Und wie hoch ist die Möglichkeit, dass ein Mensch 'nen anderen liebt?

Kapitel 1

Fertig lasse ich mich ins Bett fallen. Wieder ist ein langer Tag vorbei. Ein viel zu langer Tag.
In letzter Zeit habe ich immer wieder das Gefühl, dass mir alles über den Kopf wächst.
Noch bin ich mitten im Studium. Doch in einem Monat habe ich endlich meine letzte Prüfung und wenn ich diese bestehe, habe ich das Studium geschafft. Falls es jemanden interessieren sollte, ich studiere soziale Arbeit auf Bachelor.
Schon jetzt, neben dem Studium, arbeite ich in einem Jugendhaus. Es ist mein absoluter Traumjob, da ich eng mit den Jugendlichen zusammenarbeiten darf.
Zum Glück habe ich bereits eine Zusage für einen weiterführenden Arbeitsvertrag, sollte ich die Prüfungen schaffen.
Neben Arbeit und Studium muss ich mich auch noch um meine kleine Tochter kümmern. Obwohl mir meine Eltern und meine Freundin unter die Arme greifen, bleibt kaum Zeit für mich. Das klingt vielleicht etwas herzlos, doch so ist nicht gemeint. Ich liebe meinen kleinen Sonnenschein über alles.
Doch besonders jetzt, wo Ronja etwas krank ist, ist alles zusammen eine ziemliche Belastung. Momentan nehme ich sie mit auf Arbeit, da sie ja nicht in den Kindergarten gehen kann und ich sie auch nicht meinen Eltern anvertrauen möchte. Sie helfen mir sonst schon oft genug. Und warum Emma sich nicht um sie kümmert? Nun ja, sie ist selber arbeiten und als Roadie bei einer Band ist sie manchmal wochenlang nicht zu Hause. So wie die vergangenen Tage. Erst heute ist sie wieder angekommen und holt ihren wohlverdienten Schlaf nach. Den kann man auf Tour vergessen.
Doch auch bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich eine ganze Nacht durchgeschlafen habe. Oft wacht Ronja zwischendurch auf und ich muss versuchen, sie wieder zum einschlafen zu bringen.

Ich kuschel mich an Emma, die wie schon erwähnt, deutlich zeitiger schlafen gegangen ist. Ich musste noch etwas für meine Prüfung lernen.
Leicht lächel ich. Ich bin froh, sie an meiner Seite zu haben. Sie gibt mir jeden Tag wieder die Kraft, die ich benötige. Ich habe sie vor zwei Jahren auf einem Konzert kennengelernt und es hat bei uns beiden sofort gefunkt. Sie hat Ronja von Anfang an wie ihr eigenes Kind akzeptiert und Ronja sieht in ihr eine zweite Mutter.

Mit diesen Gedanken gelange ich in die Welt der Träume.