Ausgesetzt

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Wenn das kein Drache war, dann musste das ein Mensch sein.

Ich schaute hinter dem Baum hervor, hinter den ich gesprungen war, als dieser Schatten über mir war. Mein Blick fiel auf die Lichtung und dort stand eine Person.

Es war zu dunkel um aus der Ferne erkennen zu können, wer es war, aber auf diesem Planeten waren nicht viele Personen, also traute traute ich mich langsam auf sie zu zu gehen.

Je näher ich kam, desto genauer konnte ich sie erkennen und sobald ich mir 100 % sicher war, rannte ich das letzte Stück.

Ich warf mich in SEINE Arme und war so unglaublich glücklich ihn hier zu sehen. "Lucy?" konnte Eragon nur noch sagen, da hatte ich ihn schon durch einen Kuss verstummen lassen.

Er seufzte und schloss die Augen.

Es fühlte sich nicht so an, als würde ich Gideon betrügen, nein es fühlte sich an wie ein Feuerwerk, welches in meinem Bauch explodierte und seine Funken in meinem ganzen Körper verteilte. Er hielt mich fest und bewegte seine Lippen auf den meinen.

Der zweite Gedanke, den ich fassen konnte als er sich von mir löste war: Ich werde Gideon verlassen. Für ihn! Der erste Gedanke, aber war: "Wow."

Ich konnte mich nicht auf den Beinen halten. es fühlte sich an, als hätten sie die Konsistenz eines Puddings. Durch einen Kuss. Selbst mit Gideon wusste ich nicht, dass das möglich war.

Ich blickte in seine grünen Augen sowie in das strahlende Lächeln, welches immer größer wurde. Dieses Glück war so ansteckend, dass sich auf meinem Gesicht ebenso ein Strahlen ausbreitete. 

Wir setzten uns auf den Boden und mein Kopf fiel auf seine Schulter. Wir schwiegen eine Weile,a aber es war alles andere als unangenehm. Die Nähe zum Anderen machte es besonders.

Irgendwann brach Eragon es trotzdem: "Ich möchte dich wirklich besser kennenlernen, deine Familie, Ticks, Angewohnheiten, alles..." Mir fiel auf, dass ich eigentlich sehr wenig über ihn wusste.

"Ich möchte auch mehr über dich erfahren. Zum Beispiel habe ich noch nie etwas über deine Familie gehört." Das war nach 3 Wochen,aber auch nicht so selbstverständlich.

"Du kennst sie schon. Feuerblitz ist das einzige was ich Familie nennen kann. Ich kenn meine Eltern nicht. Das einzige was ich aus Erzählungen der Elben erfahren habe, ist dass sie das Königspaar dieses Planeten waren. Warmherzige Herrscher und Beschützer der Drachen. Ich bin bei den Elben aufgewachsen, aber jetzt da ich 18 bin, darf ich ihr Amt übernehmen. Und das ist erst seit kurzem. Feuerblitz kenn ich schon seit Ewigkeiten, seit meiner Geburt. Er ist ein Geschenk meiner Eltern und mein bester Freund, aber gleichzeitig auch mein Bruder. Was ist mit dir?" fragte er. Er tat mir leid, denn meine Familie war riesig.

"Ich wohne mit meinen Eltern und meinen 3 Geschwistern seit ich 12 bin in einem Dorf in der Nähe von Rostock in Deutschland. Meine 4 Cousinen und Cousins leben mit ihren Eltern nicht sehr weit von uns entfernt auf einem Bauernhof. Meine Großeltern leben weiter unten im Südosten des Landes und die anderen in einem anderen Land." erzählte ich ihm.

"Wow. Eine wirklich große Familie. Erzähl mir mehr über deine Geschwister." bat er mich neugierig.

 "Mein kleiner Bruder Kasimir ist 8 Jahre alt und ein kleiner süßer Raufbold. Er ist blond wie ich und meine Mutter. Meine große Schwester Mary ist 19 und studiert Architektur wie mein großer Bruder. Sie war mal blond, aber jetzt hat sie sich ihr Haar rostbraun gefärbt. Früher wollte ich so werden wie sie. Nur nicht so eitel." Eragon musste lachen. ich lächelte und fuhr fort: "Mein großer Bruder Sirius ist unglaublich nett. Er ist zwar 21 , aber er hilft mir immer wenn ich ihn brauche und generell stehen wir uns sehr nah. Sein Haar ist dunkel so wie deins und genauso toll verwuschelt." "Verwuschelt?" fragte Eragon und zog belustigt seine Augenbraun hoch. Ich nickte schüchtern. Er schüttelte lächelnd den Kopf und sagt: "Du hast eine tolle Familie. ich freue mich darauf sie kennenzulernen." "Sie werden auf jeden Fall zum Fest kommen." versicherte ich ihm und gähnte.

Eragon lehnte sich zurück und legte sich ins Gras. Ich machte es ihm nach und lag nun mit meinem Kopf auf seinem Arm.

Ein Papageienvogel schrie ind er Ferne und ich kuschelte mich vor Schreck an Eragon. Er begann leise zu lachen, aber ich war ihm nicht böse. Ich war ja auch ein bischen zu schreckhaft diese Nacht.

Er zog mich in seine Arme und beruhigt schloss ich die Augen. Umgeben von seinem berauschenden Duft schlief ich glücklich lächelnd ein.


Als ich aufwachte war es Tag und die sonne schien. Eragon schlief noch. Um ihn nicht zu wecken stand ich leise auf und setzte ich auf einen Felsen, der in der Nähe aus dem Gras ragte.

Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und gähnte noch ein mal herzhaft. Selbst wenn der Boden nicht so weich wie die Betten des weißen Hauses (Eragon Haus) waren, so hatte ich trotzdem erstaunlich gut geschlafen.

Eragon wachte auf und gesellte sich zu mir auf den Felsen. "Hat Farah dich im Wald ausgesetzt?" fragte er mich.

"Ja, ich frag mich wirklich was sie geritten hat..." antwortete ich ihm Kopfschüttelnd.

"Ich wollte gerade zurücklaufen, als ich dich getroffen habe. Feuerblitz hat mich ein Stück weiter runtergelassen." murrte der König.

"Ah der Schwarze Schatten." murmelte ich verstehend.

Gemeinsam verfluchten wir die beiden Drachen, bis Eragon etwas einfiel: "Ohne die Drachen hättest du mich bestimmt nicht geküsst."

"Naja doch, aber es hätte gedauert bis ich meine Schuldgefühle überwunden hätte." murmelte ich kleinlaut. "Schuldgefühle?" fragte Eragon.

"Ich komme mit dir zusammen bevor ich meinen vorherigen Freund sagen kann, dass ich ihn verlassen habe."

Eragon schüttelte wieder lachend den Kopf und küsste mich. "Lucy willst du meine Freundin sein?" fragte er mich und ich quiekte glücklich auf bevor ich meine Lippen auf seine legte. Das Gefühl des Rausch und der Explosion verblasste kein bisschen.

Ein heftiger Windstoß ließ die Bäume wackeln, als Feuerblitz landete. Der mächtige Drache war vielleicht ein bisschen zu groß für die eigentlich große Lichtung, weshalb sich einige der Bäume sich unter dem Gewicht seiner Schwingen bogen. Farah, welche nicht einmal halb so groß war wie Feuerblitz flog noch am Himmel und ich winkte ihr.

Eragon grüßte seinen Freund knapp und hielt Lucy an der Taille. "Spring" sagte er. Ich sprang mit ihm zusammen, aber scheinbar sorgten seine Elfenkräfte, dass wir höher flogen, denn wir landeten auf dem Oberschenkel des Vorderbeins, welches weiter oben lag, als ich oder Eragon groß war. Das konnte einem wirklich einen Schauer über den Rücken jagen.

Zusammen setzten sie sich auf den Sattel und Feuerblitz stieß sich vom Boden ab. Ein lautes Knacken und die Bäume in der Nähe knickten wie Streichhölzer ab. Gruselig...aber faszinierend.

Dann waren wir schon in der Luft und dank seines Namensteil Blitz auch extrem schnell am weißen Haus, auch wenn es mich nicht gestört hätte, wenn es länger gedauert hätte.


Widmung an 

FabaliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt