Der Streit

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Mercedes ging zu ihr und wollte etwas sagen, aber die Prinzessin von Elaberanux kam ihr zuvor: "Du kannst gerne sagen, dass ich ein Angsthase bin, aber das beschränkt sich auf Drachen und die Dunkelheit." Mercedes machte wieder den Mund auf und ich sah, wie ihre Mundwinkel belustigt zuckten. Ich dachte schon, dass sie lachen würde, aber ihr Blick wurde wieder ernst. Sie sagte: "Ich wollte eigentlich sagen, dass es nicht schlimm ist Angst zu haben. Auch ich habe Angst. Allerdings nicht wie viele andere meiner Art vor der Sonne, sondern vor Blamierung." Ich fragte mich, was sie mit "meiner Art" meinte. Währenddessen fragte Lou ängstlich: "Wo sind die Drachen hin?" "Sie sind ins weiße Haus geflogen." antwortete Eragon. Ich fragte: "Ist Feuerblitz... Also ist er auch ein Drache?" "Gut erkannt, doch er ist anders als die Drachen hier. Er ist sozusagen mein Begleiter." Lou erstarrte: "Das heißt es wohnt ein Drache im weißen Haus?" Eragon nickte. Lou sagte, vor Angst flüsternd: "Also leben die Drachen auch frei und nicht in unsichtbar verschlossenen Habitaten?" "Klar..." Lou schien die Antwort befürchtet zu haben und fiel auf die Knie. Ich setzte mich neben sie und legte schützend einen Arm um sie. Der König redete vorsichtig weiter, "... In dem Tal, dass ich euch gezeigt hatte leben viele Drachen. Ich habe Feuerblitz gebeten die meisten herauszutreiben. Die übrigen konnten gut als normal durchgehen." Das bestätigte meine Gedanken und fragte zur Sicherheit nochmal: "Also waren die Papageiartigen Vögel in echt Drachen wie Emerald?" "Ja das sind Pflanzendrachen. Die anderen auf der gegenüberliegenden Seite sind Moosdrachen gewesen, doch die hatten von weiten eine gewisse Ähnlichkeit mit Kühen und ich nutze auch eine Moosdrachenherde als Art Kühe." Mercedes fragte: "Was sind Papaga...was auch immer?"
Ich wunderte mich. Jeder kannte Papageien. War Mercedes noch nie in einem Zoo gewesen? Vielleicht durfte sie das als Prinzessin nicht. Hatte sie noch nie ein Tierbuch gelesen? Unterdessen antwortete Bella: "Papageien sind bunte Vögel, die einem nachsprechen können. Sie haben einen dicken Schnabel und sind unterschiedlich groß. Kein Wunder, dass du die nicht kennst. Bei euch uns es ja wie in einer Einöde. Und gefährlich."
Mercedes wurde nun richtig sauer: "DU WAGST ES MEIN LAND ZU BELEIDIGEN, WO DEINS DOCH SO LANGWEILIG IST." Alle Nettigkeit war aus ihrer Stimme verschwunden. Wie ein Blitz schoss sie auf Bella zu. Eragon rief etwas und lief auf die beiden zu. Er war langsamer als Mercedes, aber schneller als ein normaler Marathonläufer. Mercedes hatte sich auf Bella geworfen und schlug ihr ins Gesicht. Erschrocken standen Layla, Lou und ich wie erstarrt da, während Eragon Mercedes mit einer Kraft, die ich ihm nicht zugetraut hatte, von Bella riss. Lou quiekte. Bella rappelte sich hoch und zog ihr Schwert aus ihrem Gürtel. Es war etwas gekrümmt und hatte ein mit Smaragden verzierten Griff.
Derweil hatte Mercedes dem König eine gescheuert. Wie die geschlagene Stelle auf Bellas Gesicht wurde auch diese Stelle erst rot und dann violett. Erschrocken schaute er die Prinzessin an. Sie nutzte das aus um ihm mit der Faust in den Bauch zu boxen. Eragon wurde weggeschleudert, landete aber geschickt auf den Beinen. Selbst ein Boxer hätte nicht so stark zuschlagen können und Mercedes sah nicht mal wie einer aus. Langsam kam ich mir vor wie in einer Fantasyschlacht.
Die simsalische Prinzessin hatte nun ihrer seits ein Schwert gezogen. Es war schwarz. Sie schlug auf Bellas Schwert ein. Mercedes war schneller, stärker und geschickter, so wie Bella es gesagt hatte und die Prinzessin aus Elberanux musste immer weiter zurückweichen. Ein riesiger Schatten glitt über sie hinweg. Eragon sprang höher als ein Stabhochspringer und wurde von einem schwarzen Drachen mit den Krallen aufgefangen. Er hangelte sich zum Sattel hoch und setzte sich, dann lenkte er das Ungetüm zu den Kämpferinnen.
Bella wich sofort zurück und auch Mercedes schoss aus der Reichweite der Klauen. Der König nutzte die Gelegenheit um zu sprechen: "Warum hast du ihr Land beleidigt?" "Ich weiß nicht," stammelte die elbische Prinzessin. Eragon seufzte: "Worte können weh tun. Also entschuldige dich bitte." Der Drache machte einen Schritt zurück, damit Bella vorbei kommen konnte. Langsam ging sie an ihm vorbei und auf Mercedes zu. "Ich entschuldige mich zu tiefste bei dir und es tut mir sehr leid, wenn ich dir wehgetan habe." "Apropos wehgetan, dein Gedicht ist ganz schön bunt, wie die Papageien." Sie lachte und nachdem Bella erschrocken ihr Gesicht betastet hatte, stimmte sie mit ein. "Jetzt sind wir quitt." Rief sie belustigt. Fassungslos schaute Eragon von einer zur anderen. Dann stieg er von seinem Drachen und setzte sich auf einen Stein. Ich ging vorsichtig auf ihn zu und hockte mich vor ihn. Ich sah einen großen Bluterguss. Von nahem sah die violette Stelle noch schlimmer aus.
Seine Augen waren geschlossen und als ich vorsichtig seine Wunde berührte, zuckte er zusammen. Schnell zog ich meine Hand wieder weg. "Sieht schlimm aus." meinte ich. Er öffnete wieder die Augen und schaute mir tief in die Augen. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Er sagte leise fast schon flüsternd: "Ist nicht so schlimm. Tut nicht so weh." "Und der Schlag in den Bauch?" fragte ich besorgt. "Nicht der Rede wert." Antwortete er leise. Ich schaute in seine grüne Augen und dann schweifte mein Blick zu seinen Haaren. Sie sahen aus wie die von Sirius und ich fand das sehr hübsch. Als ich sah, dass er mich beobachtete, wurde ich rot und stand auf.

