Kapitel 10 - Acapella
Noch bevor sich unsere Lippen berührten, wandte ich mich ab.
Ich kann das doch nicht machen! Das will ich nicht! Ich will nicht noch einen Fehler machen. Ich kann keinen anderen küssen, während sich meine Gedanken um Paul kreisen.
Dann würde ich mich ja selbst belügen. Und auch Mike kann ich das nicht antun. Egal wie gut er aussieht und wie schnell mein Herz rast, wenn ich ihn sehe... Paul ist der, bei dem ich mich am Wohlsten fühle. Er ist es, bei dem ich Gänsehaut bekomme, wenn wir uns berühren. Er ist es, den ich aufgrund seines Charakters mag und nicht aufs Aussehen achte.
Klar, Paul ist attraktiv. Er hat braune Haare, etwas braune Haut und leuchtendschöne, blaue Augen, die mich verzaubern. Wenn ich jetzt so überlege, übertrifft er Mike vielleicht sogar.
Ich: Tut mir leid. Ich... kann das nicht.
Mike: Nein, mir tut es leid, es war meine Schuld... Ich bin zu weit gegangen.
Ich: Nein, nur.. das kann ich dir nicht antun.
Er sieht nachdenklich und zugleich traurig auf den Boden.
Ich: Hör zu. Ich finde dich toll. Ehrlich. Ich mein, du bringst mich total aus der Fassung.
Jetzt lächelt er mich an.
Ich: Aber meine Gedanken sind bei jemand anderem. Das, was ich bei dir fühle, ist bei der anderen Person viel stärker. Und ich kann weder dir noch mir das antun.
Ich kann nicht... noch einen Fehler machen und mit deinen Gefühlen spielen.
Versteh mich bitte.
Mike: Alicia, mach dir keine Vorwürfe. Wie gesagt, es war meine Schuld. Ich bringe viele Mädchen aus der Fassung, das ist mir schon aufgefallen. Aber du, du bist die erste, die MICH aus der Fassung bringt. Ich weiß nicht, also... ich möchte dich nicht einengen. Mach dir nichts draus. Wir können ja... zusammen abhängen, wenn du möchtest.
Ich bringe ihn aus der Fassung? Wow! Wie süß von ihm...
Ich: Echt süß von dir! Ich würde gerne mit dir abhängen.
Mike: Dann sind wir jetzt also Freunde?
Ich: Ja.
Wir lächeln uns beide an. Ich freue mich so, dass wir Freunde sind. Das würde nicht jeder Junge machen. Mike ist echt ein Guter.
Mike: Gut, dann, wollen wir jetzt nach Hause? Oder willst du krank werden? Du bist überall nass.
Stimmt ja! Es hat geregnet. Wie ich das nur vergessen konnte. Jetzt, da ich es weiß, ist es mir richtig unangenehm mit völlig nassen Klammotten.
Ich: Okay, ich will bestimmt nicht krank werden.
Mike: Gut, das habe ich mir schon gedacht.
Mit einem Lächeln machen wir uns auf den Weg, zur Bushaltestelle.
Ich: Wo wohnst du eigentlich?
Mike: Neben dem Friseurladen "Vingo", kennst du den?
Ich: Ah, klar. Da geh ich immer hin. Bald muss ich wieder dahin, ich brauche einen neuen Haarschnitt.
Mike: Cool, sag mir Bescheid, wenn du hingehst. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns dann.
Ich: Alles klar, mach ich.
Mike: Okay, da kommt mein Bus. Bis morgen dann, ne.
Ich: Ciao.
Er steigt in den Bus ein und dann ist er auch schon weg. Paar Minuten später kommt auch schon mein Bus.
Zu Hause gehe ich ersteinmal in mein Zimmer und hole mir frische Sachen raus und dann geh ich ins Bad. Ich sehe mich im Spiegel an. Meine Haare schauen wirklich sehr schön aus. Nass und total zerzaust. Ich kann direkt in die Dusche gehn, sonst fühle ich mich unwohl.
Während ich mir die Haare föhne, denke ich zurück an heute Nachmittag und ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus. Ich freue mich so sehr, dass ich das mit Mike geklärt hab und wir Freunde sind. Ich frage mich nur, wie es mit Paul weiter gehen wird. Und was ist mit dieser Blondine? Vielleicht sind sie ja zusammen... Ich muss mit ihm reden. Facebook! Vielleicht ist er ja aktiv.
Ich schalte den Föhn aus und renne schon fast in mein Zimmer. Ich logge mich bei Facebook ein und schaue nach, ob er aktiv ist. Nein! Mist! Dann... warte ich eben auf ihn.
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Acapella
Teen FictionAlice lernt Paul auf eine unangenehme Art kennen, wodurch er Anfangs in ihren Augen schlecht darsteht, doch das ändert sich schnell und sie versteht nicht, was mit ihr passiert ist...