The lie

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Ich wachte am nächsten Morgen mit einem komischen Gefühl im Bauch auf. Erstens war da die Sache mit Sam und zweitens musste ich herausfinden, ob Noah wirklich Gefühle für mich hatte.

Er und Max holten mich wie gewohnt von Zuhause ab. Noah stand draußen und begrüßte mich mit einer Umarmung.

"Hey, Lea. Na wie gehts?", fragte er mich, während er zurück zu seinem Auto lief.

"Geht so. Ich frage mich, was Sam vorhat."

Er guckte mich fragend an und wir setzten uns beide ins Auto. Ich begrüßte Max und erzählte ihnen dann von Bennys Date mit ihr. Max fand es ziemlich amüsant, Noah fand es kindisch. Ich fand es einfach nur total bescheuert. Das Mädchen hatte doch hunderprozentig einen an der Klatsche.

Ich ließ mich überraschen und schon, als ich das Schulhaus betrat, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Überall an den Wänden hingen Zettel und alle guckten mich komisch an.

Ich guckte verzweifelt zu Noah und Max und lief dann zu einem der Zettel.

Leas Rummachliste stand darauf und darunter viele Jungsnamen. Das war doch ein Witz.

"Ist das wahr?", fragte mich Noah und starrte auf die ganzen Jungsnamen.

"Nein...also...ich kann das erklären.", meinte ich und wollte ihm gerade alles erklären.

"Wieso steh ich noch nicht darauf? Willst du mich dann auch noch bewerten oder was? Das ist so dumm alter!", rief er und verschwand.

Max guckte mich kritisch an.

"Lea, das ist doch nicht wirklich deins?", fragte er.

"Es gehört mir, aber es ist nicht wirklich meins.", antwortete ich, was ihn nur noch mehr verwirrte.

"Erklärs mir später. Da kommt Jordan.", flüsterte er.

Ich drehte mich um, Jordan sah ziemlich wütend aus.

"Dass du mit so vielen Jungs etwas hattest und es noch bewertest. Das ist einfach krank!", rief er und verschwand genauso schnell wieder.

Kurz darauf kam Toni.

"Lea, ich weiß, dass du so eine Liste niemals führen würdest. Kannst du es mir bitte erklären? Wir müssen sowieso noch mit einander reden.", sagte sie und ich nickte.

Ich ging mit Max und Toni wo hin, wo niemand war und erklärte es ihnen dann.

"Meine beste Freundin und ich waren unheimlich in so einen Jungen verliebt. Und wie das so war, hielt dieses Verliebtsein nicht lang in dem Alter. Wir waren in so viele Typen verliebt und haben eine Liste geschrieben, wie wir denken, dass sie küssen. Wir haben aber mit keinem von ihnen rumgemacht. Außerdem haben wir mit der Liste aufgehört als wir 14 waren."

Max fing stark zu lachen an und kurz darauf stimmte Toni mit ein. Lachten sie mich jetzt ernsthaft aus?

"Hört auf zu lachen!", rief ich verzweifelt, aber konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Wir müssen Noah unbedingt die Wahrheit erzählen. Er wird dich so auslachen.", prustete Max.

"Wir müssen allen die das gesehen haben, klar machen was das wirklich ist. Und vorallem Sam. Damit kommt sie nicht durch. Aber zuerst müssen wir mit Noah reden.", murmelte ich.

Es verletzte mich wirklich, dass er und Jordan nun sauer auf mich waren. Sie hatten mir beide nicht einmal eine Chance gegeben das zu erklären.

"Das muss warten. Wir haben jetzt Mathe. Reden wir in der Pause mit ihm.", antwortete Toni mir und wir liefen zu unserem Klassenzimmer.

Sam grinste mich schelmisch an. Ich lief an ihrem Tisch vorbei und haute ihren Kopf beim Vorbeigehen gegen diesen. Das musste mindestens drin sein.

Ich hörte ihren Kopf auf die Platte knallen und verkniff mir ein Lachen. Max und Toni ging es ähnlich und wir versuchten möglichst unauffällig zu unseren Plätzen zu laufen.

"Gehts noch?", schrie sie und wollte aufstehen.

"Setz dich hin.", ermahnte der Lehrer, der gerade rein kam, sie und sie gehorchte trotzig.

Vielleicht war der Tag ja doch gar nicht so grauenvoll.

Während der Stunde schrieb ich Jordan einen Zettel, der das ganze erklärte.

Leider bekam ihn mein Lehrer in die Hand und las ihn laut vor. Was im Endeffekt aber dann doch nicht so schlecht war, nun kannte immerhin meine Klasse die Wahrheit.

Viele fingen an zu lachen, gingen auf Sam los oder guckten einfach nur kritisch.

"Samantha du weißt, es ist nicht gut Gerüchte von anderen Menschen in die Welt zu setzen. Du wirst heute bei mir nachsitzen.", meinte mein Lehrer.

Ich konnte ihren Blick nicht sehen, aber ich wusste, wie angepisst sie war.

Max und ich guckten uns grinsend an, dieser Tag wurde immer besser und besser.

Jordan guckte mich während des Unterrichts ein paar Mal an, sagte aber nichts. Ich hoffte, dass er mir glaubte.

Nach zwei Schulstunden hatten wir Pause. Ich wollte direkt Noah suchen, aber Jordan hielt mich auf.

"Wenn das wirklich die Wahrheit ist-", fing er an.

"Ist es.", unterbrach ich ihn.

Er fing an zu lachen.

"Das ist so witzig. Tut mir leid, wie ich reagiert hab."

Ich lächelte.

"Passt schon. Aber ich muss jetzt ganz dringend los, bis gleich."

Dann zerrte ich Max am Arm und suchte mit ihm Noah. Währenddessen rissen wir die ganzen Zettel von den Wänden.

"Du solltest dich an Sam rächen.", schlug er mir vor.

"Hab ich doch schon. Ich hab ihren Kopf gegen den Tisch gehauen."

Max seufzte.

"Ich meine richtig rächen. Guck, was sie dir schon alles angetan hat. Willst du das einfach so auf dir sitzen lassen?"

Nun war ich es die seufzte.

"Na gut. Nach der nächsten Aktion, die sie startet, räch ich mich. Aber du hilfst mir okay?"

Er nickte grinsend. Er freute sich wohl richtig drauf.

Wir machten uns weiter auf die Suche nach Noah, aber konnten ihn nicht finden. Musste ich jetzt wirklich bis nach der Schule warten?

Also gingen Max und ich nach der Pause wieder in den Unterricht.

"Glaubst du Noah ist arg sauer?", flüsterte ich Max zu, als jemand gerade abgefragt wurde.

"Weiß nicht, kann sein. Sehen wir ja dann.", flüsterte er zurück.

"Max, deine Mitschülerin wird gerade abgefragt und versucht sich zu konzentrieren. Aber wenn du meinst reden zu müssen, kannst du es auch gerne selbst machen und nach vorne an die Tafel kommen.", meinte unser Lehrer.

"Nein, tut mir leid.", murmelte Max.

Ich unterdrücke mir ein Grinsen, murmelte so leise es ging ein Sorry und versuchte weiterhin dem Unterricht zu folgen.

Manchmal hasste ich den Unterricht. Man hatte so wichtige Themen zu besprechen, durfte aber nicht reden und wenn man dann durfte, hatte man die Dinge schon längst wieder vergessen. Ich war so froh, als ich endlich das Klingeln nach der letzten Stunde hörte.

Ich eilte mit Max nach draußen. Noah stand vor seinem Auto und wartete bereits.

Jetzt oder nie.

Two loversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt