Zweites Buch/10.Kapitel

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Elrond ließ sich auf seinem Sessel nieder und begutachtete mit gravierenden Kopfschmerzen das leicht geröstete Schwert ,dass für viele Schlachten genutzt wurde, vor ihm. Alles kreiste sich im Kopf. Seine Aufgaben als Fürst ,die neu beworbenen Soldaten ,die eigentlich Glorfindel zugeteilt waren(während dieser sich noch mit den Wachposten beschäftigen musste)  ,die Hochzeit seines Sohnes und zuletzt seine Töchter...
Elrond wusste es schon längst. Das Schicksal für einen Elben war nie zu verstecken gelegen ,es war genau vor ihm ,wie ein Schleier oder ein grauer Nebeldunst. Man versuchte es zu verdecken ,es zu verstecken , doch am Ende sah man es vor sich. Arwen seine edle Tochter verweilt in Lothlòrien und auch bald wird sie dort jemanden kennenlernen den sie lieb gewinnen wird. Er weiß es . Eärendil's Sohn ist ein Nachfahre von vielen Königen und Fürsten und einer der in der Geisterwelt wandelt und zugleich in der Welt der Lebenden. Doch er weiß auch, dass er diese Liebe nicht gutheißen wird und was seine Tochter Faeneth angeht ...seine Gedanken kreisten sich Tag für Tag für sie ,ihr Schicksal ist ihm nämlich unbekannt. Der Nebel öffnete sich nicht und er findet keinen Ausweg.... Die Kerzenflamme flackerte noch, bis auch das letzte Licht erlosch und Elrond schüttelte nur den Kopf ,vor den vielen Gedanken und Geschehnissen die auf ihn liegen und wieder zurück kehren werden. Ach seine geliebte Tochter Faeneth ,die Morgen in der Frühe nach Lindon reisen wird. Dort wird ein glitzerndes Schiff auf sie warten. Ein silberweißes, mit möwenweißen Segeln, das wilde Stürme und Winde standhalten würde um die Nachfahrin der Könige zurück zubringen. Ach Faeneth seine geliebte Tochter ,die weiße Maid seines Volkes.
Er deckte das Schwert ,mit einem samt rotem Tuch zu und legte es neben dem Bücherstapel. Er hatte sich entschieden ,es ist doch nicht zu gebrauchen,obwohl dieses Schwert auch schon vor ihm seine Großmutter getragen hatte.

Faeneth pov.
Mein Vater erzählte niemanden von seinen Geheimnissen, von den vielen Geschehnissen die er wusste und ich gerne wissen würde. Leben und Tod ,Schicksal oder nur Zufall, diese Worte rissen sich in meinem Kopf wie ein Wirbelsturm. Die Gefangennahme der Orks, diese seltsamen Träume und diese mysteriösen Stimmen die ich im Düsterwald gehört hatte, Arwen's verweilen in Lothlórien, einfach alles kreiste sich in meinem Kopf , doch es fand kein Ende. Warum passierte alles ? Was wollte das Leben mit mir erreichen?

,,Faeneth! Ihr seid dran!"
,,Faeneth!"
Meril holte mich aus meinen verzweifelten Gedanken heraus und blickte etwas ungeduldig zu mir hin. ,,Ich warte jetzt schon eine ganze Weile ,bis du endlich deine Plättchen mir zeigst" Ich und Meril spielten ein traditionelles,elbisches Spiel ,was schon vor uns viele Prinzessinnen und Fürstentöchter getan haben. Ein kulantes Spiel, wenn man nämlich eine goldene Platte zieht hat man gewonnen. Es ist ein Spiel zur Ablenkung und mit ein bisschen Harfen Klänge, dass man auch seine Gedanken zur Ruhe bringen könnte. Nun ja nicht wenn man dieses Spiel mit Meril spielt. Sie möchte immer gewinnen und deshalb nimmt sie alles immer so Ernst. Meine Gedanken beruhigten sich deshalb nicht und kreisten irgendwo anders hin. ,,Faeneth ,ist alles in Ordnung ?" Meril setzte plötzlich ein besorgten Blick auf und stand auf um mir eine Hand auf die Schulter zu legen. ,,Ich würde ja mit dir nach Lindon reisen, aber du weist es wäre nicht angebracht",sagte sie schwermütig und strich mir leicht übers Haar. ,,Du hast so schönes Haar!" ,wechselte sie das Thema. Meril liebte goldblondes Haar ,hatte jedoch selbst dunkles. Meine Haare dagegen waren gar nicht goldblond, aber sie versuchte mich netterweise auf andere Gedanken zu bringen. ,,Deine Haare sind auch schön Meril, sie sind dick und dicht" Sie rollte nur gefrustet die Augen, was sie öfters tat, wenn es sie nervte oder sie es einfach keine Beachtung schenken wollte.,,Meine Haare sind nicht zu bändigen, für einen Elben ist das doch nicht normal" Jetzt musste ich hell auf lachen, als Meril ihre dunklen Augen breit Aufriss und ihre Haare zog. ,,Sieh sie dir an Faeneth, denen ist nicht mehr zu helfen!" Ich schüttelte belustigt den Kopf. Meril konnte man so schnell ablenken lassen. Da hörte ich ein lautes  lachen und ich blickte zu Meril. ,,Na sieh mal eine an wem ich zum Lächeln gebracht habe !" ,sagte sie noch mehr lachend.
Ich lächelte ihr zu und drehte meine Platten vor mir um. Als ich die letzte drehte, wusste ich welche es war. Es war die goldene. Ich drehte sie möglich schnell wieder um.
Vor mir zischte Meril und ich hörte ihr lautes Gemecker. ,,Du bist ja so gut wie dein Bruder Faeneth in diesem Spiel, nun bei Elrond's Kindern konnte ich ja nichts anderes ahnen ,die gewinnen ja immer" Ich musste über Meril's Art schmunzeln.
,,Noch eine Revanche,bevor du abreist" ,fragte sie eindringlich und stemmte ihre Arme. ,,Jetzt weiß ich wem mein Bruder einmal mit Sturkopf meinte" ,grinste ich leicht darauf.
Sie schnaubte empört. ,,Wie bitte ?!" Ich lachte nur. Na Meril hatte es geschafft meinen Tag  doch noch ein gutes Ende zu geben.~danke Meril~

Legolas and the White MaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt