Kapitel 6 ~Matthew~

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Ich wachte in einem modernen,klinischen Raum auf. Nach kurzer Überlegungsphase fiel mir alles wieder ein. Die bittere Wahrheit. Mein Vater war tot. Die Tür ging auf und Juliett kam rein. Doch hinter der Tür entdeckte ich Troye, welcher gerade ging. Wieso ging er denn jetzt schon? Ich starrte den Fleck an, wo er gerade noch stand. "Hey Liebling. Was machst du denn nur?" riss mich Juliett aus meinen Gedanken. Ich blickte sie kurz blinzelnd an. "Hey Schatz. Es tut mir leid" kam meine matte Antwort. Ich erhielt am Abend noch eine Nachricht von Troye. Sie ließ mein Herz schneller schlagen. Zu Hause war Juliett zum Glück nicht mehr. Doch zu Hause war auch niemand anderes. Dennoch war mir es so lieber, als das Juliett hier umherwuselte. Sie nervte ein wenig nach meinem Zusammenbruch.

Zwei Wochen waren vergangen. Alle Einladungen zur Beerdigung waren ausgesandt und die meisten hatten zugesagt. Ich hatte auch Troye eingeladen. Ich hoffte, er würde mir im Notfall Kraft geben, die ich brauchte. Ich zog mir meinen Anzug an, meine Augen blickten leer in den Spiegel. Kraftlos band ich mir meine schwarze Krawatte und schlüpfte in meine Schuhe. Juliett kam herein und umarmte mich fest. Es tat gut. Gemeinsam gingen wir beide zum Friedhof. Meine Schritte verlangsamten sich. Ich wusste, dass mein Vater tot war und ich wusste, dass es nix änderte, wenn ich nicht zur Beerdigung ging. Doch eine Beerdigung hatte so etwas endgültiges. Juliett verstand offenbar was los war und blieb kurz stehen, um mich zu umarmen. Die Umarmung beruhigte mich, aber ich vermisste die Kraft darin. Bei Troyes Umarmungen gab er mir immer die Kraft, etwas zu schaffen. Das fehlte bei Julietts Umarmung einfach. Aber damit würde ich schon klar kommen.

Die Zeremonie wurde durchgeführt. Alles betrachtete ich nur durch einen Tränenschleier hindurch. Dass Troye auch gekommen war, realisierte ich während der ganzen Beerdigung nicht. Juliett wollte mich trösten doch am Ende der Zeremonie störte sie mich eher. Eine meiner Tanten merkte dies glücklicherweise und führte sie sanft von mir weg. Mit meiner Hand berührte ich das Grab meines Vaters. Die Tränen flossen.

Blue Neighborhood [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt