Ohne Titel Teil25

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„Es ist einfach nicht fair! Wir sollen jetzt auch Babysitter bekommen? Ich bin ein Dämon! Willst du nichts dazu sagen, Devon?"

Fedor stand in der Näher der Jungs und beobachtete sie. Er hatte freiwillig die erste Runde zur Überwachung übernommen, nachdem Zola ihn so abblitzen lassen hatte.

Er blieb allerdings im Hintergrund und hörte diesem Halbstarken zu. Pah! Ein Dämon! Dass er nicht lachte.

Der junge Werwolf beugte sich über den Motor des alten Ford Mustangs und hantierte mit einem Schraubenschlüssel herum.

„Bist du nur hergekommen um zu jammern? Bei den Göttern! Ich kann Dad verstehen!"

Lucien trat gegen einen Metallkanister, was ihm einen bösen Blick von Devon einbrachte.

„Du bist der Älteste hier! Rede doch nochmal mit Dad! Ich brauche weder einen Babysitter, noch muss ich zu Xaphan!"

Devon murmelte etwas, doch Fedor hatte es verstanden.

Ich verstehe Dad immer mehr! Du führst dich gerade auf wie ein Baby!

Fedor grinste. Er mochte den Werwolf. Er war nicht so dumm, wie die Hunde, denen er bisher begegnet war. Das hatte bestimmt etwas mit Jason und Ava zu tun.

Nur der Halbdämon machte ihn Sorgen! Er muckte auf. Und das angesichts der Lage, in der sich die Kinder befanden, alles andere als produktiv.

„Mich wundert es nur, dass heute keiner hier ist! Heute werde ich es Dad beweisen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann!"

Devon hob seinen Kopf unter der Motorhaube hervor.

„Es ist jemand da! Und wenn du nicht wie ein kleines Mädchen herum jammern würdest, hättest du ihn längst bemerkt. Nicht wahr, Alex?"

Fedor gab sein Versteck auf und kam grinsend in die Werkstatt.

„Du hast ein gutes Gehör, Devon!"

Lucien schnaubte und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu.

„Was machst du?"

Fedor übersah den Jungen und beugte sich mit Devon über die Motorhaube.

„Ich habe das Baby auf einem Schrottplatz gefunden und will ihn selbst wieder auf Vordermann bringen!"

Fedor nickte anerkennend. So ein Auto selbst zu restaurieren war eine Menge Arbeit.

„Ich habe leider keine Ahnung von Autos."

Devon lachte laut.

„Da bist du nicht der Einzige! Dad kann mir auch nicht helfen. Aber es gibt einige Menschen, die mir dabei helfen. Sie sind froh, wenn sie ein paar Stunden hier abhängen können."

Lucien blickte kurz über seine Schulter. Fedor erkannte, dass es ihn eigentlich auch interessierte. Aber er hielt es wahrscheinlich für nicht cool genug.

„Willst du dich jetzt bei meinem Bruder einschleimen?", murrte er.

Devon verdrehte die Augen und drehte wieder an einer Schraube.

Fedor kam zu Lucien.

„Ich werde mich bei niemand einschleimen. Das habe ich nicht nötig. Aber ich bin nett zu denen, die nett zu mir sind. Und du, mein Freund, bist nicht nett. Zu niemanden!"

Lucien drehte sich um. Seine Augen glühten feuerrot. Langsam wandelte er sich in seine dämonische Gestalt.

Fedor gähnte gelangweilt.

„Soll mich das beeindrucken?"

Lucien geriet in Rage und nun stand er in voller Dämonengestalt vor Fedor.

Dieser lächelte leicht, dann wandelte er sich selbst!

„Lege dich nicht mit jemanden an, den du nicht einschätzen kannst, Kleiner!"

Er war nun um einiges größer als Lucien. Seine Stimme war einige Oktaven tiefer. Er hörte hinter sich Devon kichern.

„Was bist du denn schon?" Luciens Stimme überschlug sich fast. „Ein alter Vampir, der müde ist! Und so etwas soll auf mich aufpassen? Ich werde dir zeigen, was ich alles kann!"

Er rannte auf Fedor zu, doch eine Stimme hielt ihn auf.

„Lucien! Ich schäme mich gerade für dich!"

Fedor wandelte sich wieder zurück und sah, dass Jason mit einer Dämonenfrau hinter ihnen stand.

„A...Arabella! Was machst du hier?"

Lucien schien eine Menge Respekt vor der Frau zu haben.

Sie schnaubte, bis Lucien sich wieder zurückverwandelte und kleinlaut vor ihr stand.

„Eigentlich wollte ich mich davon überzeugen, dass du in dieser Krise gut bei deinen Eltern bleiben kannst. Doch nun sehe ich, dass du weder dem Hause Xaphan, noch dem Hause Fitz Gerad Ehre machst!"

Sie drehte sich um.

„Es tut mir leid, Jason, aber ich denke, ich werde ihn mitnehmen und ihm ein paar Manieren beinbringen. Ich mag dich und Ava, aber mein Bruder hat ihn verzogen. Ihr könnt nichts dafür!"

Lucien hob beide Hände und sah seinen Vater flehentlich an.

„Dad! Bitte. Ich gehe freiwillig zu Xaphan. Aber bitte, zwinge mich nicht mit Arabella zu gehen!"

Sie packte ihn an einem Ohr.

„Du bist der Sohn meines Vetters. Wir dachten wirklich, es wäre gut für dich, wenn du auch die Welt deiner Mutter kennen lernst! Aber da lagen wir falsch!"

Sie zog ihn unbarmherzig mit sich, bewegte die Hand über dem Boden, bis eine Feuersäule erschien!

„Ich bringe ihn wieder, wenn er gelernt hat, wie man sich benehmen muss!"

Sie nickte Fedor, Jason und Devon zu und verschwand mit Lucien in der Feuersäule, die daraufhin wieder verschwand.

„Oh Dad! Er wird ein gebrochener Mann sein, wenn Tante Arabella mit ihm fertig ist!"

Jason ging auf seinen Sohn zu und wühlte durch sein Haar.

„Ich habe es ihm angedroht. Nun muss er sehen, wie er mit ihr zurechtkommt. Deine Mutter braucht Hilfe. Kannst du das übernehmen?"

Devon nickte und nahm sich im Gehen einen alten Lappen, um sich die Hände ab zu wischen.

Jason sah schweigend zu Fedor, bis der Werwolf verschwand.

Fedor kreuzte die Arme vor der Brust.

„Ich finde es bemerkenswert, wie gut du mit den Feuerdämonen auskommst!"

Jason zuckte mit den Schultern.

„Erst war es angeblich eine Schuld, die Xaphan bei uns hatte. Aber er merkte wohl, dass wir nicht so übel sind."

Er lehnte sich gegen das Auto und betrachtete Fedor eine Weile.

„Weißt du, ich werde nicht aus dir schlau!"

Fedor hob eine Augenbraue.

„Inwiefern?"

Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt.

„Nun, ich habe mir noch einmal das Gespräch durch den Kopf gehen lassen! Und dabei ist mir etwas aufgefallen!"

Fedor versuchte ruhig zu bleiben.

„Ja?"

Jasons Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an.

„Woher kennst du Olias?"


Kinder der HalbgötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt