Fight for it! - Der Kampf meines Lebens

Kapitel 9 - Die dunkle Seite der Stadt

Linkin Park ~ Castle of Glass

Ich schlich mich näher an das Eingangstor der riesigen Halle heran. Ich war schon immer neugierig gewesen. Zu meinem 16. Geburtstag hatte mein Vater zusammen mit Gabby eine Party vorbereitet, aber da ich es bereits ahnte, spionierte ich sie solange aus, bis ich es rausfand.

Ich hockte neben dem Eingang hinter einem Busch, während ich drinnen viele Geräusche und Jubelschreie vernahm. In mir wuchs die Neugierde immer mehr, sodass ich mich näher an die Tür heranschlich. Ich entdeckte einen schmalen Spalt zwischen Tür und Boden, den ich als meine Chance sah, herauszufinden, was in der Halle vor sich ging.

Als ich den ersten Blick durch den Spalt warf, traute ich meinen Augen nicht.

Ein Ring. Ein echter Boxring, der in der Mitte der Halle aufgebaut war und in dem gerade ein Kampf statt fand. Ich war zwar schon immer ziemlich schlecht im schätzen, aber es waren mit Sicherheit 30-40 Leute, die den Kampf, der sich im Ring zutrug, bejubelten.

Ich überlegte, ob ich es wagen sollte, aufzustehen und die Halle zu betreten, doch ich traute mich dann doch nicht. Ich lag also weiterhin flach auf dem Boden, um den Kampf zu beobachten.

Und zum ersten Mal in Myrtle Beach fühlte ich mich wieder lebendig. Ich hatte endlich einen Ort gefunden, der nicht so sauber, ordentlich und teuer war, wie hier sonst so ziemlich alles war.

Doch plötzlich wurde ich abrupt aus meinen Gedanken gerissen. Es waren laute Schritte, die ich hinter mir auf mich zukommen hörte. Ich versuchte, so still wie möglich am Boden liegen zu bleiben. Vielleicht würde die Person mich ja gar nicht sehen. Ich hielt die Luft an, bis mich plötzlich jemand scheinbar sehr starkes am linken Arm hochzog. Mein Bein schürfte sich dabei am Schotterboden auf und fing an leicht zu bluten.

Als ich auf den Beinen war schaute ich von unten an dem riesigen, muskulösen Mann hoch. Er war sicherlich schon Mitte fünfzig und trug eine schwarze Bomberjacke. Noch dazu hatte er eine Glatze, weshalb er aussah, als wäre er Mitarbeiter von einem Sicherheitsdienst und ich sofort zu zittern begann.

"Was willst du hier?" , fragte er mich laut und energisch.

"Ich...ich wollte nur..." , stammelte ich vor mich hin.

"Aha." , sagte der kahlköpfige Riese nur, während er mich immernoch an meinem linken Arm festhielt.

"Dan, lass sie los sie gehört zu mir." , hörte ich auf einmal ein Mädchen hinter mir rufen. Ihre Stimme kam mir irgendwoher bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.

"Was machst du denn hier?" , fragte der Mann darauf wieder, während sich seine starke Hand von meinem Arm ein wenig löste, sodass ich mich umdrehen konnte und somit sah, um wen es sich bei dem Mädchen handelte.

Es war Cassie, die jetzt auf mich zu kam.

"Genau das hätte ich dich jetzt auch gefragt." , richtete ich mich dann an Cassie. Sie wank nur kurz ab und richtete sich dann an den großen Mann.

"Lass sie los Dan, sie wird nichts sagen, sie boxt auch."

Augenblicklich ließ Dan mich los und schaute von Cassie wieder rüber zu mir.

"Stimmt das?" , fragte er mich nun in einem deutlich freundlicherem Ton.

Ich nickte zaghaft, obwohl ich immernoch nicht wirklich begriff, was hier gerade vor sich ging.

"Okay Cassie, verschwinde jetzt von hier und nimm sie mit. Wir sehen uns am Montag." , mit diesen Worten drehte sich Dan um und ging in die Richtung, aus der er vorher gekommen war.

Cassie schaute ich nur fragend an, während sie mich am Handgelenk nahm und mich hinter sich her in Richtung des Weges, von dem ich gekommen war, zog.

"Wo kamst du auf einmal her? Und woher wusstest du, dass ich boxe?"

Keine Antwort. Cassie lief immer weiter und schleifte mich auch immer weiter hinter wich her. Als wir schließlich an einer breiten Straße vor einem Mc Donalds stehen blieben, ließ sie mich endlich los und drehte sich zu mir um.

"Ich bin dir gefolgt." , sagte sie leise und schaute dabei unter sich "Ich habe mitbekommen, was auf der Party passiert ist und sah dich auch wegrennen, also dachte ich, da du dich hier ja nicht auskennst folge ich dir lieber."

Es war ja ein netter Gedanke, aber ich war trotzdem vollkommen verwirrt und meine Fragen waren damit ebenfalls noch nicht beantwortet.

"Und woher kanntest du diesen Typ? Du hast ihn doch mit dem Namen angesprochen? Und er dich auch?" , fragte ich daraufhin.

"Er...er ist mein Coach."

"Versteh ich das jetzt richtig? Du boxt auch?"

"Ja. Und genau deshalb musst du mir versprechen, dass du das, was du da gesehen hast keinem, aber wirklich keinem erzählst, okay?"

Ich nickte, obwohl ich nicht wusste, was darin vor sich ging. Ich dachte das wäre einfach ein normaler Boxclub. Obwohl...mitten in der Nacht?

Cassie lief nun ein paar Schritte weiter, drehte sich dann zu mir um, um mir zu verdeutlichen, ich solle ihr folgen. Ich sagte ihr wo ich wohnte, woraufhin sie mich den Weg begleitete.

"Cassie?" , fragte ich, als mir die Gegend wieder bekannt vor kam und ich wusste, dass es nicht mehr weit war.

"Hm?"

"Dein Trainer meinte vorhin 'bis Montag!', hast du am Montag Training? Und wenn ja, könnte ich dann bitte mitkommen? Ich muss unbedingt wieder trainieren!"

"Ich weiß nicht, ob die Jungs da dich einfach so mit trainieren lassen, aber mitkommen kannst du wenn du willst." , sagte Cassie und musterte dabei das riesige Grundstück meiner Mutter, vor dem wir mittlerweile angekommen waren.

"Super!" , freute ich mich.

Nachdem wir noch unsere Nummern ausgetauscht hatten, verabschiedeten wir uns noch, ich bedankte mich nochmal bei Cassie und dann ging sie.

"Mach dir um mich keine Sorgen," sagte sie im weglaufen, "ich kann mich wehren, glaub mir!" Dabei boxte sie ein paar Mal vor sich in die Luft und lachte.

Zum ersten Mal sah ich sie lachen. Dann ging ich schnurstracks auf die Eingangstür zu und als ich diese aufgeschlossen hatte, ging ich direkt die Treppe hoch und den Gang entlang in mein Zimmer.

Ich war ziemlich müde, weshalb ich mich direkt in mein Bett fallen ließ und sehr schnell einschlief.

Doch einen letzten Gedanken hatte ich noch gehabt, bevor ich eingeschlafen war:

Wieso sollte ich keinem von dem Geschehen in dieser Lagerhalle erzählen?

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Also das wäre dann Kapitel 9. Ich möchte mich bei allen bedanken, die es bis hier hin mit Lesen geschafft haben! :D

Wenn es euch gefällt, dann lest unbedingt weiter, es wird noch viel passieren!

Da ich ja noch ziemlich am Anfang bin, würde ich mich riesig über Feedback freuen! Und wenn die Story euch gefällt, sagt es euren Freunden weiter, wenn nicht, dann behaltet es lieber bei euch! ;D