provozier sie doch nicht noch...
„Kann ich bestätigen!", kam mir Jessie zur Hilfe und nickte demonstrativ mit dem Kopf in Richtung Tafel.
„Aber..., Mrs. Smith!", meldete sich eine ängstliche Stimme aus den vorderen Reihen zu Wort, die ich als die von Bethany identifizierte. Und ich war ihr in diesem Moment so unglaublich dankbar, dass sie mir vor Mrs. Smith gerettet hatte - und bei ihr konnte man durchaus von ‚retten' sprechen -, dass ich beinahe laut geseufzt hätte.
Die Mathelehrerin drehte sich sofort zu ihrem Lieblingsengel um und erkundigte sich lächelnd, was denn ihr Problem war. Oh, da fragte die auch noch! Hier war nur nicht gerade ein Glas auf mysteriöse Art und Weise zersprungen und die Klasse in Panik!
Mrs. Smiths Panik schien dagegen vollkommen verflogen zu sein, während mein Puls sich erneut beschleunigte, als ich daran dachte, wieso gerade alle in Panik waren. Ein Verräter. Hier. Jetzt gerade. In diesem Raum. Schon ein ganzes Jahr in diesem Raum. Im Mathekurs. Verdammt!
„Ruhe!", schrie die Mathelehrerin plötzlich und ich ließ vor Schreck die Kreide fallen, woraufhin ich mir prompt einen bösen Blick einfing.
Mit einem Mal verstummten alle Geräusche, doch zugegebenermaßen hatte mir Mrs. Millers Methode mit dem armen Englischduden um Welten besser gefallen.
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Cold Flame (III)
Fantasía~BAND 3 und FINALER TEIL von Frozen Fire & Burning Ice~ „Leg dich wieder hin, Lily, und sei froh, dass du es überlebt hast!" Luke wurde ebenfalls lauter. „Nein, verdammt! Sag mir was los ist!", schrie ich jetzt und plötzlich standen mir Tränen...