10: Love Hurts Part 1

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Klaus POV:

Die Limousine kam vor dem Haus, in dem ihr Apartment lag, zum Stehen. Klaus warf einen Blick aus dem Fenster. Caroline war noch nirgendwo zu sehen. Angespannt lehnte er sich wieder zurück und versuchte, seine Nervosität zu bekämpfen.
Was war nur mit ihm los, normalerweise war er vor Dates nie nervös! Okay, die meisten seiner Verabredungen endeten für sein Date tödlich, dennoch, es war absolut untypisch für ihn, wegen irgendetwas nervös zu sein, das passte einfach nicht zu einer mächtigen Kreatur wie ihm. Allerdings war seine heutige Verabredung auch nicht ein dahergelaufenes Menschenmädchen, es war Caroline.
Caroline, das einzige Mädchen, das es nach Jahrhunderten geschafft hatte, sein totes Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Caroline, die in ihm das Beste weckte und die ihn von der ersten Sekunde an fasziniert hatte. Caroline, die junge Frau, mit der er heute ein richtiges Date hatte.
Klaus warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon fünf nach sieben. Langsam wurde er nervös. Hatte sie es sich vielleicht anders überlegt? Nein, sie brauchte bestimmt nur länger mit ihren Haaren oder ihrem Outfit oder was auch immer, er kannte das zur Genüge von Rebekah. Er beschloss, der stillen Dunkelheit des Wagens zu entfliehen und draußen auf sie zu warten. Nachdem er dem Fahrer kurz Bescheid gegeben hatte, stieg er aus der Limousine und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen das Auto, während er tief die von vertrauten Gerüchen erfüllte Luft inhalierte, die ihn sofort beruhigte.
Gedankenverloren starrte er in die Dunkelheit und ging im Kopf noch einmal durch, was er für heute geplant hatte. Zuerst ein Abendessen bei Antoine's, ein Restaurant, das viele von New Orleans' Spezialitäten führte. Zwar war das Etablissement meistens für Monate ausgebucht, doch Klaus hatte seine Beziehungen spielen lassen und möglicherweise auch Gebrauch von seinen übersinnlichen Fähigkeiten gemacht, um für heute Abend einen Tisch reservieren zu können. Nach dem Essen wollte er Caroline zu einem der Straßenfeste mitnehmen, wo getanzt, gesungen, gefeiert, aber auch Handel abgeschlossen wurden. Zahlreiche Marktstände tummelten sich bei solchen Festen auf der Bourbon-Street, um die Massen an Touristen mit Voodoo-Puppen, kreolischen Spezialitäten und dergleichen zu versorgen. Auch fanden sich einige Straßenkünstler dort, von denen einige tatsächlich Talent besaßen.
Zum Schluss wollte er den Abend mit einer Flasche Champagner auf dem Dach seines Hauses ausklingen lassen, von wo aus man die beste Aussicht auf die Skyline von New  Orleans hatte.
Nervös fuhr sich Klaus durchs Haar. Er hoffte, Caroline würde der Abend gefallen. Apropos, inzwischen waren weitere fünf Minuten verstrichen und immer noch war weit und breit von ihr nichts zu sehen.
Der Urhybrid runzelte die Stirn. Verspätungen passten so gar nicht zu der Caroline, die er kannte. Sie war ein Kontrollfreak, alles musste bei ihr minutiös durchgeplant sein. Kleine Verspätungen – ja. Aber fast eine Viertelstunde zu spät aufkreuzen, zumal er direkt vor ihrer Wohnung stand, war nicht ihre Art. Erneut kam ihm der Gedanke, dass sie ihre Meinung geändert hatte und schnell checkte er sein Handy. Keine Nachricht, kein Anruf, nichts.
Das passt nicht zu ihr, dachte er wieder und kurzerhand entschloss er sich, persönlich nach dem Rechten zu sehen. Wenige Minuten später stand er vor der Tür des Apartments, das Caroline und ihre vorlauten Freundinnen bewohnten und drückte energisch auf die Klingel. Und als niemand sofort aufmachte, gleich noch einmal. Und noch einmal. Schritte wurden laut und eine verärgerte Stimme rief: „Jaja, ich komm ja schon!"
Schwungvoll wurde die Tür aufgerissen und Klaus sah sich einer hübschen Asiatin gegenüber, deren wütender Gesichtsausdruck einer überraschten Miene wich, als sie ihn erkannte.
„Was machen Sie denn hier? Haben Sie nicht ein Date mit Care?"
Klaus warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter. Hinter ihr lugten drei weitere Mädchen aus ihren Zimmern, aber Caroline war nirgends zu sehen. Ihre Zimmertür stand einen Spaltbreit offen und Klaus konnte sehen, dass kein Licht brannte.
Er wandte sich wieder der Asiatin zu, die ihn immer noch verwirrt ansah. „Äh ja, eigentlich schon, aber sie ist unten nicht aufgetaucht und deswegen wollte ich sehen, ob alles in Ordnung ist und sie einfach die Zeit vergessen hat."
Beunruhigt wechselten Carolines Mitbewohnerinnen ein paar Blicke. „Sie ist vor ungefähr zwanzig Minuten nach unten gegangen", sagte schließlich die Brünette mit den großen, blauen Augen, die er noch von Marcels Party kannte.
In Klaus schrillten bei ihren Worten die Alarmglocken los, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben. Er war sicher nur paranoid, ihr war bestimmt nichts passiert. Möglicherweise hatte sie ihn heute Nachmittag falsch verstanden und befand sich nun auf dem Weg in Richtung Mikaelson-Anwesen. 
Er zog sein Handy hervor und wählte ihre Nummer. Die Mailbox sprang sofort an und stirnrunzelnd legte Klaus auf. „Ihr Handy ist aus", stellte er fest und sah zu ihren Freundinnen, die sich langsam auch Sorgen zu machen schienen.
Das Mädchen, das ihm die Tür geöffnet hatte, wechselte einen Blick mit den anderen und trat dann einen Schritt zur Seite. „Kommen Sie rein."

Party in New OrleansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt