Er schrie mich an.
Corperal Levi schrie mich an.
Der Mensch in den ich VERLIEBT war schrie mich an.
Doch ich hörte es nicht.
Wie dumm es doch aussehen musste... Ich komme rein, ignoriere ihn und heule danach los... Toll gemacht (v/n)! So wird garantiert etwas aus dir! Deine Ironie ist ja schon ausgeprägt...
Dieses Gefühl verschwand zwar nicht, genauso wenig wie meine Tränen, trotzdem richtete ich mich auf und verschwand mit einem "Ich-... Tut mir leid..." aus dem Raum. Mit blutendem Herzen rannte ich durch die Gänge auf mein Zimmer zu, wobei ich mir an jeder Kurve die Brust anschlug. Das war mir egal. Auch das ich gegen tausend Leute stieß, das ich bei allem den Schmerz verschlimmerte, mir vor meiner Zimmertür den Kopf vollekanne anschlug und auch das der werte Coperal jetzt vermutlich verwirrt im Zimmer stand. Die Welt zog wie in Zeitlupe an mir vorbei und ich hatte das Gefühl nicht mehr auf dieser Welt zu sein. Eine stumme Seele die zwischen Himmel und Erde steckt und nicht weis wohin sie gehört. Dieses Gefühl hatte ich schonmal... und zwar als meine Schwester gestorben ist. Ja, ich hatte eine Schwester. Jedoch starb sie mit zwei Jahren an Krebs. Ich war am Ende. Wie jetzt. Schwester tot, Eltern tot, große Liebe verloren. Was passiert noch alles? Wird der Gigatitan ein Comeback starten? Wie ich die Menschheit doch verabscheue. Währe sie nicht, währen meine Eltern nicht bei diesem Experiment gestorben. Währe sie nicht, hätten sich die Titanen niemals verbreiten können. Währen sie nicht, hätte ich ebenfalls nie exestiert. Ich könnte niemals den Schmerz fühlen, seelisch und körperlich.
Alles könnte so verdammt einfach sein. Doch nun bin ich hier. In der Welt in der Krieg zwischen Titanen und Menschen herrscht.
"(v/n)?" holte mich eine sanfte und schmerzhafte Stimme aus meinen Gedanken. Ja, sie war sogar SEHR schmerzhaft.
"L-lassen sie mich bitte einfach...", war das einzigste was ich unter Tränen und Blut heraus bringen konnte. Blut deshalb, weil sich mein Verband durch die ganzen Zusammenstöße gelockert hat und einzelnde Blutstropfen an meiner Hüfte hinunter liefen. Doch diese stopten gleich als der werte Corporal seine warme Hand auf die Wunde legte und sie somit wieder mit dem Verband "verschloss". Ich wollte das alles nicht. Ich wollte mich nicht an diese Wärme gewöhnen, denn sie würde mir wieder weggenommen werden. Ich würde wieder in der Kälte weinend da sitzen.
"Hören sie bitte auf... Ich... ich halte das sonst nicht aus..."
Doch er schaute mir nur mit seinen stahlgrauen Augen in meine. Stumm saßen wir vor meiner Zimmertür auf dem Gang und sahen uns gegenseitig in die Augen. Bis er als Erster anfing zu sprechen.
"Ich wollte nicht, dass so etwas passiert...", murmelte der Corporal noch leise bevor unsere Lippen aufeinander lagen.