Eins

17K 495 79
                                    

Endlich ist auch die letzte Riesen Umzugsschachtel in meine neue Wohnung geräumt. Stolz drehe ich mich im Kreis und begutachte mein neues Heim, dass ich ganz alleine Eingerichtet habe. Klein aber Fein, würde am besten auf die drei schlichten Räume zutreffen.

Entschlossen mir nun einen Job zu Suchen, schwinge ich mich auf das mitgebrachte Fahrrad und will losfahren. Leider Gottes übersehe ich dabei, dass mein Schnürsenkeln an der Pedale hängen bleibt.

Wie nicht anders möglich packe ich mich geradewegs über meine Lenker hin, Direkt vor zwei braune Paare Lederschuhe. Etwas planlos gucke ich meinen gegenüber in die Augen. Dieser ist schwer damit beschäftigt, sich ein Lachen zu verkneifen.

Schwer atmend zische ich ihm noch ein: Scheiss Lackaffen zu, und fahre so schnell es geht weiter.

Was ich dabei aber übersehen habe, ist dass mein Fahrrad sehr empfindlich auf Schnelligkeit reagiert, und wie soll es anders sein, unter lautem Knarzen meine Kette herausspringt.

Mit einem angedeutetem Heulkrampf, hocke ich mich vor mein klappriges Fahrrad und versuche die Kette zu richten.

Natürlich weiß ich, dass ich es nicht hinbekommen werde, da ich so tollpatschig wie ich bin, wahrscheinlich noch das ganze Fahrrad dabei zerlegen werde, aber der eben gemanagte Lackaffe steht immer noch hinter mir und schaut mir grinsend bei der Arbeit zu.

Nachdem ich weitere 10 Minuten versucht habe mein Fahrrad zu richten.
Stelle ich mich schließlich wieder, unter dem knacksen von meinen Knochen hin, und versuche so seriös wie möglich dabei rüberzukönnen. Ich wende mich also dem Lackaffen zu, da ich langsam merke, dass es ohne ihn für mich zwecklos aussieht.

Der eben genannte Typ hat inzwischen sein Grinsen aus dem Gesicht bekommen und schaut mich nun ernst, ja fast Angst einflößend an. Eins muss man dem Affen allerdings lassen, er sieht zum Anbeißen gut aus. Und zwar übertrieben gut. Ja ich würde fast sagen, er ist der heißeste Mann den ich jemals gesehen habe.

Meine Entschlossenheit von ebengerade segelt langsam den Bach herunter.
Ich: Ähm... Entschuldigung dass ich sie vorhin... S-so beleidigt habe, aber ich habe es sehr eilig, und es w-wäre sehr nett wenn Sie mir vielleicht h-helfen könnten.

Aber Anstatt mir zu helfen, begutachtet er mich von oben bis unten. Bis er schließlich antwortet: nein ich mache mir meine Finger grundsätzlich nicht für solche Arbeiten dreckig. Wie heißt du?

Nach dieser Aktion finde ich schließlich mein Selbstbewusst sein zurück.

Ich: na hören sie mal! Was sind sie denn für ein Arsch! Ich reiße mir zusammen und entschuldige mich bei Ihnen und sie haben nichts besseres zu tuen, als mir dreist mit Nein zu antworten!

Er: ich frage Dich nun noch einmal, wie heißt du?

Ich: Das geht Dich einen Scheissdreck an! Ich frage mich wirklich wo deine Manieren geblieben sind!

Er: Nanana immer schön ruhig bleiben Kätzchen! Du gefällst mir!

Wildentschlossen drehe ich mich nach diesem Satz um, und laufe zurück zu meinem Fahrrad.

Aber als er mir schließlich: Du kannst eh nicht vor mir weglaufen! Du gehörst ab jetzt mir!, hinterher brüllt, platzt mir der Geduldsfaden.

Wie eine Furie laufe ich auf ihn zu, entreiße ihm den Autoschlüssel, den er in der Hand hält, und werde ihn meilenweit weg, auf den nächsten Spielplatz.

Der Affe sieht mich mit einem erstarrten Gesichtsausdruck an, und ich nutze diese Chance und renne schnell in mein Treppenhaus.

Als ich fasst oben bei meiner Wohnung bin höre ich noch ein tiefes Gebrüll von unten. : das wird noch ein Nachspiel haben Kätzchen!

Don't Touch HerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt