Teil 3

2K 72 1
                                    

Ich nickte verständnisvoll.
Ich verstand meine Mom. Wir sahen uns wirklich selten, auch wenn wir zusammen wohnten. Es war fast so als hätte jeder von uns sein ganz eigenes Leben, und das Einzige was wir teilen war die Wohnung.
"Ich vermisse dich auch, Mom", sagte ich langsam. Ich wollte nicht das sie hörte wie ernst ich das wirklich meinte. Ich mochte es Einzelkind zu sein, wirklich. So hatte ich viel Freiraum, Zeit für mich und die Möglichkeit mich an ein selbständiges Leben zu gewöhnen. Trotzdem hätte ich Mom gerne öfters bei mir. Aber Dad eben auch. Ich sah ihn so selten. Irgendwie fanden wir nie Zeit.
Mom schaute mich eindringlich an, sie dachte nach. Schließlich seufzte sie. "Ok, du darfst die Sommerferien über bei Dad verbringen." Meine Augen weiteten sich. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Im einen Moment freute ich mich wahnsinnig und im anderen war ich einfach nur erleichtert.
Ich sprang auf und drückte meine Mom und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Danke Mom, das bedeutet mir viel." Sie lächelte mich an. Dann nahm sie plötzlich meine Hand und drückte sie fest. "Rachel, ich möchte, dass du dort gut auf dich aufpasst." Sie schaute mich mit einem so festem und starkem Blick an, dass mir ein eiskalter Schauder über den Rücken lief. Fast so als würde sie sich tatsächlich Sorgen machen, dass mir irgendetwas Schlimmes passieren würde. Wusste sie etwas? Etwas das ich nicht wusste? Nein, das konnte nicht sein. Schließlich verbrachte ich meine Ferien bei Dad in La Push. Da war fast nie etwas los. Ich schüttelte diesen wirren Gedanken beiseite. Mom war wahrscheinlich einfach nur etwas überfürsorglich, schließlich war ich, ihrer Meinung nach, immer noch ihr kleines Baby.
Ich lächelte sie an und versprach ihr gut auf mich aufzupassen.

An diesem Abend rufte ich Dad an, um ihm von den Neuigkeiten zu erzählen. Auch er freute sich sehr darüber seine kleine Prinzessin, so nannte er mich immer, wiederzusehen. Als ich Amber und Lauren anrief kreischten sie mir erstmal eine Minute ins Ohr. Da wir alle zu dritt in einer Leitung telefonierten, schmerzte mein Ohr danach doppelt so stark.
"Oh mein Gott, wir müssen so viel machen! Wir haben so viel nachzuholen!", quietschte Amber.
"Wir müssen umbedingt wieder so einen richtigen Mädchenabend machen, so wie früher! Oh, und natürlich shoppen! An den Strand müssen wir auch gehen um die ganzen süßen Typen zu beobachten und...",diese und noch mehr Vorschläge sprudelten nur so aus Lauren heraus, so als wäre sie ein riesiger Wasserfall bestehend aus Worten, statt Wassertropfen. Ich lächelte und stimme all ihren Vorschlägen zu.
"Das wird unser Sommer!", freute sich Amber. Lauren und ich stimmten ihr lachend zu.
Als ich an diesem Abend einschlief hatte ich ein breites Lächeln im Gesicht.

Mysterious As The Dark Side Of The MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt