Kapitel 6

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Als Ro Zuhause ankam, suchte sie ein leeres Buch heraus und legte es auf den Schreibtisch.

Sie mochte Bücher.
Sie konnten nicht lügen.
Trugen keine Masken.

Auf die erste Seite schrieb sie 'Buch der Wörter' in einer verschnörkelten Schrift.

Auf die nächste Seite schrieb sie das Wort WAHRHEIT, zusammen mit dem Datum des heutigen Tages und der Begebenheit um das Wort.

Zufrieden schlug sie das Buch zu und sah aus dem Fenster.
Es hatte angefangen zu regnen.
Sie mochte auch den Regen.
Er wusch das Alte ab.
Brachte neues Leben.
Aber mindestens genauso sehr wie den Regen liebte sie auch die Sonne.
Die Sonne war für sie eine Art Tankstelle.
Wenn die Sonne länger nicht schien, ging es ihr nicht gut.

Ro hörte wie ihre Mutter unten die Tür aufschloss und rief "Rohoo! Ich bin wieder dahaa!"
Ro verdrehte die Augen und rief ein genervte Hallo Richtung Haustür und holte schnell ihre Hausaufgaben aus dem Rucksack.

Doch anstatt zu arbeiten sah sie wieder aus dem Fenster.
Mittlerweile hatte es angefangen stärker zu regnen, sodass das Wasser gegen die Fenster prasselte.
Ro war froh, in ihrem Zimmer zu sein.
Allein.
So kinnte sie endlich ihre Maske ablegen und sich entspannen.
Die Maske der lächelnden Ro.
Doch auch ohne Maske umspielte ein leises Lächeln ihre Lippen.
Das erste mal seit 2 Jahren.

Glücklich?

Masken der WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt