Kapitel 9

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Magdalena's Sicht

Nachdenklich betrachtet sie mich. "Liebst du ihn noch?" Schnell schüttle ich den Kopf. "Nein, damit habe ich abgeschlossen. Ich habe jetzt Emma. Ich liebe sie." "Ich bezweifle ja nicht, dass du sie liebst. Aber bist du dir sicher, dass die Gefühle für Leo nicht stärker sind? Wenn dich ein kurzes Aufeinandertreffen mit ihm schon so aufwühlt?"
"Ja, ich bin sicher. Sie ist kein Ersatz oder so, falls du das denken solltest. Leo ist ein Teil des letzten Kapitels. Und es ist kein Platz für ihn in meinem Buch." "Du wirst schon wissen, was du machst. Du hast schon immer gewusst, was du willst und hast das auch so durchgezogen. Aber denk noch einmal über Ronja nach. Du weißt, ich war immer der Meinung, dass er ein Recht darauf hat, von ihr zu erfahren und sie kennenzulernen." Sind wir also wieder bei dieser Diskussion angelangt. "Mama, ich hab am Anfang schon nein gesagt und meine Antwort ist so geblieben und wird sich auch nicht ändern. Wie stellst du dir denn das vor? Er wohnt in Köln. Er könnte sie sowieso nur wenige Male im Jahr sehen. Glaub mir, es ist besser für Ronja."
Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. "Ich muss dann auch langsam los. Die Arbeit ruft." Meine Mutter seufzt ergeben. Sie weiß, dass es sich nicht lohnt mit mir zu diskutieren. Zumindest das hat sie in den letzten 22 Jahren gelernt. "Lässt du Ronja hier und holst sie heute Abend ab? Oder sie könnte auch hier schlafen?" Es ist ein tolles Angebot durch das Emma und ich etwas Zeit zu zweit haben könnten, doch ich lehne ab. "Ich nehme sie wieder mit ins Jugendhaus. Mir ist es lieber sie in der Nähe zu wissen und ihr scheint es mit den Jungs und Mädels echt Spaß zu machen." Bei dem Gedanken an die letzten Tage auf Arbeit schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Es ist schon ein schöner Anblick wie sich besonders Ratte um meine kleine kümmert und den ganzen Abend mit ihr spielt.

Und wie hoch ist die Möglichkeit, dass ein Mensch 'nen anderen liebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt