Fedor lümmelte sich auf einer Steinbank in diesem langweiligen Park. Scheiße! Das Leben war so langweilig geworden, seit von diesem Schlaf erweckt worden war.
Früher hatte es wenigstens Krieg unter den Unterweltbewohnern gegeben. Aber jetzt? Alles war Friede, Freude, Eierkuchen! War das öde!
Fedor hatte den Rat von Ares befolgt und hatte sich keinen Menschen genehmigt. Diese dämlichen Gottheiten hatten Recht gehabt. Mittlerweile gab es überall Blutbänke speziell für Vampire. Man musste nur für das Blut bezahlen. Und Geld hatte er mehr als genug.
Dennoch hatte er sich erlaubt unter den Menschen etwas herum zu spazieren. Nachdem er sich Blut genehmigt hatte, wurde ihm erst einmal bewusst, was für scheußliche Klamotten er an hatte. Eine helle Buntfaltenhose und ein blassrosa Hemd. Es war Fedor egal, ob das gerade Mode war. Er würde Loki dafür umbringen!
Sofort, als er diese Klamotten bemerkt hatte, zog er sich aus. Es war ihm egal, dass er mitten auf der Hauptstraße stand und die Menschen ihn anstarrten. So konnte niemand herumlaufen! Da lief er lieber ohne Klamotten herum!
Nackt, wie er war, ging er ins nächste Geschäft und kaufte sich Klamotten, die zu ihm passten. Nun fühlte er sich halbwegs wohl in schwarzer Jeans, schwarzen Shirt und dunkler Lederjacke. Die Angestellte des Klamottenladens hatte ihm gefallen und weil er so gut drauf war, hatte er sie in der Umkleidekabine durchgefickt. Ja, auch das hatte ihm gefehlt.
Früher, als er noch als oberster Fürst der Vampire galt, hatten ihm die menschlichen Edelleute immer irgendwelche Jungfrauen geschickt. Als Opfergabe sozusagen. Das hatte Spaß gemacht mit ihnen zu spielen, aber er war dem schnell überdrüssig geworden. Immer dieses Rumgezicke und die Hoffnung, er würde sie am Leben lassen.
Da waren ihm die erfahrenen Frauen schon lieber.
Er grinste vor sich hin.
Diese Verkäuferin war doch sehr erfahren. Das hatte er grinsend festgestellt. Deswegen hatte er sie auch am Leben gelassen. Gut, das war einer der Gründe gewesen. Der andere war, dass die Götter ihm geraten hatten, nicht zu sehr auf zu fallen.
Das hatte er eigentlich nicht vor.
Fedor wollte erst einmal beobachten.
Und das tat er im Moment.
Diese Halbwesen...verdammt, er musste zugeben, dass er sie interessant fand. Sie stellten keine Bedrohung für ihn dar.
Nein!
Fedor war klar geworden, das ihm dieses Fürstengeschwafel größenwahnsinnig gemacht hatte. Die Götter hatten damals schon Recht gehabt, ihn töten zu wollen. Irgendwie war er froh, dass Hel und Loki es nicht getan hatten. Froh, nicht dankbar. Soweit kam es noch.
Die beiden Arschlöcher hatten ihn aufbewahrt, ihn in einem Schlaf versetzt, außer Gefecht gesetzt. Als ob er eine Sache wäre und kein mächtiger Vampir, die man bei passender Gelegenheit wieder herauskramen konnte. Sie würden schon noch feststellen, dass er aus anderem Holz geschnitzt war.
Nein, vor den beiden hatte er keinen Schiss. Vor Ares hatte er aber Respekt. Keine Angst, aber diesem Gott traute er keinen Zentimeter.
Fedor kannte die Beweggründe nicht, die Ares in Bezug auf den dunklen Fürsten hatte, doch er würde jetzt nicht gleich zuschlagen. Erst wollte er wissen, was Ares vorhatte.
Er würde weiter beobachten.
Und dann entscheiden, was zu tun war.
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Kinder der Halbgötter
FantasyFortsetzung von "Die Tochter der Mondgöttin" und "Die Braut des dunklen Fürsten" Amelie ist eigentlich eine ganz normale junge Frau. Sie studiert Medizin, ihre Geschwister nerven sie und ihre Eltern erfüllen ihr leider nicht jeden Wunsch, den sie ha...