3. Ein Nachmittag mit Freundin

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Es war voll und stickig und die leise Pop-Musik, die aus den Lautsprechern töhnte, mischte sich mit den vielen Stimmen, die über das Geschrei aus der Kinderbauecke zu komunizieren versuchten.

Obwohl ich dieses Kaufhaus nicht so gerne mochte, hatte ich Mandy zuliebe zugestimmt, hier herzukommen.

Sie suchte nach einem neuen T-Shirt für eins der vielen Geschäftsessen ihrer Eltern.

"Wie findest du das hier?", fragte sie mich und hielt dabei eine karierte Bluse hoch.
Sie war echt schön, aber ich war gerade echt nicht so in Stimmung, Kleidung zu bewerten.

"Ich check nur kurz die Mascara und komm dann wieder", murmelte ich und hoffte einfach, dass sie es gehört hatte.

Nachdem ich mich dreimal verirrt hatte und sogar in den Lagerräumen gewesen war, sah ich Mandy endlich an einem Stand wie zwei Hosen mit ihrem neuen Lippenstift verglich.

Ihr würde sicher nicht auffallen, wenn ich noch eine Weile verschwunden blieb und so wollte ich mich gerade umdrehen, als mich eine Stimme zurückrief.

Aber es war nicht Mandy.

Es war eine braungebrannte Sportlerin, die sich abwechselnd zwei paar Ohrringe neben den Kopf hielt. Schnell nuschelte ich, dass beide doch ganz gut waren, doch Malene, wie sie sich vorgestellt hatte, schubste aus
Versehen einen Srapel voll Mützen und Schals um, sodass ich auf dem Boden herumkrabbeln konnte, während sie sich entfernte.

Ein paar Kunden stolperten über mich und ich bückte mich, um unter den Tisch zu kommen, da einer der rücksichtslosen Besucher eine hellblaue Mütze darunter geschossen hatte. Als ich sie wieder in der Hand hielt, schaute ich sie mir genauer an: Sie war echt hübsch, mit einer silbernen Kante aus Kunststeinen.

"Die würde dir echt gut stehen", sagte Mandy über mir und schon hatte sie mich vor einen Spiegel gezogen und mir die Mütze aufgesetzt. Sie nervte mich eine halbe Stunde lang, bis ich sie endlich bezahlte und auf dem Weg nach Hause trug ich sie ihr zuliebe auch.

Als wir uns verabschiedeten, zeigte sie mir ihre neue Bluse und ich versicherte ihr, dass der graue Farbton ihre Augen keineswegs zu blass machte.

Als ich dann den Hausschlüssel im Schloss umdrehte, konnte ich das Wohnzimmerlicht durch den Türspalt sehen und als ich das Haus betrat, empfing mich Wärme.

Love ends with deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt