Erschrocken sprang ich auf. Blake tat es mir gleich und zog mich mit sich. Keuchend rasten wir die Gänge ab: Das einzige was wir fanden waren Sackgassen. Kein entfliehen. Die Schritte wurden immer lauter.
„Fuck, wo ist dieser scheiß Ausgang?" fragte Blake sich selber. Ohne zu wissen wohin rannten wir einfach weiter, in der Hoffnung irgendeinen Ausweg zu finden. Mein Atem rasselte. Meine Lunge durstete nach Sauerstoff den ich ihr nicht geben konnte. Die Luft war so unfassbar heiß und trocknete mich von innen heraus aus. Doch ich wollte nicht aufgeben. Gerade erst hatte ich meinen Freund zurück und ich wollte ihn einfach nicht nochmal verlieren. Eine kühle Träne bahnte sich den Weg aus meinem Auge. Nein. Ich durfte nicht daran denken, dass ich ihn ein weiteres Mal verlieren könnte. Blake hielt mich weiterhin fest an meinem Handgelenk. Es schmerzte aber es gab mir dennoch das Gefühl, dass er für mich da ist und mich nicht loslassen würde. Niemals. Die Schritte unserer Verfolger peitschten laut auf mein Trommelfell. Der Schweiß ran mir nur so von der Stirn. Plötzlich blieb Blake stehen und ich rannte in seinen Rücken.
„Was soll das?" fragte ich verwirrt. Wollte er sich stellen? Nein, er war doch sonst immer so ehrgeizig und gab nie auf.
„Ich glaub ich erinnere mich wieder an den Ausgang." Sagte er bestimmt und zog mich wieder mit sich. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Wir hatten eine Chance. Eine Chance auf die Zukunft. Zusammen. Wir würden es schaffen. Mein Herz raste so schnell wie noch nie. Niemals hätte ich es mir träumen lassen hinaus zu gehen. Ein Lächeln umspielte mein wahrscheinlich noch blasseres Gesicht als sonst. Ja wir würden es hinaus schaffen. Davon war ich nun überzeugt. Meine Füße trugen mich von alleine. Schnell rannten wir beide um eine Ecke. Die Schritte unserer totbringenden Schützen schaltete ich völlig aus. Ich hörte nur mehr meinen viel zu schnellen Herzschlag. Eine weitere Ecke ließen wir hinter uns.
„Gleich haben wir es geschafft." Sagte Blake und man konnte seine Erleichterung deutlich heraushören.
„Ich liebe dich." Sagte ich leise. Es war zwar nicht gerade der perfekte Zeitpunkt dafür aber irgendwie hatte ich das Gefühl ich musste es sagen.
„Und wie ich dich erst liebe." Flüsterte er leise und sah mir dabei kurz in die Augen. Dieser Satz erwärmte mir mein Herz. Es war einfach wunderschön diesen Satz von ihm zu hören. Wieder ließen wir eine Ecke hinter uns. Wir bogen hinein. Und da war sie. Unsere Rettung. Die Tür. Sie war ungeschützt. Wir schaffen es. Ich lächelte. Ich rannte schneller. Blake tat es mir gleich. Und nun standen wir davor. Blake öffnete die Tür mit einem Ruck. Doch plötzlich ertönte ein Schuss. Ich schrie auf.
Nein.
Nein.
„NEIN!" die Tränen schossen nur so heraus.
„Mary. Du weißt ich liebe dich für immer. Ich bleib immer bei dir" Flüsterte Blake und hielt sich die Hand an die Brust. Sein T-Shirt war nun von seinem warmen Blut getränkt. Dann sank er zusammen und sein Atem blieb stehen. Nein das dürfte nicht sein. Vor uns war doch die Rettung? Ich schrie weiterhin seinen Namen. Doch ich wusste ich musste hier raus. Er würde es so wollen. Die Schützen starrten mich an. Warum sie nicht schossen? Keine Ahnung. Mir war es egal. Mein Herz schmerzte. Ich ahhte die wichtigste person in meinem Leben verloren. Warum nur was das Schicksal so ein mieser Verräter? Nun stand ich im Türrahmen und blickte noch einmal zurück. Er lag einfach so da und rührte sich nicht. In einen dunklen Gang. Mein Freund lag da. Und dann schloss ich die Tür hinter mir. Ich war frei. Vor mir standen unzählige Krankenwägen. Ja ich war frei. Aber er nicht. Dann wurde alles schwarz vor den Augen, der Schmerz verblasste und ich sank ebenfalls zusammen. Fuck.
DU LIEST GERADE
24
Mystery / ThrillerKurzgeschichte _____________________________________ Zwei Freunde Ein Abend Eine Katastrophe Mary bekommt von ihrem besten Freund zu ihrem 15. Geburtstag zwei Karten zu dem Konzert ihrer Lieblingsband. Doch was an diesem Abend passiert ist, hätte ni...