6. Der Traumjunge

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Es war schon spät am Abend, als ich auf meinem mit Kissen befülltes Bett lag und all meine Gedanken im Kopf herum schwirren ließ.

Das leicht gelbliche Licht meiner Zimmerlampe leuchtete auf mein Gesicht und tauchte den ganzen Raum in diesen Ton ein.

Ich neigte meine Nasenspitze Richtung Fenster, auf das starke Regentropfen und kleine Hagelkörner prasselten.

Ich erkannte das weiche Licht der Straßenlaternen und beobachtete den Sturm, der sich draußen abspielte. Ein paar Leute, die noch draußen mit einem vom Wind zerstörten Regenschirm herum liefen, suchten sich einen Unterstand oder hielten deren kleinen Kinder fest in den Armen. Doch nach einer Zeit wurde ich, durch die vielen Wörter in meinem Kopf und den Blicken auf die Straßen, müde und ich konnte meine Augen nicht mehr offen halten, bis sie sich letztendlich schlossen.

Mein Körper schaltete ab und mein Sichtfeld verblasste in ein tiefes schwarz.
So langsam bildeten sich Gestalten und andere Bilder, die ich sofort erkannte.

Ich befand mich auf einer Holzbank der Schule in einem lessigen Outfit. Ein lockeres, schlichtes Top in weiß, fiel von meinen zierlichen Schultern, eine helle Jeans, die eng an meinen Beinen lag, schwarzen Stiefelletten und meiner neuen Mütze, die ich mir mit Mandy gekauft hatte, über meine Haare gezogen.

Ich beschäftigte mich mit ein paar Blumen, von wo auch immer die stammen und erblickte schon aus der Ferne Jessie. Doch sie schien nicht alleine zu sein.

Eine weitere Person schlenderte hinter ihr her und sie kam mir schon vom groben Anblick bekannt vor.

Es waren keine anderen Menschenseelen auf dem Schulhof zu sehen. Die zwei Personen kamen immer näher zu mir und ich hörte immer mehr, wie der Absatz von Jessies High Heels auf dem Boden aufkam.

Erst als sie etwa einen Meter vor mir stand, blieb sie stehen. Die Person, die hinter ihr her ging, hielt all die Handtaschen von Jessies Besitz.

Ich schaute ihn schief an, denn es war der Junge, mit dem ich gestern geredet hatte.

Anscheinend hatte der erste Eindruck getäuscht denn er stand Jessie bei all ihren Aussagen gegen mich auf ihrer Seite und machte mich ebenfalls runter.

Ich versuchte die beiden nicht zu beachten, einfach nicht zu zuhören und alles zu ignorieren.

Jessie ging mit einem Handzeichen hinfort und warf ihre langen, mit übermengen an Haarprodukten gepflegten Haare nach hinten und wartete bis ihm der Junge wieder hinterher ging.

Doch er blieb stehen, ohne ein Wort zu sagen und ließ die Taschen auf den Boden fallen. Ich verstand noch nicht mal, warum er die überhaupt getragen hatte. Jessie blieb stehen und hielt ihre Hand vor ihrem vor Schock geöffneten Mund.

Mit einem wütenden Blick funkelte sie ihn an und stampfte dann, wie ein beleidigtes Wesen, weg. Ich schaute ihr hinterher, wie sie hinter den Schultoren verschwand.

Der braunhaarige Junge setzte sich neben mich und blickte mir in die Augen: "Hey, ich bin Alex!"
Doch nachdem er diese Wörter aussprach, wurde ich auch schon wieder durch meinen Wecker in die Realität geholt.

Mit weiten Augen schaute ich an die weiße Decke. Alex... Immer wieder musste ich an diesen Namen denken und noch über den Sinn meines wirren Traums nachdenken.

Nach dem ich durch die Räume gewandert war, alleine zur Schule gegangen war, da Mandy schon vorging und ich von allen Seiten ausgelacht wurde, weil ich Blätter im Haar hatte, die mir von einem Laubbläser direkt ins Gesicht gepustet wurden, kam ich auch endlich in den Klassenraum.

Doch da meine Motivation für den heutigen Tag mal wieder bei Null stand, achtete ich auch nicht, um die Leute um mich herum. So lief ich natürlich gegen eine Person als ich zu meinem Platz gehen wollte und murmelte leise vor mir hin, dass es mir leid tat.

Ich schaute vom Boden hinauf und sah der Person direkt ins Gesicht. "Kein Ding! Ich bin übrigens Alex.", sagte er zu mir und lächelte mich an.

Love ends with deadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt