I'm in love with you...

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*Livias memory*

Verschlafen tastete ich nach meinem Handy um diesen nervtötenden Weckalarm auszuschalten. Verdammt nochmal, es war Samstag! Warum klingelte das blöde Ding überhaupt? Genervt setzte ich mich auf und schmiss schließlich, in der Hoffnung endlich mein Handy zu finden, einfach alle Kissen und Decken aus meinem Bett. Als ich es gefunden hatte, starrte ich eine Sekunde überrascht auf das Display meines iPhones. Das Lied das mich geweckt hatte war Pauls Lieblingslied. In meinem Bauch kribbelte es als ich an ihn dachte. Während ich den Wecker auschaltete, grinste ich in mich hinein. Jetzt war mir natürlich klar warum heute mein Wecker klingelte. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Mir blieben noch 3 Stunden um mich für unser Date fertig zu machen. Ich stand auf und zog die schweren Vorhänge zur Seite. Grelles Licht flutete mein Zimmer. Blinzelnd schaute ich nach draußen auf die schneebedeckte Straße. Ein paar Kinder liefen, ihre Holzschlitten hinter sich herziehend, in Richtung Felder. Ja, so ist dass wenn man in einem kleinen Dorf wohnt. Seufzend drehte ich dem Fenster den Rücken zu und lehnte mich an die warme Heizung. Mein Zimmer befindet sich im ersten Stock unseres Hauses. Es ist groß und aufgrund des riesigen Fensters, sowie des Blassrosas, mit dem ich die Wände gestrichen hatte, auch sehr hell. In meinem Zimmer befinden sich ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Himmelbett mit Fernseher an der gegenüberliegenden Wand, ein kleiner Schminktisch und noch ein Regal und ein Schrank für Krimskramms wie Schulsachen oder sowas. Und Lichterketten. Mindestens zwanzig Lichterketten waren überall verteilt, wo ich Platz gefunden hatte. Ja mein Zimmer hatte mir schon immer gefallen, aber besonders seit ich meine Decke komplett mit (mind. DIN A4) großen Fotos beklebt hatte. Ich schaute nach oben und betrachtete ein paar Bilder. Fast genau über mir hieng ein Bild von Liam, Paul und mir. Ich kicherte bei der Erinnerung, wie ich damals in der ersten Klasse angefangen hatte mich mit Liam und Paul zu schlagen, weil sie meiner Barbie die Haare abgeschnitten hatten. Danach mussten die zwei besten Freunde und ich nach dem Unterricht das Klassenzimmer aufräumen und seit ich (als Kleinste in der Klasse) schließlich in den monströsen Mülleimer gefallen war und sie mich wieder hatten rauszerren müssen, waren wir unzertrennlich. Wer hätte da gedacht dass ich mich sieben Jahre später in Paul verlieben würde? Eines Tages schaute ich ihm in die Augen und von da an war alles anders. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass es ihm schon bald darauf genauso gieng. Und heute würden wir unser fünftes Date haben. Ich schlenderte zu meinem Schrank und zog mir eine weinrote Leggins, einen hellbraunen, bequemen Pullover und einen schwarzen Rundschal raus. Dann gieng ich weiter ins Bad und sprang unter die Dusche. Als ich mir die Haare geföhnt hatte überlegte ich, ob ich irgendetwas besonders mit ihnen anstellen sollte, aber letztendlich entschied ich mich sie einfach offen zu lassen, sodass sie mir bis knapp unter die Ellenbogen in sanften Wellen den Rücken hinunterflossen. Langsam wurde ich aufgeregt und hastig zog ich mich an und schminkte mich dezent. Jetzt blieb mir noch genug Zeit meine Handtasche zu packen (das Frühstück ließ ich heute mal ausfallen) in meine schwarze Winterjacke zu schlüpfen, zur Bank zu gehen und Geld von meinem Konto abzuheben, dann musste ich auch schon zur Bushaltestelle, um in die Stadt zur Eissport-Arena zu fahren. Paul hatte vorgeschlagen Eislaufen zu gehen, weil er wusste dass mir das immer schon so viel Spaß gemacht hatte. Als er mir das vorschlug, hatte er mich mit leuchtenden Augen angesehen. Während ich dann im Bus saß, dachte ich die ganze Zeit an ihn. An seine schokoladenbraunen Augen, sein hellbraunes Haar, durch dass er immer mit seiner Hand fuhr wenn er schüchtern oder erleichtert oder nervös war. An seine geschwungenen Lippen, an seine gerade Nase. Daran wie er, seit wir uns kennen, immer für mich da war und sich zusammen mit Liam wie ein Bruder um mich gekümmert hatte. An sein Lachen wenn er glücklich war und das Lächeln, dass seine Lippen fast immer umspielte. Er war einfach immer fröhlich, ließ sich selten die Laune verderben und fand jederzeit die richtigen Worte. Er wollte immer, dass jeder in seiner Umgebung glücklich war. Ich lächelte und die Schmetterlinge in meinem Bauch wollten nichtmehr aufhören zu flattern. Fast hätte ich vergessen auszusteigen und wurde beinahe von den Bustüren zerquetscht. Aber es war mir egal. Ich wollte nurnoch zu Paul. Am liebsten wäre ich die restliche fünf- Minuten-Strecke gerannt. Aber ich riss mich mit Mühe zusammen und gab mich damit zufrieden schnell zu gehen. Ich bog um die Ecke und da sah ich ihn, wie er sich ungeduldig umsah bis er mich schließlich erkannte und sich das umwerfende Lächeln, dass ich so sehr liebte, auf seinem Gesicht ausbreitete. Mein Bauch machte einen Hüpfer und eilig lief ich auf ihn zu. Schließlich stand ich mit klopfendem Herzen vor ihm und er schaute glücklich auf mich herunter.

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