Friendship

3.3K 115 27
                                    

Nach der Schule fuhr Noah mich dann nachhause. Max hatte beschlossen zu Aaron zu gehen, weshalb er mit ihm gefahren war.

Es herrschte Schweigen zwischen Noah und mir, aber für mich war es nicht unangenehm.

"Worüber denkst du so viel nach?", fragte er mich plötzlich.

"Tu ich nicht. Ich gucke nur aus dem Fenster.", antwortete ich ihm.

"Ach und deswegen hast du noch nicht bemerkt, dass wir seit fünf Minuten stehen?"

Oh Mist, wie konnte ich das nicht bemerken.

"Wo sind wir?", fragte ich ihn.

"Ich hab Hunger. Und du bestimmt auch."

Er stieg aus dem Wagen und öffnete meine Tür, was extrem süß, aber doch etwas kitschig war.

Wir gingen in eine einfach aussehende Pizzeria. Er bestellte sich eine Pizza Magherita und ich mir Nudeln. Ich hatte nicht sonderlich Lust auf Pizza, was mich ehrlich gesagt etwas wunderte.

"Bist du eines dieser Mädchen, die vor Jungs kein Fast Food essen wollen?", fragte er, während er der Bedienung unsere Karten reichte.

Ich fing zu lachen an, denn so eine war ich ganz bestimmt nicht. Ich verstand solche Mädchen auch überhaupt nicht. Angenommen der Junge mit dem sie auswaren, würde ihr Freund werden. Würden sie dann immer in seiner Gegenwart auf ihre Ernährung achten?

"Finds heraus.", meinte ich und bekam ein Lächeln von ihm.

Wir unterhielten uns und mir wurde klar, dass er und ich auf einer Wellenlänge waren. Und ebenso wurde mir klar, dass ich mich sehr schnell in diesen Jungen verlieben könnte. Und das wollte ich nicht und das durfte auch einfach nicht passieren. So schwer dürfte es nicht sein, dass er und ich nur Freunde bleiben würden.

Nach dem Essen, das Noah bezahlt hatte, obwohl ich total dagegen war, fuhr er mich nachhause.

Wir umarmten uns zur Verabschiedung und er sagte 'Bis Morgen'. Es würde nicht so schwer werden mit ihm befreundet zu sein.

Ich kam in unser Haus, Benny war noch nicht da, Papa ebenfalls nicht. Aber Mama war da, sie war gerade in der Küche.

"Na, Lea. Wie war die Schule? Ich hab Mittagessen gemacht.", rief sie und eilte dann aus der Küche um mich zu umarmen.

"Gut." Das war meine Standardantwort. Oder 'Nichts', wenn sie mich fragte, was wir so gemacht hatten.

Wir saßen zu zweit am Tisch, aßen eine Reispfanne, obwohl ich wegen dem Essen mit Noah gar kein Hunger hatte und sie erzählte mir von ihrem spannenden Tag.

Dass sie beim Bäcker war und einkaufen war, sich Möbel angeguckt hat, im Baumarkt war und eben beim Friseur. Man sah aber definitiv keinen Unterschied.

"Ich habe dir eine Stelle im Baumarkt besorgt. Die ist besser bezahlt, als deine letzte.", meinte sie und bekam so meine volle Aufmerksamkeit.

"Im Baumarkt?", stöhnte ich genervt auf. Es hätte kaum schlimmer sein können.

Meine Mutter sah aber völlig begeistert aus, weshalb ich mich einfach nur bedankte.

Ich räumte gerade unser Geschirr weg, als sie wieder begann rumzuschreien. Sie war aber höchstens 5 Meter weg von mir.

"Übrigens hat uns der Geschäftspartner deines Vaters zu einem Essen eingeladen. Zieh doch dein schönes, schwarzes Kleid an. Und mach dich ein wenig zurecht. Um 7 fahren wir los."

Oh Gott, auch das noch. Ich hatte gerade keine Ausrede parat, weshalb ich mich also darauf einließ. Ich hasste es ebenfalls mich zurecht zu machen. Die Menschen sollten mich ungeschminkt akzeptieren und kennenlernen, dann würde der spätere Schock nicht so groß sein.

Ich chillte also noch ein wenig in meinem Zimmer, bis ich mich dann letztendlich doch fertig machte. Ich zog mein schwarzes Kleid an, dass mir Benny zu meinem Geburtstag geschenkt hatte.

Er war mittlerweile auch schon zuhause, genauso wie mein Vater. Wir würden in wenigen Minuten losfahren.

"Lea! Bist du fertig?", hörte ich meine Mutter rufen und stöhnte autonatisch genervt auf. Irgendwie hatte ich überhaupt keine Lust.

Lustlos trottete ich nach unten.

"Hey, was machst du denn für ein Gesicht?", fragte mich mein Vater.

"Ich hab kein Bock.", antwortete ich direkt, woraufhin mich mein Vater ziemlich überrascht anschaute.

"Ach, du wirst sehen, es wird nicht so schlimm sein. Außerdem haben sie zwei Kinder. Vielleicht ist eines ja ein Mädchen in deinem Alter. Immer positiv denken."

Mit den Worten strich er mir über die Haare und ich lächelte.

Kurz darauf saßen wir alle im Auto auf dem Weg zu Papas Arbeitskollegen.

Benny schubste mich einmal und deutete ein Grinsen an. Sah ich echt so deprimiert aus?

Nach einer etwa zehnminütigen Fahrt, waren wir da. Meine Stimmung hatte sich nicht verbessert. Am liebsten würde ich jetzt mit Essen und einem guten Film in meinem Bett chillen. Stattdessen musste ich bei fremden Menschen essen.

Wir liefen zur Haustür und ein relativ freundlichaussehender Mann öffnete die Tür.

Er begrüßte meinen Vater und stellte sich dann uns vor.

"Klaus. Freut mich euch kennenzulernen.", meinte er und daraufhin stellten wir uns vor.

Wir liefen in das Wohnzimmer, in welchem eine Frau saß. Sie stand auf und stellte sich als Eva vor. Danach riefen sie ihre Kinder zu uns. Oh bitte waren sie nicht all zu schräg.

Doch zu meiner Überraschung kamen Noah und Max ins Wohnzimmer. Benny und ich wechselten einen überraschten Blick aus und kurz darauf hastete Max schon auf mich zu.

Er schloss mich in die Arme und wir lachten beide.

"Was machst du denn hier?", fragte er lachend.

Wir lösten uns von einander und Noah und ich umarmten uns.

"Ihr kennt euch also?", fragte mein Vater und ich nickte lachend.

"Max und ich gehen in eine Klasse und Noah ist sein älterer Bruder.", antwortete ich ihm und wir setzten uns alle erst einmal auf die Wohnzimmercouch.

Ich saß zwischen Noah und Benny. Noahs Parfum roch so unglaublich gut, dass ich an liebsten pausenlos an ihm schnuppern würde. Okay das wäre definitiv gruselig geworden.

Die Erwachsenen hatten schnell ein ziemlich langweiliges Gesprächsthema gefunden, was keinen von uns Jugendlichen wirklich interessierte. Lediglich Benny sprach ab und zu mit.

"Komm mal mit, ich will dir was zeigen.", meinte Noah plötzlich und forderte mich auf mit ihm mitzukommen.

Wow, dieser Abend würde glaub ich echt interessant werden.

_______
Tut mir leid, dass das Kapitel so langweilig ist.

Two loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt