Kapitel 2 ~Matthew~

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Troye war gerade gegangen, als plötzlich mein Vater reingestürmt kam. Ich roch die starke Fahne schon, als er das Zimmer betrat. "Ich fasse es nicht! Du triffst dich nicht mehr mit dem Kerl!" schrie er mich an. Geschockt blickte ich ihn an. "Dad, was soll das? Troye und ich sind beste Freunde!" widersprach ich ihm. Mein Vater ging auf mich los, packte mich am Kragen und schüttelte mich kräftig. Erneut schrie er: "Du triffst ihn nicht mehr! Tu was ich dir sage! Denkst du, ich hätte nicht gemerkt, was ihr hier treibt?" Ich starrte ihn schockiert an. Woher wusste er das? Ich antwortete mit Nachdruck: "Dad, ich liebe Troye!" Ein schwerer Fehler! Dad schlug auf mich ein, schubste mich aufs Bett und brüllte: "Das ist absurd! Ich gebe dir eine Chance, Junge! Eine Chance! Triff dich nie wieder mit ihm! Schieß ihn in den Wind! Sonst lernst du mich kennen!" Er verpasste mir eine Platzwunde über der Augenbraue, ehe er aus dem Zimmer torkelte.

Ich rollte mich in die hinterste Ecke meines Bettes. Tränen rollten über meine Wangen. Wie konnte er das von mir fordern? Wieso war er bloß so homophob? Doch vielleicht hatte er ja recht. Vielleicht war es absurd einen Mann zu lieben. Aber Troye bedeutete mir so viel. Es war, als wusste er stets wie es in mir aussah. Doch ich musste es beenden. Ich wollte die Bindung zu meinem Vater nicht gefährden. Und ich wollte nicht, dass er mich wieder schlug. Er war für mich wichtig, erst recht seit Mom tot war. Erneut liefen mir Tränen über die Wange. Troye war das Beste, was mir je geschehen ist. All unsere gemeinsamen Momente kamen in mir hoch.

Es war der nächste Morgen. Dad und ich strichen gerade eines der Boote, als Troye vorbeikam. Unsere Blicke trafen sich. Ich las in seinen Augen die Freude mich zu sehen und die Liebe. Mein Blick verschleierte sich. "Geh jetzt!" blaffte mein Vater mich an. "Ja, ich geh schon. Ich regle das!" sagte ich eingeschüchtert und ging zu Troye. Je näher ich ihm kam, desto langsamer wurde ich. Doch ich spürte den Blick von meinem Vater im Rücken. Ich straffte meine Schultern und trat an ihn heran. Er berührte mich sanft an den Schultern. Ich wehrte es ab uns sagte: "Lass das! Fass mich nicht an! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!" Er blickte mich verwirrt an, fragte was los sei. "Hör auf!" bat ich ihn leise und ging zurück zum Boot. "Hast du es geklärt?" fragte er schroff. Stumm nickte ich. Gutmütig gestimmt brummte er: "Na also, geht doch!" und legte einen Arm um meine Schulter. Ein schwaches Lächeln kam auf meine Lippen, denn solche nahen Momente waren selten. Doch mein Herz lag in Scherben am Boden.

Blue Neighborhood [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt