Kapitel 15 - Erste Sit-Ups und Erste Küsse

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A Day To Remember ~ Naivety

Liz' POV:

Ich freute mich, dass ich mich wieder mit Taylor vertragen hatte und vor allem hatte ich wirklich das Gefühl, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte und ihm das alles wirklich leid tat.

Was ich mich allerdings fragte, war, was er meinte, als er sagte er kenne dieses Gefühl. Ich wollte ihn nicht fragen, da ich sah, dass es ihm wirklich nahe ging.

Der restliche Schultag verging schnell, sodass ich um 4 Uhr nachmittags bereits wieder zuhause war. Ich ging eine Runde joggen und machte einige Übungen, um meinen Körper wieder einigermaßen in Form zu bringen, da ich seit dem Tod meines Vaters ja nicht mehr viel trainiert hatte und ich unbedingt meine Chance im Boxclub nutzen wollte.

In einem Monat musste ich fit werden und Dan zeigen, dass ich wirklich sehr gut bin, damit er mich als Trainer übernimmt.

Ich lag mit angewinkelten Beinen und auf dem Rücken liegend auf dem Boden und richtete mich immer wieder auf. Meine Ellenbogen über meiner Brust verschränkt, richtete ich mich abwechselnd zu meinem linken und wieder zu meinem rechten Knie auf.

Bei genau 87 Sit - Ups sah ich plötzlich jemanden in der Tür stehen. Am Türrahmen angelehnt stand Lewis und schaute mir zu.

"Was machst du da?" , fragte er mich und schaute mich begeistert an.

"Sit - Ups, wenn du das oft machst, kannst du ein Sixpack bekommen, das lieben später alle Mädchen." , antwortete ich ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er war mir wirklich der sympathischste Mensch in diesem Haus und in seiner Anwesenheit fühlte ich mich vollkommen wohl.

"Wow! Das hat mir der große Bruder von Sam schonmal gezeigt, das sind diese Bauchmuskeln, ger?" , fragte er mich jetzt, woraufhin ich lachen musste und nickte.

"Komm her, ich zeig dir, wie das geht!"

Begeistert kam Lewis jetzt auf mich zu und setzte sich neben mich und winkelte seine Beine genau so an wie ich. Nachdem ich ihm dann erklärt hatte, wie er das machen musste, hielt ich ihm seine Füße am Boden fest, damit er auch wirklich seine Bauchmuskeln anstrengen muss. Mir war natürlich klar, dass ein 8 - jähriger das noch nicht so gut hinbekommt.

"Das ist echt...anstrengend." , sagte er nach 9 Sit - Ups völlig aus der Puste, woraufhin ich ein wenig lachen musste. Der Junge wusste gar nicht wie süß er eigentlich war.

Den restlichen Abend unterhielt ich mich noch ein bisschen mit meinem kleinen Steifbruder, wobei mir immer wieder auffiel, wie ähnlich wir uns eigentlich waren. Er erzählte mir, wie er Sport liebte und dass der große Bruder von seinem besten Freund Sam sein Vorbild sei, da dieser jetzt Motorrad fahre und er das total cool finde.

***

Als Lewis wieder in seinem Zimmer, ich geduscht und nach dem Essen dann auch satt war, klingelte plötzlich mein Handy. Mike, stand da auf dem Display.

Zögernd nahm ich den Anruf an.

"Hey Liz, kannst du dich treffen?"

"Wie jetzt? Heute noch?"

"Ja wann denn sonst? Bitte, würde gerne mit dir reden."

"Mike, ich kenn dich doch gar nicht richtig...Du, du könntest ein Serienkiller sein?!"

"Vielleicht bin ich ja auch einer," lachte Mike in den Hörer und verstellte dabei seine Stimme ganz tief.

"Okay von mir aus, wo?"

"Ich hol dich bei dir zuhause ab, um halb 9 in der Einfahrt?"

"Okay, bis dann," sagte ich noch und legte auf.

Über was wollte Mike denn bitte reden? Ich assozieerte dieses 'würde gerne mit dir reden' oder 'wir müssen reden' immer mit etwas schlechtem, seit mein Ex Freund in meiner alten Heimat so angefangen hatte, bevor er mit mir Schluss machte, weil er seit über einem Monat eine andere hatte, mit der er mich betrogen hatte nur weil ich nicht mit ihm schlafen wollte. Dazu muss man sagen, ich war erst 14 und habe mich einfach noch nicht bereit dazu gefühlt.

***

Pünktlich um halb 9 schlich ich mich aus dem Haus, was kein Problem war, da meine Mutter und Kenneth im Wohnzimmer saßen und Fernseh schauten.

"Hey, schön dass du Zeit hattest." , begrüßte mich Mike, als ich in sein Auto stieg. Er fuhr einen alten, verrosteten, roten Toyota Geländewagen.

"Wo fahren wir hin?" , fragte ich Mike nachdem ich ihn begrüßt hatte.

"Zu der Beach Bar, in der ich arbeite. Ich krieg' da alles umsonst also von daher ist das echt praktisch."

Die restliche Fahrt verlief eher still. Das Autoradio spielte genau drei Songs, dann waren wir auch schon am Strand. Eins musste man Myrtle Beach ja lassen. Der Strand bei Nacht mit dem beleuchteten Riesenrad und den riesigen, modernen Hotels an der Promenade...ein Traum.

"Schön nicht?", fragte mich Mike, als er merkte, wie ich auf das fast ruhende Meer hinaus starrte, woraufhin ich leicht nickte.

Wir schlenderten den Strand entlang, bis wir zu der Bar kamen, in der wir auf zwei Barhockern an der Theke Platz nahmen. Nachdem er für mich ein Wasser und für sich ein Bier bestellt hatte, schaute er mich an und begann zu reden. Endlich.

"Also weshalb ich mit dir reden wollte: Alex und ich sind nicht mehr zusammen."

Wow, nichts Neues für mich.

"Ich habe heute morgen Schluss gemacht. Ich...Ich habe ihr gesagt, dass ich uns nicht mehr vor ihren Eltern geheim halten will und vor allem, dass ich es nicht in Ordnung fand, was sie über dich erzählt hat an der Party und generell wie sie in letzter Zeit ist."

Wow, er meinte das, was er am Montag gesagt hatte wirklich ernst. Er hatte wirklich mit Alex Schluss gemacht. Ich weiß nicht wieso, aber das freute mich irgendwie.

"Außerdem Liz..." , ich hob meinen Kopf und schaute ihn fragend an, da seine Stimme sich auf einmal veränderte, als seine Hand plötzlich auf meiner lag und diese dann auch noch voll umschloss.

"Außerdem habe ich ihr gesagt, dass ich mich in jemand anderes verliebt habe."

Er unterbrach kurz und sah mir in die Augen, während ich stammelte:

"Oh ok, wer ist es denn? Kenn ich sie?"

"Ich denke, du kennst sie sogar sehr gut."

Hä? Was redet der da? Ich kenn hier so ziemlich keinen, höchstens Cassie...

"Sie ist sehr sportlich und hat einen tollen Körper, dunkle Haare und sie ist ein bisschen geheimnisvoll."

Oh mein Gott, es ist Cassie!

"Weißt du, wen ich meine?" , lächelte er mich an.

"Ich...Ich denke schon," lächelte ich mit Gedanken an Cassie zurück.

Doch dann geschah etwas, womit ich nun wirklich nicht gerechnet hatte...

Seine sanften Lippen trafen plötzlich auf meine. Und obwohl ich alles andere als das von diesem Treffen erwartet hatte, erwiederte ich den Kuss, denn er fühlte sich wirklich gut an.

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Ich kann jetzt leider nicht mehr so oft updaten, da ich wieder Schule habe seit Montag :/

Aber ich bemühe mich, so oft wie möglich weiter zu schreiben!

Fight for it! - Der Kampf meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt