Blue Neighborhood [BoyxBoy]

Kapitel 8 ~Troye~

Enttäuscht blickte ich Matthew und Juliett nach. Wir waren uns endlich wieder nahe gewesen und nun war er wieder bei ihr. Ich wusste nicht, was diese Umarmung zu bedeuten hatte. Doch ich wusste eindeutig, dass da noch Gefühle zwischen uns waren. Aber er war nun mal mit Juliett zusammen. Sie wurde mir nur irgendwie immer unsympathischer. Ich wusste nicht woran es genau lag. Vielleicht daran, dass ich eifersüchtig auf sie war. Nicht auf sie persönlich, sondern auf ihre Beziehung mit Matthew. Dem Jungen, der mir so viel bedeutete und der mir von morgens bis abends im Kopf rumspuckte.

Ich wusste, dass ich dringend meine Gedanken ordnen musste. Dies geling mir in der Regel am Besten an den Klippen. Das Meer, welches einem dort zu Füßen lag, beruhigte mich meistens. Also schlug ich den Weg zu den Klippen ein. Dort angekommen entdeckte ich Matthew. Ich war schon dabei umzudrehen, als ich erkannte wie nah er den Klippen war. Und er ging noch näher. Stop! Er wollte doch nicht etwa springen? Doch, das wollte er, das spürte ich schmerzhaft. "Bitte tu es nicht!" rief ich ihm zu. Ich setzte fort: "Juliett braucht dich doch" und leise fügte ich hinzu " Ich brauche dich doch!" Ich trat vorsichtig an ihn heran und packte ihm am Arm, um ihn von der Klippe weg zu bewegen. Er ließ es wie betäubt mit sich machen. Wir setzten uns beide hin. Ich fragte nicht nach, warum er springen wollte. Das hielt ich im Moment für unangebracht. Auf einmal brach er in Tränen aus. "Das ist doch alles Scheiße" kam es erstickt von ihm. Schweigend nahm ich ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Arm.

Er hob nach einigen Minuten den Kopf wieder von meiner Schulter. Ich gefror zu Eis, als unsere Gesichter sich so nahe waren. Plötzlich beugte Matthew sich vor. Ich tat es ihm schüchtern gleich und auf einmal küssten wir uns innig. Ich fuhr mit meinen Händen durch sein Haar und küsste ihn leidenschaftlich. Unsere Zungen umspielten sich, doch plötzlich löste er sich von mir. "Das hätte nie passieren dürfen" sagte er erschrocken und sprang auf. "Matthew, ich..es" fing ich an, doch er rannte weg. Eine Träne rollte mir über die Wange. Ich blickte leer aufs Meer hinaus, ehe ich aufstand und zurück zur Hütte, in der ich zur Zeit allein lebte da meine Eltern geschäftlich verreist waren, schlurfte.