Lou saß am Boden und hatte ihr Gesicht versteckt. Layla strich ihr beruhigend über den Rücken, währen Serafina ihre Schnauze in ihren Haaren vergraben hatte. "Alles ist gut, sie verstehen sich wieder." sagte sie beruhigend und kam dann auf mich zu. Sie zog mich aus Lou's Hörweite. Layla erklärte: "Lou wohnt erst seit kurzem in Orenam und wusste wie du nichts von Fabalia. Es wundert mich, dass sie zusammenbricht und du nicht, aber sie ist ja auch sensibler." "Ich fühl mich eher wie in einer Fantasygeschichten und es ist so unrealistisch. Ich brech aber auch normalerweise nicht so schnell zusammen, aber sag mir warum ist Mercedes so stark und warum tut es Bella und Eragon nicht so sehr weh, wie es aussieht? Sind sie wirklich Elben?" "Ja, eigentlich ruhige Wesen, außer es geht um Vampire wie Mercedes. Die beiden Völker sind Erzfeinde. Über König Eragon kann ich dir nichts sagen. Er hat eine Zeitlauf in bris vallee gewohnt und dann übernahm er den Thron seines Vaters, doch mehr weiß ich nicht über ihn." "Mercedes ist eine Vampirin?" Fragte ich nochmal nach. Ich hatte es mir ja gedacht, doch es bestätigt zu bekommen war was anderes. "Ja, aber im Gegenteil zu ihren Eltern ist sie recht zahm. Ich habe den Bericht der Ratsversammlung gesehen und da sah es so aus, als wollten Fayol und Dracula sich mit Blicken töten." Verwundert fragte ich: "Graf Dacula aus Transilvanien?" "Nein, König Dracula aus Vampira. Wer ist Graf Dracula aus Transilvanien?" "Ein gemeiner Vampirgraf." Erklärte ich. Sie nickte nur und wir gingen zurück zu Lou. Sie hatte sich jetzt aufgerichtet. Serafina hatte ihren Kopf auf ihrem Schoß.
Bella und Mercedes traten zu uns und sofort sprang Lou auf. Serafina jaulte erschrocken auf. Beide machten einen Schritt rückwärts. "Ich beiß nicht."sagte die simsalische Prinzessin. " doch könntest du." Meinte Bella belustigt. "Aber doch nicht meine Freunde." sagte Mercedes und schmunzelte. "Ist Bell denn deine Freundin? Du hast sie geschlagen." rief Lou verängstigt.
"Ein Wolf, der Angst vor der Dunkelheit hat?" Fragte eine Stimme ganz dich an meinem Ohr. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Hinter mir stand Eragon. Er machte ein schuldbewusstes Gesicht. "Sie ist eine Halbwölfin und kennt das alles noch nicht" sagte ich leise. Wenn er wirklich ein Elb war konnte er das hören. "Und ihr Wolf?" kam es ganz dicht an meinem Ohr. Ich erschauderte. "In ihr Spiegeln sich Lou's Gefühle wieder." erklärte ich noch leiser. Er lachte leise und dann war er weg. Er ging zu Lou und sagte leise etwas zu ihr. Die Halbwölfin nickte und Eragon kam wieder auf mich zu. Mercedes schaute verwirrt auf Lou und Eragon. Lou deutete auf sie und lachte gekünstelt los. Die schwarzen Prinzessin wurde leicht rot. Die Halbwölfin hörte auf zu lachen und lächelte, dabei zweigte sie zwei Reißzähne. Man konnte wirklich sehen, dass sie ein halber Wolf war. Ob sie wohl auch eine gute Nase hatte?

Am Ende des Tages war fast alles wie vorher, mit der Ausnahme, dass Bella und Mercedes jetzt Freundinnen waren und wir verbrachten viel zeit mit quatschen.

Am Ende des Tages war fast alles wie vorher, mit der Ausnahme, dass Bella und Mercedes jetzt Freundinnen waren und wir verbrachten viel zeit mit quatschen

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