Kapitel 5

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Mit leisen Schritten kam ich mit Derek zusammen vor der Haustür zum Stehen. Ich lauschte für einen Moment und hörte Aiden's helles Lachen durch das dunkle Holz der Tür hindurch dringen. Lächelnd steckte ich den Schlüssel ins Schloss, welches sich mit einem klicken öffnete, ehe wir das Apartment betraten. "Hey." begrüßte Spencer, der mit unserem Sohn auf dem Boden saß und diesen mit einigen seiner Spielzeuge, welche im Wohnzimmer verstreut waren, zum Lachen brachte, uns. "Hey." erwiderte ich glücklich und kniete mich mit auf die gepolsterte Babydecke, die Spencer ausgebreitet hatte, damit Aiden nicht auf dem harten Laminat sitzen musste. "Tut mir leid, dass ich mich so aufgeführt habe." entschuldigte ich mich leise, sodass Derek es nicht mitbekommen konnte. Spencer schwieg, legte jedoch seine Lippen liebevoll auf meine und küsste mich sanft, was mir als Antwort genügte. Während wir beide langsam aufstanden, wanderten seine Hände zu meinen Hüften und umfassten dieser stärker. Einzig und allein Derek's Räuspern sorgte dafür, dass wir widerwillig voneinander abließen und etwas verlegen zu ihm blickten. "Ich denke nicht, dass ich es schaffen werde die Argumente, die du zu bieten hast, irgendwie zu übertreffen." zog er mich auf, wodurch ich spüren konnte wie mein Gesicht vor lauter Scham rotanlief. Spencer warf seinem Kumpel einen mahnenden Blick zu, bevor er ihn mit einem Lächeln begrüßte und die Faust, welche Derek ihm entgegen hielt, schüttelte als würde er ihm die Hand reichen. "Es gibt also einen Grund, aus welchem du hier bist." bemerkte mein Freund anschließend etwas misstrauisch. "Casey hat mir erzählt, weshalb Hotch gestern mit euch gesprochen hat." antwortete Derek, während er seinen Patensohn von der Decke nahm. "Ich weiß, dass nicht nur Casey mit der Situation zu kämpfen hat." fügte er hinzu und überreichte mir Aiden, der fröhlich zu plappern versuchte. "Mir geht es gut." erwiderte Spencer schroff. "Lüg mich nicht an Reid." sagte Derek mit einem ernsten Blick, der zugleich Mitleid beinhaltete. "Ich bin sofort weg, dann könnt ihr euch unter vier Augen unterhalten." warf ich schnell ein, da es Spencer sichtlich schwer fiel zuzugeben, dass es ihm nicht gut ging, obwohl dies nicht zu übersehen war. Hastig griff ich nach Aiden's Fläschchen und bemühte mich darum ein paar seiner Spielsachen aufzusammeln, allerdings scheiterte ich und wollte hilfesuchend zu meinem Freund schauen, doch er half mir bereits bevor es dazu kam. "Mir tut es auch weh, dich so zu sehen." bemerkte ich leise als Spencer und ich in das Kinderzimmer unseres Sohnes traten. "Ich kenne dich zu gut als, dass du mir irgendetwas vormachen kannst, Spence." flüsterte ich, während er die Spielzeuge auf dem Boden ablegte. "Ich kann an nichts anderes mehr denken..." er stoppte und schaute unseren lächelnden Sohn an. "Ich möchte nicht vor Aiden darüber sprechen." "Erzähl mir davon, wenn Derek weg ist und der Kleine schläft." bat ich ihn, woraufhin er nickte, mir einen zarten Kuss auf meine Wange gab und anschließend zurück ins Wohnzimmer ging. Kurz nachdem dies geschehen war, füllten Aiden's braune Augen sich mit Tränen und er fing schrecklich an zu weinen. "Du brauchst keine Angst haben. Dein Dad lässt uns nicht wieder solange allein, dass verspreche ich dir mein Engel." flüsterte ich und setzte mich auf den Schaukelstuhl, welcher nicht weit von der Wickelkommode entfernt stand. Mit dem Kleinen in meinen Armen wippte ich sachte hin und her. "Warum das alles?" dachte ich als mein Sohn durch das leichte Schaukeln aufhörte zu weinen. "Ich habe gehofft, dass wir uns wieder sicher fühlen, wenn dein Dad zurück ist." sagte ich leise und streichelte immer wieder sanft durch Aiden's Haare. "Aber vor allem habe ich gehofft, dass du endlich wieder zur Ruhe kommen kannst." fügte ich hinzu. "Hör auf Entscheidungen für mich treffen zu wollen!" ertönte Spencer's Stimme, welche mich erschrocken zusammenzucken ließ, plötzlich unüberhörbar aus dem Wohnzimmer. "Reid..." begann Derek. "Es geht bei dieser Sache um meine Familie!" schnitt Spencer ihm das Wort ab. "Ich möchte euch helfen." verteidigte sich sein Teamkollege und klang fassungslos. "Darum habe ich dich nicht gebeten!" fuhr mein Freund ihn an. "Aber Casey!" warf Derek, der ebenfalls lauter wurde, ein. Das Geschrei ging nicht ohne Spuren an Aiden vorbei. Erneut sammelten sich Tränen in seinen Augen, mit denen er ängstlich zu mir aufschaute. "Es ist alles gut." flüsterte ich in der Hoffnung, dass die Stimmen im Wohnzimmer leiser werden würden. "Sie hat dich mit Sicherheit nicht darum gebeten, dass du dich einmischen sollst!" entgegnete Spencer sauer. "Ich möchte euch davor bewahren einen großen Aufwand um nichts zu machen. Ihr habt ein Baby, welchem der ganze Stress durch den Umzug in die BAU, nicht besonders gut tun wird. " antwortete Derek, dessen Stimme wirkte als hätte er sich wieder gefasst, was man von Spencer nicht behaupten konnte. "Soll ich deiner Meinung nach lieber darauf warten bis..." "Haltet beide sofort den Mund!" unterbrach ich ihn als ich mit Aiden, der aus lauter Angst zu weinen begonnen hatte, ins Wohnzimmer kam. Ich wollte fortfahren und sagen, dass sie damit aufhören sollten, sich wie Idioten aufzuführen, aber daraus wurde nichts. Stattdessen stand ich völlig hilflos mit einem schreiendem Baby auf dem Arm im Raum, während immer mehr Tränen über meine Wangen liefen. "Hey." flüsterte Spencer, der mich samt Aiden in seine Arme schloss und behutsam an sich drückte. "Es tut mir leid." sprach er weiter, wobei seine Umarmung fester wurde. "Es tut mir leid Süße." entschuldigte er sich und nahm mir mit einer Hand vorsichtig unseren aufgewühlten Sohn ab, während er mit der anderen meine Hüfte umfasst hielt. Es dauerte eine ganze Weile, doch Spencer's Nähe sorgte dafür, dass Aiden zu weinen aufhörte und ich mich ebenfalls wieder beruhigte. "Lass mich den Kleinen in sein Bettchen bringen." bat ich meinen Freund, der mir unseren Sohn, dem vom vielen Schreien immer wieder erschöpft die Augen zu fielen, in meine Arme legte. Ich brachte ihn in sein Zimmer, schaltete dort die Spieluhr, die an seinem Bett befestigt war und welche er so mochte, ein und gab ihm einen zaghaften Kuss, bevor ich den Raum verließ. "Es tut mir leid Case." wiederholte Spencer als ich mich neben Derek auf die Couch setzte, während er selbst mit dem Rücken zu den großen Fenstern stand. Sonnenstrahlen schienen durch diese hindurch, weshalb es mir nicht möglich war, Spencer zu mustern, ohne geblendet zu werden. "Wisst ihr eigentlich, wie sehr ihr Aiden mit eurem Geschrei verängstigt habt?" fragte ich vorwurfsvoll, aber dennoch in einer angemessenen Lautstärke. Die beiden Männer sahen beschämt zu Boden und schwiegen. "Wir alle stehen unter großen Anspannung, aber wir müssen irgendwie anders damit umgehen als uns gegenseitig anzuschreien." sprach ich weiter, woraufhin Derek und Spencer sich anschauten. "Ich hätte dich nicht bevormunden sollen." begann mein ehemaliger Teamkollege. Spencer schüttelte den Kopf. "Du hattest Recht." entgegnete er stattdessen, wobei er sich umdrehte, sodass sein Blick aus dem Fenster gerichtet war. "Ihr beide habt Recht. Aiden sollte von all dem am wenigsten mitbekommen und schon gar nicht darunter leiden." sagte er, worauf Stille folgte. Ich erhob mich vom Sofa und ging unsicher auf Spencer, der uns noch immer den Rücken zu gekehrt hatte, zu. Einen Meter vor ihm stoppte ich. "Spence?" flüsterte ich und berührte mit meinem Fingerspitzen sanft seine Hand. "Bisher spricht nichts dafür, dass er sich in unserer Nähe aufhält." bekam ich leise von ihm zu hören, ehe er sich zu mir umdrehte und tief in meine Augen schaute. "Wir bleiben hier und ich werde nicht zulassen, dass dir oder Aiden irgendetwas passiert."

Crave you// criminal mindsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt