7: Party Hard

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Caroline POV:

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Caroline POV:

„Verdammt!" Savannahs wütender Schrei hallte durch das ganze Loft, bevor man Schritte im Flur hörte. Kurze Zeit später wurde die Tür zu Carolines Bad aufgerissen und die Dunkelhäutige stand in der Tür, in der Hand zwei Kleider.
„Du musst mir helfen, Care", legte sie gleich los und hielt hilflos die zwei Kleider hoch. „Ich hab keine Ahnung, was ich anziehen soll und die Party beginnt schon in zwei Stunden!"
Caroline tuschte sich zuerst die Wimpern fertig, bevor sie sich Savannah zuwandte und kritisch die zwei Kleider musterte. „Nimm das weinrote, das dunkelgrüne passt nicht zu deinen Augen." Sie wandte sich wieder dem Spiegel zu und griff nach dem Kajal.
„Meinst du echt?" Savannah betrachtete unschlüssig das weinrote Kleid. „Rosalie meinte, ich soll das dunkelgrüne nehmen..."
Caroline schnaubte, drehte sich aber nicht um. „Du weißt doch, dass Rose gerne anderen zu Sachen rät, die ihr selbst stehen. Und dunkelrot ist definitiv nicht ihre Farbe."
„Stimmt, danke Care", rief Savannah und verschwand wieder in ihr Zimmer.
„Keine Ursache", murmelte Caroline und fuhr mit dem Kajal unter ihrem unteren Wimpernkranz entlang. Sie schminkte sich fertig und ging dann in ihr Zimmer, um sich selber ein Kleid herauszusuchen.
Schnell hatte sie sich für eines ihrer Lieblingskleider entschieden. Es war ein dunkelblaues Neckholderkleid, das um die Taille rum mit goldenen Fäden verziert war. Sie hatte es vor einem halben Jahr in New York auf der 5th Avenue gesehen und sich sofort verliebt.
Zu dem Kleid suchte sie sich passende schwarze High Heels aus und verharrte dann unschlüssig vor ihrer Schmuck-Schatulle. Mit den Accessoires war das immer so eine Sache, es sollte edel, aber nicht zu überladen wirken; schlicht, aber nicht billig.
Eine Kette wollte sie nicht tragen und ein Ring wirkte bei diesem Anlass auch etwas deplatziert. Ohrringe würde sie auf jeden Fall tragen, aber diese würde sie als letztes passend zu dem anderen Schmuck auswählen.
Ein Armband, dachte Caroline. Ja, das war jetzt genau das richtige Accessoire. Die nächsten fünf Minuten verbrachte sie damit, in ihrem Kästchen nach einem passenden Armband zu suchen, doch sie konnte einfach keins finden, dass ihren Vorstellungen entsprach. Frustriert ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte ins Nichts.
Da erregte auf einmal eine kleine, samtüberzogenen schwarze Schatulle, die in ihrem geöffneten Kleiderschrank lag, ihre Aufmerksamkeit.
Caroline erhob sich, lief zum Schrank und holte das Kästchen unter dem Stapel Tops hervor, unter dem sie es versteckt hatte. Zögerlich öffnete sie es und strich mit den Fingerspitzen vorsichtig über die eingearbeiteten Diamanten. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, merkte sie, dass sie bei der Suche nach dem passenden Armband genau dieses Bild hier im Kopf gehabt hatte.
Wäre es ein anderes Armband, hätte sie es freudig angelegt und sich zufrieden ans Styling gemacht, doch bei dem Schmuckstück hier handelte es sich um ein Geschenk von Klaus. Und sie hatte schon den ganzen Tag das mulmige Gefühl gehabt, dass auch er auf Marcels Party sein würde. Denn wenn seine Schwester mit dem King von New Orleans verkehrte, warum nicht auch er?
Caroline wurde in ihren Überlegungen gestört, als Suki in ihr Zimmer kam. Die Asiatin hatte sich ihre langen Haare zu Locken gedreht und war schon mit ihrem eindrucksvollen Make-Up fertig. „Caroline, kann ich mir deine..." Suki stockte, als sie das Armband sah.
„Wow", hauchte sie. „Mein Gott, das muss ja ein Vermögen wert sein! Sieh dir doch mal diese Diamanten an... Das ist echt wunderschön." Sie riss ihren Blick von dem Silber los und sah zu Caroline.
„Warum hast du das denn noch nie getragen? Das ist doch viel zu schön, um es in der Schatulle versauern zu lassen!"
„Ich hab es von... jemandem. Und ich denk nicht gerne an diesen Jemand", antwortete Care ausweichend. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie einer ihrer Freundinnen so einen großen Einblick in ihre Vergangenheit gewährte.
„Ein Ex?", fragte Suki mitfühlend. Sie legte Care eine Hand auf den Arm und meinte, ohne eine Antwort abzuwarten: „Aber hey, egal was der Arsch dir getan hat, deswegen musst du doch nicht seine Geschenke verachten. Im Gegenteil, trag sie und wer weiß, vielleicht helfen sie dir eines Tages, jemanden zu finden, mit dem du diese Erinnerungen vertreiben kannst. Und wenn es nur für eine Nacht ist."
Caroline lächelte und umarmte Suki. „Danke, Sook."
Die Schwarzhaarige erwiderte ihre Umarmung und grinste. „Hey, wer hätte gedacht, dass so ein Konfuzius in mir steckt?"
Caroline kicherte und löste sich von ihr. Suki fasst sie an den Schultern. „Versprich mir, dass du dieses Armband heute trägst. Es passt perfekt zu dem Kleid."
„Okay", stimmte Care nach kurzem Zögern lächelnd zu.
Suki lächelte zufrieden und meinte dann wieder ganz die Alte: „Jetzt hätte ich fast vergessen, warum ich überhaupt hier bin! Ich wollte mir deine goldenen Schuhe ausleihen, du weißt schon, die mit den Blumen, die du in Tulsa gekauft hast."
„Nimm sie dir ruhig", erwiderte Caroline und ging zu ihrer Schmuckschachtel, um sich passende Ohrringe zu suchen.
„Dankeschön!", flötete Suki und verließ mit ihrer Beute das Zimmer. Caroline angelte sich ein paar schlichte silberne Ohrringe aus der Schatulle und kleidete sich dann gedankenverloren an. Als sie das Armband anlegte, verweilte ihr Blick kurz darauf und wieder durchzuckte sie eine Erinnerung.
Wechseln wir zu passenderen Themen, zum Beispiel wie hinreißend du in diesem Kleid aussiehst.
Ich hatte keine Zeit zum Shoppen.
Und das Armband, dass du von mir hast, wie entschuldigst du, dass du es trägst?
Caroline schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben und ging dann ins Badezimmer, um ihren Haaren den letzten Schliff zu verleihen.

Party in New OrleansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt