Verfolgung(Horror-time Special)

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Ich ging durch die Straße und wurde das Gefühl der Beobachtung einfach nicht los. Verzweifelt versuchte ich mir einzureden, dass da nichts ist.
Vergebens.
Das ist doch Lächerlich, dachte ich mir, ich werde noch paranoid !
 Also ich blieb stehen und atmete tief ein, dann drehte ich mich um. Das was ich sah, einige Meter hinter mir, lies mir das Blut in den Adern gefrieren.In den Augenblick in dem ich es erblickte lies es mich kalten Schweiß schwitzen und jegliche Farbe aus meinem Gesicht weichen. Mein Magen machte ein paar Rückwärtssaltos, worauf mein Frühstück sich seinen Weg zurück in die Freiheit suchte.

Ich konnte mich gerade noch Bücken um nicht auf meine Sachen zu brechen, doch als ich meinen Blick von der Sauerei auf dem Gehweg wieder in seine Richtung schwenkte, stand es nicht mehr einige Meter von mir entfernt, es stand direkt vor mir.
Seine roten Augen blitzen Verrückt, sein breites Grinsen sah aus wie eine verstörende Mischung zwischen der Grinsekatze und dem Joker. Seine Haare waren ähnlich wie meine, nur noch unordentlicher. Er war überall mit Blut bespritzt, selbst seine Haarspitzen waren teilweise Dunkel- und Hellrot gefärbt.

Altes und frisches Blut.

Ich richtete mich langsam auf und ging langsam rückwärts von ihm weg, während er jede meiner Bewegungen genaue verfolgte. Wie in Trance setze ich Schritt für Schritt rückwärts, doch meine Augen hefteten die ganze Zeit auf meinem bösen Ich. Er bewegte sich ein paar kleine Schritte in meine Richtung, nur um dann wieder stehen zubleiben. Nichts ändere sich an seiner Mimik, als er mir ein schon fast nicht mehr hörbares " Lauf. " zuflüsterte.
 Wie vom Blitz getroffen drehte ich mich um und rannte los. Ich rannte ohne meine Umgebung richtig wahrzunehmen, alles was ich mitbekam war das verrückte Lachen meines durchgedrehten Doppelgängers. 

Zu meinem Pech ist mir nicht aufgefallen wie sich meine Umgebung veränderte. Ich bemerkte die heruntergekommen und verlassene Mietshäuser nicht, die schrägen Figuren auf der Straße nicht, auch wenn es nur wenige waren. Ich hörte erst auf zu rennen, als ich fast einen " Passanten " nieder rannte. Ich konnte gerade noch eine Vollbremsung einlegen. Als ich zum stehen kam, waren wir uns nur noch ein paar Zentimeter entfernt.
 Er sah mich erstaunt an, so wie ich ihn erschrocken anstarrte.
Ich wusste nicht was  er war,  aber er war auf jeden Fall kein Mensch. Besser gesagt nicht mehr, denn er sah aus wie ein schrecklich enstelltes Mordopfer. 

Wahrscheinlich hatte er mal braune Haare, seine Nase sah gebrochen aus, und aus seinem Mund sind deutlich ein paar Zähne ausgewandert. Ich schätzte ihn auf circa dreißig, seine Statur war schlaksig und groß. Ein größerer Teil seiner linken Schädelseite war nicht vorhanden, als hätte sie jemand mit einem Hammer getroffen. Ein Teil seiner Kopfhaut schien abgerissen zu sein, und der Rest hing mehr von ihm runter als dass er an seinem Kopf heftete. Ein Auge hing aus seiner Augenhöhle, das andere war gar nicht da. Seine Sachen, ein grüner Strick-Pullover und eine abgetragene Jeans, waren zerschnitten, mit Blut befleckt, und sahen aus als hätte er sie gerade erst ausgebuddelt. Der Magenbereich von ihm wirkte merkwürdig deformiert, die Gedärme hingen teilweise raus. Die Gliedmaßen waren das normalste an dem Zombie-Passanten, auch wenn seine Arme merkwürdig verbeult und verdreht aussahen.
Erst jetzt fiel mir der Gestank, der von ihm ausging, auf. Es war ein süßlicher, aber dennoch abstoßender Geruch, wie Fleisch das zu lange an der Sonne gelegen hat.

Der typische Leichengeruch.

Er öffnete seinen Mund, begleitet von einem ungesunden Knacksen und einem Mundgeruch als hätte er seit Wochen Zahnpasta und Zahnbürste nicht mal angesehen. 
Ein paar Minuten starrte der Zombie mich einfach nur mit offenem Mund an, und ich war unfähig mich zu bewegen.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, alles sauste in meinem Kopf herum. Immer wenn ich versuchte, mich an irgendeinen meiner wirren Gedanken festzuhalten, wurde ich von ein paar neuen aus der Bahn geworfen. 
Dann stöhnte er ein leisen, unheimliches und langgezogenes " Du." .
 "I-ich?" stammelte ich nur noch verwirrter.
" Du. Bist. Der. Mörder. " stöhnte die wandelnde Leiche mühsam.
" Von wem ?" fragte ich ihn mit einem hysterischen Unterton in der Stimme.
Er schloss knacksend seine Mund, hob noch lauter knacksender den rechten Arm an und zeigte auf sich.

Ich war sein Mörder.
Ich werde ihn so zurichten und wahrscheinlich einfach irgendwo vergraben.
Oder hatte  ich das schon ? 

Meine Gedanken rasten wie wild durch meinen verwirrten Kopf. Ich bekam Kopfschmerzen, mir wurde Schwindelig, es fühlte sich an als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzog. Ich wollte einfach nur noch weg, in mein kuschliges Bett oder vor den Fernseher mit Freunden oder sonstwohin, einfach in Sicherheit weit weg von übelkeiterregenden Zombies die mir erklärten, dass ich ihr Mörder bin/war/sein werde.

Ich kauerte mich auf dem Asphalt zusammen und fing an zitternd laut zu schluchzen. 
Das war wahrscheinlich das dümmste was ich in dieser Situation hätte machen können, angesichts der Tatsachen, dass irgendwo in der nähe mein böses Ich nur auf mich wartete und der perplexe Zombie vor mir die Ansicht hatte, dass  ich für sein Ableben verantwortlich war.

Aber ich saß nur da, zitterte und schluchzte.
Langsam schwanden meine Sinne. Der Geruch des untoten Schaulustigen, das Gefühl meiner Tränen auf meiner Haut, alles verblasste immer mehr.


Dann spürte ich wie jemand an mir herumrüttelte, und ich hörte, wie jemand, vielleicht der gleiche jemand, meinen Namen rief.
Es fühlte sich an wie aus einem tiefen Schlaf geweckt zu werden. Ich fühlte wie mein Bewusstsein wieder in meinen Körper zurückkehrte. 
Jetzt erst bemerkte ich, dass ich lag.
Merkwürdig.
Wie konnte das sein? 
Irgendwas "zog" mich wieder zurück in die dunkle Leere aus der mich dieser jemand versuchte zu holen.

Ignoriere ihn Rick...Schlaf weiter...

flüsterte mir beruhigend ein merkwürdig bekannter Chor zu.

"RICK!" brüllte dieser jemand.

Da erkannte ich die Stimme.
Es war Flo !

"Rick! Wach auf!" brüllte Flo.

Hör nicht auf ihn...

flüsterte der Chor.
Doch ich hörte nicht auf die Stimmen. Ich rang mich verzweifelt zu vollem Bewusstsein, an der Stimme von Flo festhaltend. Ich versuchte mich zu bewegen, die Augen zu öffnen, etwas zu sagen, doch ich konnte die Kontrolle über meinen Körper nicht wiedererlangen.
Dann spürte ich wie eine flache Hand meine Backe traf, und war Hellwach.

Ich richtete mich auf und sah Flo an, welcher aussah als hätte er vor einer Horde Zombie-Clowns flüchten müssen.

"Danke." war alles was ich zustande bringen konnte.

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Seht ihr, das Special ist noch im selben Jahr wie das letze Kapitel raus gekommen. Ich sagte doch ich update in nächster Zeit!

Mal im ernst, Sorry dass es so lange gedauert hat. War ein bisschen im Stress letzter Zeit.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. 
Fun Fact: weil ich für ein paar Sachen, wie die verschiedenen Farben von Blut, extra gegoogelt habe, sieht mein Suchverlauf jetzt aus als hätte ich ein Rad ab.

Tschüss ihr Fritten!

Stimmen... [ space frogs,rick ff ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt