Rebellen

55 3 3
                                    

Ich hörte Stimmen. Sie waren tief und es hörte sich an, als stritten sie. Ich blieb ruhig liegen und ließ meine Augen geschlossen. Was war passiert, nachdem der Mann mich geschlagen hatte?
Ich konnte mich nicht erinnern. Fast gleichzeitig durchzuckte mich ein stechender Schmerz in meinem Kopf und ich musste mich anstrengen, um ein Stöhnen zu unterdrücken.
Ich versuchte, mich auf das Streitgespräch der Männer zu konzentrieren, um mich abzulenken.

'-keine Spionin. Ich habe sie gerettet, als sie fast vom Baum fiel. Wenn sie unten am Boden aufgekommen wäre, wäre sie so gut wie tot gewesen.'
Das war der Mann, der mich gerettet hatte, ich erkannte ihn an seiner leicht rauen Stimme.
Die Anderen murmelten zustimmend.
'Ich finde, sie ist trotzdem gefährlich. Wenn wir sie gehen lassen und sie es jemandem sagt, sind wir geliefert.'
'Und wenn wir sie hier behalten? Sie könnte uns nützlich sein...'
Mir gefiel der dreckige Unterton in der Stimme des Mannes gar nicht.
'Das denke ich auch, aber nicht so wie Vlad hier. Als Köchin oder so.', sagte der Mann mit der rauen Stimme.
'Stimmt. Wenn ich noch einmal dem Eintopf von Joseff auch nur rieche, kotze ich!'
Langsam öffnete ich ein Auge. Ein Mann war aufgestanden und drohte einem Anderen (dem Sprecher, vermutete ich) mit der Faust.
Doch ich spürte, wie jemand mich ansah und schloss schnell mein Auge.

Es ertönte Lärm und ich vermutete stark, dass wegen der Bemerkung von vorher eine Prügelei aus gebrochen war. Männer. Also echt.

Schließlich schrie jemand: 'Schluss! Wir haben keine Zeit für so was! Was machen wir jetzt mit ihr?'
'Stimmen wir ab?', fragte einer.
Zustimmendes Gemurmel ertönte.
'Alle die dafür sind, sie gehn zu lassen, heben die Hand!'
Kurze Stille. Dann erklang die Stimme wieder. Mein Herz klopfte. Bitte, bitte, lasst mich gehen!, dachte ich.
'Sieben. Also bleibt sie hier.'

Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz kurz stehen blieb, um daraufhin doppelt so schnell zu schlagen.
Fieberhaft dachte ich nach, wie ich entkommen konnte. Ich schien in dem Zimmer mit den Tischen zu liegen. Ich rief mir den Weg ins Gedächtnis.
Könnte ich es schaffen, nach draußen zu rennen?

Die Männer hatten wieder ein Gespräch angefangen und machten viel Lärm.

Ich spannte meine Muskeln an, öffnete zuerst das eine, dann das andere Auge. Die Männer waren zu abgelenkt, um auf mich zu achten (Sie spielten ein Kartenspiel, vielleicht Schafskopf).
Ich wollte gerade aufspringen, als ich inne hielt.
Wenn es nicht klappte, was dann?
Langsam brach mir der Angstschweiß aus und ich versuchte nicht zu zittern.

Aber dann biss ich die Zähne zusammen. Ich wollte verdammt noch mal hier raus!

Ich stand leise auf. Sie hatten nichts gemerkt. Ich rannte los.
Es wurde heller. Dann sah ich den Ausgang. Er war nur noch wenige Meter entfernt.Ich rannte schneller.
Das Efeu zog ich beiseite, spürte Wind auf meinen Wangen.
Hinter mir hörte ich Schreie. Sie hatten es gemerkt. Mist! Ich blickte noch hinten, was im Nachhinein ein großer Fehler war.
Ich prallte wieder gegen etwas und fiel unsanft auf den mit Schnee bedeckten Boden. Nicht schon wieder!
Verärgert blickte ich auf und sah in das Gesicht eines Jungens, der vielleicht so alt war wie ich.
Hinter mir hörte ich Schritte und rappelte mich schnell auf.
Die Männer, die mir nach draußen gefolgt waren, schauten mich wütend an, aber es war mir gerade egal.
Ich hatte meine Chance vertan, in Freiheit zu gelangen. Jetzt musste ich vielleicht mein ganzes Leben in dieser Höhle bleiben...

'Shamuel, was ist los? Was ist passiert?', fragte einer der Männer den Jungen.
Shamuel, aha. Ein ziemlich ungewöhnlicher Name.
'Das kleine Mädchen ist gegen mich gerannt und umgefallen.', sagte er mit einem verächtlichen Unterton in der Stimme.

Kleines Kind? Er war höchstens ein wenig älter als ich!

Ein Mann packte mich am Arm und versuchte, mich in die Höhle zu ziehen. 'Ich kann das allein!', fuhr ich ihn an. Es sollte gefährlich klingen, aber das tat es nicht. Ich hörte mich wirklich an wie ein kleines Mädchen. Wenigstens schmerzte mein Kopf nicht mehr arg.

Er ließ mich nicht los und brachte mich in den Raum mit den Tischen.

'Shamuel hier hat sie eingefangen.', sagte der Mann wieder.

Ich bin gegen ihn gelaufen, er hat nichts gemacht, als im Weg rum zu stehen!, hätte ich am liebsten gesagt, aber ich traute mich nicht.

Die Männer applaudierten und Shamuel hatte ein selbstegefälliges Lächeln aufgesetzt. 

Ich hasste ihn jetzt schon.

------------------------

Hi.

Sorry.

Es kam lange nichts, weil ich

1.
Mathe geschrieben habe

2.
Latein geschrieben habe

3.
Keine Ideen hatte.

Schande über mich, und es tut mir ehrlich leid.

Zum Kapitel:

Wie findet ihr es?

Was denkt ihr passiert jetzt?





ON HOLD-Tränenkinder-ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt